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044 - Die Millionengeschichte

044 - Die Millionengeschichte

Titel: 044 - Die Millionengeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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dem Gefängnis entfloh. Vielleicht entsinnen Sie sich noch: Der Oktober vor zwei Jahren war ein herrlicher Monat, bis plötzlich das Wetter umschlug. Wir wollen nach Marlow fahren; dabei kommen wir unterwegs durch Maidenhead.«
    Der Inhaber der Tankstelle in Maidenhead, von dem die Rechnungen stammten, war ein gesprächiger Mann. Er kannte Mr. Sands flüchtig und sagte aus, daß er nicht nur Benzin für das Auto, sondern auch für das Motorboot geliefert habe.
    »Seit einiger Zeit ist er nicht mehr hergekommen, aber ich weiß, daß er ein Haus in der Nähe von Marlow besitzt. Er kam immer aus der Richtung.«
    »Wie heißt denn sein Motorboot?« fragte Blessington, der genau wußte, daß all diese kleinen Fahrzeuge einen besonderen Namen führten.
    »›Money-Spinner‹. Es war eins der schnellsten auf dem Fluß hier. Ich weiß nicht, was damit passiert ist, aber ich habe es seit ungefähr zwei Jahren nicht mehr gesehen.«
    Blessington nickte befriedigt.
    Als sie nach Marlow kamen, machten sie die interessante Entdeckung, daß zwar niemand etwas von Mr. Sands wußte, aber alle Leute die »Money-Spinner« kannten.
    »Sie gehört einem Herrn, der ein Haus an einer Bucht hat. Seit zwölf Monaten ist das Boot aber nicht mehr hier vorbeigekommen.. «
    Bei ihren weiteren Nachforschungen konnten sie das Haus leicht finden, aber es war leer und nicht bewohnt. Allem Anschein nach gehörte es jetzt einem anderen. Keiner der Nachbarn kannte die Adresse des früheren Bewohners.
    »Der ist schon lange Zeit fort«, erklärte der Verwalter des anliegenden Grundstücks. »Er hat das Haus aufgegeben und ist ganz nach London gezogen. Das Bootshaus benützt er auch nicht mehr.«
    »Das Bootshaus?« fragte Jimmy interessiert. »Wir haben doch gar kein Bootshaus entdecken können?«
    »Es liegt etwas entfernt an einer großen Bucht zwischen zwei Inseln. Sie können es von der Straße aus sehen, wenn Sie hier entlangfahren. Früher gehörte es Lord Welbourne, der hatte dort ein großes Motorboot. Aber der Wasserspiegel des Flusses sank, und seitdem konnte er das Bootshaus nicht mehr gebrauchen. Später hat es ein Herr aus London gemietet und eine Art Wochenendhaus daraus gemacht. Er hat einen Zwischenboden eingezogen; unten stellt er sein Boot ein, oben wohnt er.«
    Blessington und Jimmy sahen einander an.
    »Das müssen wir genauer ansehen«, sagte der Polizeiinspektor.
    Sie mieteten ein flaches Boot und fuhren damit über die seichten Stellen am Ufer. Nur durch Zufall fanden sie den Eingang zu der großen Bucht, der ziemlich versteckt hinter hohem Schilf und Ried lag, und sahen das große, schöne Bootshaus. Unter den Einflüssen der Witterung hatte es allerdings etwas gelitten. Es stand teils auf dem Land, teils ruhte es auf Pfählen im Wasser. Der untere Teil war durch ein großes Tor geschlossen, das bis ins Wasser hineinreichte. Das obere Geschoß hatte mehrere Fenster ohne Gardinen; die Glasscheiben waren sehr schmutzig und seit langer Zeit nicht gereinigt worden. Der Eingang zu den oberen Räumen lag auf dem Land, und man konnte ihn auf einem Fußweg erreichen, der am Ufer der Bucht entlangführte. Sie landeten in einiger Entfernung von dem Haus und gingen den Pfad entlang. Es war ihnen beiden klar, daß sie sich einem Versteck von Mr. Sands näherten. Daher suchten sie sich auch möglichst hinter Bäumen und Sträuchern zu verbergen, damit er sie nicht sehen sollte, falls er zur Zeit selbst im Haus war. Vom Uferweg bog ein anderer Pfad ab, der direkt zur Tür des Bootshauses führte. Jetzt blieb ihnen nichts anderes übrig, als ins Freie hinauszutreten, um sich dem Hause zu nähern.
    Mr. Sands beobachtete interessiert aus den nahen Sträuchern, wie die beiden herankamen.
    Er hatte sich in einem großen Rhododendronbusch versteckt und hielt ein geladenes Gewehr, das er auf Jimmy Cassidy gerichtet hatte. Bei dem heilen Sonnenschein am Nachmittag konnte er gut zielen. Blessington kam hinter Jimmy her, ging zur Tür und versuchte, sie zu öffnen, fand sie aber verschlossen. Dann sah er durch eines der unteren Fenster, konnte aber im Innern nur einen leeren Raum entdecken.
    »Was meinen Sie? Versuchen wir, hineinzukommen?«
    Jimmy sah sich in dem verwilderten Garten um, auf dessen Wegen überall Unkraut wucherte. Dann schaute er den Weg entlang, den sie gekommen waren, und schließlich fiel sein Blick auch auf das Rhododendrongebüsch, in dem sich John Sands versteckt hielt. Eine Sekunde später blickte er hoch, als ob er es sich

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