044-Die drei ??? und das Gold der Wikinger
beschatten.«
»Hab’ ich doch gemacht. Er fuhr mit seinem Boot hierher, zu dem letzten Haus, und blieb eine Weile drinnen. Dann stieg er 112
wieder ins Boot und fuhr aus dem Hafen! Da war nichts mehr zu machen«, erklärte Bob. »Aber was tust du hier? Und wo ist Justus?«
Peter berichtete von seinem Besuch bei Mrs. Manning, von Justus’ rätselhaftem Verschwinden und von der Fährte, die ihn hergeführt hatte.
»Er steckt sicher ganz schön in der Klemme«, schloß Peter.
»Sonst hätte er unterwegs nicht all die Fragezeichen hinterlassen.«
Bob nickte. »Jedenfalls muß er hier sein. Aber wo?«
Beide Jungen überblickten die Reihe verlassener Bauten am Ende des Hafens. Es schien ganz so, als hätte sich der kompakte Erste Detektiv in Luft aufgelöst!
Gefangen!
Justus warf wütende Blicke auf die beiden maskierten Männer vor ihm. Er war in einer kleinen Dachkammer mit einem einzigen hochgelegenen Fenster an einen unbequemen Stuhl gefesselt. Weit unten hörte er die Wellen an die Verankerung des Piers anschlagen, und die Luft roch nach Fisch und Teer.
»Ich empfehle Ihnen dringend, mich freizulassen, sonst nimmt es für Sie ein böses Ende«, drohte der Erste Detektiv.
»Der hat ja ’ne große Klappe«, knurrte der größere Mann, der sich eine braune Skimaske mit Augenlöchern über das Gesicht gezogen hatte.
»Diese naseweisen Lümmel. Schnüffeln überall rum, wo sie nichts verloren haben«, bemerkte der kleinere mit der tätowierten Seejungfrau auf dem Arm.
»sie können sicher sein, daß meine Freunde mich aufstöbern«, warnte Justus die beiden. »Sie werden mit der Polizei herkommen. Entführung ist eine sehr schwerwiegende Straftat.«
»’Ne ganz große Klappe, Walt«, wiederholte der Große.
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»Wenn du deine Freunde wiedersehen willst, Kleiner«, sagte der Tätowierte, »dann pack lieber jetzt aus und sag uns, wo die Fotos sind, die ihr gemacht habt.«
»Da sind Sie leider einen Tag zu spät dran«, entgegnete Justus unnachgiebig. »Mr. Andrews hat die Bilder gestern in seiner Zeitung abgedruckt.«
»He, Ted, nimm den Dicken mal in die Mangel«, feixte Walt.
»Was hier zu spät ist, das entscheiden wir. Im übrigen reden wir von den anderen Bildern, ist das klar?«
Ted trat bedrohlich nahe an Justus heran. »Wir wollen alle Fotos, die noch übrig sind, Fatso – und zwar sofort!«
Justus beschloß, auf den Busch zu klopfen. »Was treiben Sie und Sam Ragnarson auf Ragnarson Rock? Was wird da geschmuggelt?«
»Wer soll’n das sein – Sam Ragnarson?«
»Wie kommt ihr Jungs auf die Idee, daß wir auf der Insel was treiben?«
»Da machen wir lieber ’n großen Bogen drum.«
»Is’ viel zu riskant, was, Ted?«
»Aber immer.«
»Wir haben Sie gestern nacht dort draußen gesehen!« versuchte es Justus auf gut Glück.
Die beiden vermummten Männer in dem kleinen Raum sahen Justus stumm und lauernd an. Um so lauter hörte man jetzt unten die Wellen gegen den Pier schlagen.
Schließlich sagte der Tätowierte: »Solche Knirpse spielen sich manchmal schlauer auf, als für sie gut is’, meinste nich’, Ted?«
»Viel zu schlau«, antwortete der Große.
»Und dann findet man sie vielleicht im Hafenbecken.«
»Wenn man sie überhaupt findet . . .«
Justus auf seinem Stuhl wurde es ziemlich mulmig, doch er ließ sich nichts anmerken. »Mich können Sie nicht einschüchtern«, sagte er ganz ruhig. »Wenn es Ihnen um diese Fotos geht, dann können Sie es sich gar nicht leisten, mir was anzutun, ehe Sie die Bilder haben!«
»Da sei mal nich’ so sicher, Junge«, knurrte Walt.
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»Ihr seid zu dritt«, sagte Ted. »Wenn deine Kumpels dich mucksmäuschenstill im Wasser treiben sehen, dann geben die uns die Fotos vielleicht doch ruckzuck.«
Justus wurde blaß, wahrte aber die Fassung. Was die maskierten Männer auch mit ihm vorhaben mochten – ihm würde es nichts nützen, Furcht oder Panik zu zeigen. Statt dessen steigerte er sich nun in Zorn, ja in kalte Wut hinein.
»Was haben wir schon getan – Sie etwa bei einer Schmuggelaktion fotografiert?« redete sich der Erste Detektiv in Harnisch.
»Na, und um was geht’s? Um Gold? Illegale Einwanderer?
Drogen?«
»Schmuggel?« wiederholte Ted. »Der Knabe hält uns für Schmuggler.«
»Der Bursche hat wirklich was drauf«, sagte Walt.
»Der is’ ja doch ganz schön schlau«, bestätigte Ted.
»Wenn wir Schmuggler sind, dann müssen wir echt gefährlich sein. Stimmt’s, Junge?« meinte Walt. »Nun sag uns schon, wie wir
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