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0440 - Odins Raben

0440 - Odins Raben

Titel: 0440 - Odins Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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habe! Nun, ERHABENER, ist das Antwort genug auf Eure Frage?«
    Vier Alphas wagten kein Wort zu sagen. Sie alle sahen diesen Rhet Riker schon als Glutwolke sich auflösen, vernichtet vom Zorn des ERHABENEN. Noch nie hatte jemand so mit einem ERHABENEN zu reden gewagt, ohne sofort für seine Impertinenz bestraft zu werden. Nicht einmal jenem Ted Ewigk, dem schwächlichen Friedensapostel, hatte man so entgegenzutreten gewagt, dafür aber hinter seinem Rücken fleißig Intrigen gesponnen und an seinem Stuhl gesägt. Das hatte den kometenhaften Aufstieg des jetzigen ERHABENEN begünstigt.
    Und dieser Rhet Riker setzte noch eins drauf! »ERHABENER, vergeßt nicht, daß Ihr mich braucht! Oder habt Ihr nicht etwa zwei Millionen Dollar investiert, um mich in meine jetzige Position zu manövrieren?«
    Während der ersten Worte hatte der ERHABENE angesetzt, Riker ins Wort zu fallen. Dann aber war er verstummt.
    Er sah Riker nur aus seinem Optik-Band an, das die Augen verdeckte.
    Immer noch stumm machte er ein paar Schritte zurück, drehte dann den Kopf und sah in die Runde.
    »Woher - woher wissen Sie das?« schnarrte er schließlich. Riker bedauerte, daß die mechanische Stimme keine Rückschlüsse auf die Gefühle des Sprechers zuließ. Sie blieb stets unmoduliert.
    Riker lächelte.
    »Ihr unterschätzt mich, ERHABENER. Ich verfüge über einen guten Nachrichtendienst. Können wir uns jetzt vernünftig weiter unterhalten, oder sollen wir uns weiter angebliche Schwierigkeiten und Drohungen an den Kopf werfen?«
    Wieder schwieg der ERHABENE und sah Rhet Riker nur an. Der setzte sich langsam wieder, lehnte sich bequem zurück und schlug ein Bein über das andere. Mit vor der Brust verschränkten Armen sah er seinerseits den ERHABENEN ausdruckslos an.
    Die Sekunden tropften dahin wie Jahre.
    Niemand wagte etwas zu sagen. Die vier Alphas waren fassungslos. Selbst der Älteste unter ihnen, der noch die erste Blüte des galaxienweiten Reiches erlebt hatte, konnte sich an einen ähnlichen Vorfall nicht erinnern.
    Warum lebte dieser Riker immer noch? Warum hatte der ERHABENE ihn nicht längst schon in einen aufflammenden Feuerball verwandelt? Gegen einen Machtkristall gab es keine Gegenwehr, weil alle anderen Dhyarras doch um ein Vielfaches schwächer waren. Nur ein Herausforderer um die Macht hätte mit einem selbstgeschaffenen Machtkristall dem ERHABENEN entgegentreten können.
    Aber Riker hatte den ERHABENEN nicht zum Kampf um die Macht gefordert. Er hatte ihm nur ein paar passende Worte gesagt und Rückgrat gezeigt, wo alle anderen in den Staub sanken.
    Und dann war die dritte Minute vergangen, ohne daß ein Wort gesprochen worden war, und Riker lebte immer noch!
    »Ja«, sagte der ERHABENE plötzlich. »Ich brauche Sie noch. Nur deshalb leben Sie noch, Riker. Aber Sie sollten bedenken, daß Sie nicht ewig wertvoll sein werden. Deshalb hüten Sie Ihre Zunge.«
    Riker schmunzelte. »Ich werde mich bemühen, unentbehrlich zu bleiben«, sagte er.
    Vier Alphas verstanden die Welt nicht mehr. Keiner von ihnen hatte noch geglaubt, Riker würde die nächsten Minuten überleben. Daß der ERHABENE einen solchen Rückzieher gemacht hatte, verstanden sie nicht. Aber wenn es stimmte, daß dieser Mann zwei Millionen wert war…
    Davon hatte sie niemand informiert. Aber sie wagten auch nicht, entsprechende Fragen zu stellen.
    »Kommen wir zur Sache«, sagte der ERHABENE. »Sind Sie Ihr Geld wert, Riker? Was haben Sie mittlerweile zustandegebracht? - Ich meine, außer daß der Firmensitz mittlerweile verlegt wurde und daß Sie dem Konzern die Satellitentechnik-Firma Satronics einverleibt haben?«
    Riker genoß seine entspannte Sitzhaltung offenbar. »ERHABENER, es wurde damit begonnen, die Produktion von Satronics umzustellen. Für die normale Kundschaft wird nur noch mit drei Vierteln der Kapazität gearbeitet, und wir werden das im Laufe des nächsten halben Jahres auf ein Drittel reduzieren. Die restlichen zwei Drittel stehen dann uneingeschränkt der Dynastie zur Verfügung. Von der Belegschaft ahnt niemand, was gespielt wird. Aber es ist eine neuartige Erfindung in Arbeit. Sie wird uns gehören, sobald sie patentreif ist. Eine bahnbrechende Erfindung auf dem Gebiet der Energieübertragung.«
    Der ERHABENE winkte ab. »Weiter, Riker.«
    »Wir können nicht so schnell arbeiten, wie man das offenbar von uns erwartet«, fuhr Riker fort. »Es ist nicht einfach, die zum Tendyke-Konzern gehörenden Firmen entsprechend Euren Plänen neu zu

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