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0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

Titel: 0441 - Die Nacht der stillen Mörderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Meister im Messerwerfen. Jetzt paß mal auf: Vor einem Jahr wurde Gorgonzolas rechte Hand in Blairfield zerquetscht. Er trägt eine Prothese. Trotzdem bringt er es fertig, dir aus fünf Yard Entfernung ein Messer zwischen die Rippen zu jagen. Was schließt du daraus?«
    »Er ist Linkshänder.«
    »Eben das ist er nicht.«
    Phil schaltete so schnell, daß es keine Pause im Gespräch gab.
    »Dann gibt es nicht viele Möglichkeiten. Die einfachste ist, daß er sich auf linkshändigen Betrieb umgestellt hat.«
    »Möglich, aber ich bezweifle, daß er das in einem Jahr so weit geschafft hat, daß er links Messer werfen kann. Vergiß nicht, das ist ein Zirkuskunststück. Und er hatte im Zuchthaus keine Gelegenheit, das zu trainieren.«
    »Die Möglichkeit scheidet also aus. Nächste Möglichkeit: Der Messerwerfer war nicht Gorgonzola.«
    »Ja, und wer war es dann?«
    »Vergiß nicht, daß du es letzte Nacht mit zwei Burschen zu tun hattest. Einer mit der Stahlprothese, den du niedergeschlagen hast, und der andere, der dich überwältigte. Vielleicht ist dieser andere der Messerwerfer!«
    »Das ist er nicht. Der, der mich niederschlug, befand sich zu diesem Zeitpunkt hinter mir. Ich weiß genau, daß der mit der Prothese auch der Messerwerfer war!«
    »Bist du völlig sicher?«
    »Absolut. Es gibt nicht viel in diesem Fall, was ich weiß, aber das weiß ich sicher!«
    »Well, demnach scheint festzustehen, daß der Mann mit der Prothese nicht Gorgonzola war. Er muß Linkshänder sein. Natürlich besteht die Möglichkeit, daß Gorgonzola das Messerwerfen auch links trainiert hat, aber das ist ziemlich unwahrscheinlich. Zumal das ja eine Sache ist, bei der man dauernd trainieren muß, um in Form zu bleiben. In Blairfield konnte er aber nicht trainieren, da hast du recht. Die Zuchthausdirektoren haben etwas gegen derartige Sportveranstaltungen. Also war der P5ursche gestern nicht Gorgonzola.«
    »Das hieße, daß wir es mit zwei Männern zu tun haben, die rechts statt der Hand einen Stahlhaken haben. Wie gelallt dir das?«
    »Schlecht!«
    »Es paßt vor allem absolut nicht mit der Aussage unseres Freundes Bocci zusammen. Und der Mörder von Flush’ Sekretär warf rechts. Er trug mit Sicherheit keine Prothese.«
    »Demnach wäre er nicht mit dem Messerwerfer von der vergangenen Nacht identisch!«
    »Demnach nicht! Beide benutzten zwar dieselbe Sorte von Messer und haben die gleiche Geschicklichkeit, entsprechen einander auch völlig in der Größe und Figur, aber es sind zwei. Zwei verschiedene Messerwerfer. Zwei Leute, die rechts eine Prothese tragen, wie kommt dir das vor?«
    »Wie ein Pokerspiel mit fünf Assen!«
    »Das ist auch mein Eindruck«, stimmte ich zu. »Jemand spielt hier Theater. Schlechtes Theater. Die Sache mit dem Stahlhaken, die Aussage von Bocci, das kommt mir alles so vor, als sei jemand darauf aus, alle Schlechtigkeiten Gorgonzola in die Schuhe zu schieben.«
    »Wer ist dieser Jemand?« '
    »Ja«, sagte ich, »wer?«
    Die Sache wurde vollends rätselhaft, als die Experten der Mordkommission ihre Arbeit abgeschlossen hatten. Auf dem Griff des Messers, und zwar ganz oben, fand sich ein halbverwischter Daumenabdruck. Er stammte von Gorgonzola!
    »Das hier ist eine handfeste Tatsache. Der Abdruck ist von Gorgonzolas linkem Daumen«, sagte der Lieutenant.
    »Das beweist, daß Gorgonzola das Messer in der Hand gehabt hat, nicht, daß er es geworfen hat.«
    »Aber…«
    »Lieutenant«, unterbrach ich. »Der Messerwerfer trug Handschuhe, hatte also Sorge, daß man seine Prints finden konnte. Daß die Polizei nach Fingerabdrücken zu suchen pflegt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es ist kein Problem, ein Messer abzuwischen. Wie die Dinge liegen, würde ich daraus folgern, daß dieser Abdruck eigens für uns auf dem Messer gelassen wurde. Wir sollen glauben, daß Gorgonzola der Mörder ist!«
    »Aber dann müßte der Mörder zuvor dafür gesorgt haben, daß Gorgonzola das Messer in die Hand nahm. Das kommt mir doch sehr unwahrscheinlich Vor. Ich glaube eher an eine Panne!«
    »Eine Panne war es wohl auch, daß er mit der rechten Hand auf mich feuerte.«
    »Er kann rechts eine Prothese getragen haben, ich meine eine richtige Prothese, nicht diesen Stahlhaken.«
    »So eine Prothese muß angepaßt werden, und man muß lernen, damit umzugehen. Das dauert seine Zeit. Bei Gorgonzola war das jedenfalls nicht so. No, Lieutenant, ich bin mir ziemlich sicher. Jemand will Gorgonzola auf dein Elektrischen Stuhl

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