Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

0441 - Die Nacht der stillen Mörderin

Titel: 0441 - Die Nacht der stillen Mörderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
bringen.«
    Ich wandte mich an Phil.
    »Wir müssen sofort Mr. Flush finden. Ich schlage vor, du kümmerst dich darum.«
    »Okay, ich werde mein berühmtes Talent voll entfalten. Und was hast du vor?«
    Ich sah auf die Uhr.
    »Ich werde Rina Ogg besuchen. Sie müßte jetzt für ein paar Auskünfte wiederhergestellt sein. Wir halten telefonisch Kontakt miteinander.«
    »Aye, aye, Sir, alle zwei Stunden Erfolgsmeldung an die Zentrale. Und dir viel Erfolg. Ich habe Rina Ogg zwar nur in bewußtlosem Zustand gesehen, aber da schien sie mir ausgesprochen reizvoll. Ich kann verstehen, daß du diese gefährliche Aufgabe selbst übernimmst.«
    »Mr. Decker«, knurrte ich, »schon mal was davon gehört, daß ein FBI-Beamter im Dienst nicht ununterbrochen an schöne Frauen denken soll?«
    »Steht das wirklich im Handbuch?«
    »Ich würde gelegentlich mal darin blättern, damit du nicht vergißt, was für harte Männer wir eigentlich sind. Vorwärts jetzt, ich würde ausgesprochen sauer werden, wenn es uns nicht gelingt, Mr. Flush vor diesem Mörder zu schützen.«
    ***
    Das- East Side General Hospital ist das größte Hospital in East Manhattan; eine Krankenanstalt mit zwei Wolkenkratzern und sechs Quertrakten. Ich stellte den Jaguar auf den Besucherparkplatz und passierte einen Kilometer gebohnerter Korridore, dann hatte ich die Station erreicht, auf der Rina lag. Der Arzt begleitete mich zu ihrem Zimmer.
    »Es geht ihr schon wieder ganz gut«, sagte er. »In ein paar Tagen kann sie entlassen werden.«
    »Und das Gift? Was haben Sie darüber erfahren?«
    »Es hat nichts zu tun mit dem Zeug, mit dem man Hiram Ogg ermordet hat. Ogg bekam eine Dosis eines Pflanzengiftes, das in wenigen Minuten zum Tode führt. Wenn es Sie interessiert, kann ich Ihnen die genaue Formel sagen.«
    »Bitte nicht«, wehrte ich ab.
    »Rina dagegen bekam ein harmloses Beruhigungsmittel von der Art der sogenannten Transquilizer!«
    »Aber die Methode war dieselbe!«
    »Das ist richtig! Es war eine Ampulle, die von einem Luftgewehr oder einer Luftpistole aus abgefeuert wurde, in das Muskelgewebe eindrang, dort abbrach und wie eine intramuskuläre Spritze wirkte. Wir haben die Splitter der Ampulle in einer kleinen Operation entfernt und festgestellt, daß es sich um ein Erzeugnis der Firma handelt, von der auch die für Hiram Ogg bestimmte Ampulle stammt. Well, das ist auch kein Wunder. Die Idee mit diesen Ampullen ist erst ein paar Jahre alt; meines Wissens werden sie nur von einer Firma hergestellt, Henderson in Cleveland, Ohio!«
    »Liefert diese Firma die Ampullen gefüllt?«
    »Ja, mit einem Tranquilizer. Allerdings ist die Dosis für einen Stier bestimmt, daher der todesähnliche Tiefschlaf, in dem Sie Rina gefunden haben.«
    »Hirams Ampulle muß also von den Gangstern präpariert worden sein«, überlegte ich.
    »Das ist technisch kein Problem. Abfeilen, entleeren, ausspülen, mit dem Gift füllen und wieder verschließen!«
    »Yeah, Sie sagen es. Die große Frage ist nur: War auch für Rina eine solche Ampulle vorgesehen?«
    »Das müssen Sie wissen. Sie sind der Kriminalist!«
    »Es kann sich um eine Verwechslung gehandelt haben. Die Gangster wollten die präparierte Ampulle verwenden und erwischten eine harmlose. Es kann, aber es muß nicht sein.«
    Wir hatten die Tür zu Rinas Zimmer erreicht. Der FBI-Agent, der dort Wache hielt, kam auf mich zu. Wir begrüßten uns.
    »Gibt es etwas Neues?« fragte ich. »Bislang noch nicht.«
    »Okay. Vielleicht kann Rina mir helfen«, sagte ich. »Doktor, wie lange kann ich sie denn sprechen?«
    »Zwanzig Minuten, das müßte Ihnen reichen.«
    ***
    Sie lag in den Kissen und sah mich ängstlich an. Ihr Gesicht war sehr weiß, nur die Konturen traten hervor wie bei einer unterbelichteten Fotografie. Ich zog mir einen Stuhl heran.
    »Mein Name ist Jerry Cotton. Ich bin FBI-Agent, wir hatten schon einmal miteinander zu tun. Allerdings haben Sie nichts davon gemerkt.«
    »Ich weiß.« Sie nickte und versuchte zu lächeln. »Der Doktor hat mir alles gesagt!«
    »Und wie fühlen Sie sich jetzt, Miß Ogg?«
    »Nicht gut, um ehrlich zu sein!«
    »Das kann ich Ihnen nachfühlen. Es beruhigt Sie vielleicht, wenn ich Ihnen sage, daß wir Sie unter Polizeischutz gestellt haben. Ein Vorfall wie in der vergangenen Nacht wird sich nicht wiederholen.«
    »Danke«, sagte sie leise. »Vielen Dank!«
    Ich zögerte einen Augenblick, ehe ich fortfuhr. Sie war verteufelt hübsch, und sie hatte einen schweren Schock hinter sich,

Weitere Kostenlose Bücher