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044 - Die Millionengeschichte

044 - Die Millionengeschichte

Titel: 044 - Die Millionengeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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gemacht. Das Dokument hat er seiner Frau ausgehändigt. Ich selbst wußte nichts davon«, fügte er schnell hinzu. »Erst vor zwei Tagen erzählte mir Mrs. Léman die ganze Geschichte.«
    »Aber das ist doch unmöglich! Wann hat er es denn geschrieben?«
    »Er hat seinen Letzten Willen in Gegenwart von Mrs. Léman aufgesetzt und ihr das Schriftstück mit der Bitte überreicht, es Ihnen zu geben. Die unglückliche Frau hat mir dies nicht gleich gesagt. Welchen Grund sie dazu hatte, kann man ja vermuten; aber wir dürfen sie nicht zu streng beurteilen, Miss Léman. Es hat keinen Zweck, seine Mitmenschen zu scharf unter die Lupe zu nehmen.«
    »Ich mache ihr durchaus keinen Vorwurf«, erwiderte Faith verwundert. »Aber warum soll ich denn aufs Land fahren?«
    »Sie hat jetzt den Wunsch, Ihnen das Testament persönlich zu übergeben und Sie um Verzeihung zu bitten. Es sind eine ganze Reihe von Gründen vorhanden, warum wir im Augenblick keinen anderen einweihen wollen«, entgegnete John Sands ruhig und bedächtig und widerlegte dadurch von vornherein ihre Gegengründe. »Sie wird Ihnen die näheren Umstände erklären, unter denen sie getraut wurde, und dann werden Sie auch verstehen, warum Mr. Cassidy und sein Freund, der Polizeiinspektor, im Augenblick nichts von dem Geheimnis erfahren dürfen.«
    »Ich kann es immer noch nicht glauben«, sagte sie fassungslos. »Es scheint mir ganz unmöglich! Wenn ich das Vermögen meines Onkels erbe, bin ich allerdings sehr reich!«
    John Sands machte eine Handbewegung, um die Größe ihres Vermögens anzuzeigen.
    »Jedenfalls sind Sie reich genug, um mit mir aufs Land fahren zu können.«
    »Wo hält sich denn Mrs. Léman zur Zeit auf? Wo werden wir sie treffen?«
    »Zuerst fahren wir zum Paddington-Bahnhof, von dort mit dem Zug nach Slough. Am Bahnhof werden wir von meinem Auto abgeholt, und ich werde Sie dann den Rest des Weges persönlich fahren. Ich habe ein kleines Haus in der Nähe von Marlow.«
    Unterwegs unterhielten sie sich über Wassersport, Motorboote und andere Dinge, die in London zur Zeit das Tagesgespräch bildeten. Erst hundert Meter vom Ziel entfernt überkam sie ein eigenartiges Gefühl.
    »Meinen Sie nicht, es ist besser, ich schicke Jimmy ein Telegramm? Er wird sonst meinetwegen furchtbar unruhig und ängstlich sein.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß es abgeschickt wird«, erklärte er. »Einer der Dienstboten kann es zur Post bringen, wenn wir angekommen sind.«
    Sie atmete erleichtert auf. Unwillkürlich fühlte sie sich sicherer, als sie hörte, daß Dienstboten in dem Haus waren. Und doch brauchte sie sich vor dem liebenswürdigen und entgegenkommenden Mr. Sands nicht zu fürchten. Er hatte sich doch stets sehr korrekt benommen.
    Als sie aus dem Fenster des Wagens sah, hatte sie den Eindruck, daß er in einem großen Bogen nach Marlow fuhr und nicht den direkten Weg nahm. Sie bogen von der Hauptstraße auf einen ziemlich schlechten Nebenweg ab, der, wie sie nach seinem holprigen Zustand urteilte, äußerst selten benutzt wurde. Die Straße führte auch nicht weiter, und schließlich hielt Sands an. Dann führte er sie einen Fußweg entlang und unterhielt sich dabei in der freundlichsten und lebhaftesten Weise mit ihr. »Ist das denn das Haus, in dem sich Mrs. Léman aufhält?« Sie konnte ihr Erstaunen nicht unterdrücken.
    »Das sieht aber doch aus wie ein Bootshaus?«
    »Ja, jetzt sind wir angelangt«, erwiderte John.
    »Das war es auch, bis ich es mietete. Aber ich kann Ihnen nur die Versicherung geben, daß es im Innern sehr gut und komfortabel ausgestattet ist. Von außen sieht man das natürlich nicht.«
    Er öffnete die Tür. Auf der Schwelle blieb Faith stehen, da es im Innern dunkel war und man nichts von Dienstboten sehen konnte. Aber eine Hand legte sich auf ihren Rücken und schob sie vorwärts.
    »Aber, Mr. Sands!« protestierte sie atemlos.
    Er schlug die Tür hinter sich zu und verschloß sie, bevor er ihr antwortete.
    »Gehen Sie geradeaus. Sie finden eine Treppe, die nach oben führt. Es sind einundzwanzig Stufen«, sagte er kurz. »Zählen Sie, sonst kann es Ihnen passieren, daß Sie die Treppe hinunterfallen.«
    »Nein, ich gehe nicht weiter, ich will nach Hause zurück«, erklärte sie heftig.
    Er lachte.
    »Gehen Sie die Treppe hinauf!«
    Seine Stimme klang hart und befehlend. Faith zuckte zusammen und zitterte am ganzen Körper. Sie gehorchte ihm, gab sich aber die größte Mühe, klar und kühl zu denken.
    »Mr. Sands, ich verbitte

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