0442 - Die Bestien von Zeut
Einrichtung bewies, daß hier noch kein Arcker gewesen war.
Der Kommandant trat auf den Korridor hinaus und begab sich in eines der anderen Zimmer.
Als er eintrat, hörte er ein Geräusch. Dann blitzte es auf. Trumakor Avak wurde von der Helligkeit eines Energiestrahls geblendet.
Jemand stieß einen bestürzten Schrei aus.
Trumakor Avak ließ Warkamon auf den Boden gleiten und leuchtete in die Ecke.
Im Scheinwerferlicht stand eine Frau mit einem Desintegrator in der Hand. Trumakor Avak wandte sich wortlos um und blickte auf das tellergroße Loch in der Wand. Um Haaresbreite war der tödliche Strahl an ihnen vorbeigegangen.
„Ich ... ich dachte, es wären ein paar Tiere", stammelte sie.
Trumakor Avak antwortete nicht. Er suchte nach einem geeigneten Platz, wo er Warkamon niederlegen konnte. Dann schleppte er den Transportmeister auf die Liege an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand. Nachdem er Warkamon von Stiefel und Jacke befreit hafte, sprach er zum erstenmal mit der Frau.
„Haben Sie Verbandmaterial hier?"
„Ich bin nicht von hier", erwiderte sie. „Auf der Flucht vor den Tieren kam ich hierher. Ich wohne im Außenbezirk."
Trumakor Avak betrachtete sie. Sie machte einen völlig erschöpften und verstörten Eindruck. Auf dem Weg hierher mußte sie Schreckliches gesehen haben. Kein Wunder, wenn sie nervös war und auf alles schoß, was sich bewegte.
„Bleiben Sie bei ihm." Er deutete auf Warkamon. „Ich suche in den anderen Zimmern nach Verbandmaterial."
„Und wenn Tiere kommen?"
„Es sind keine in der Nähe", beruhigte sie Trumakor Avak.
Sie schien nicht überzeugt zu sein, aber sie setzte sich auf den Rand der Liege und hielt ihre Waffe fest.
Trumakor Avak sagte sarkastisch: „Schießen Sie nicht wieder auf mich, wenn ich zurückkomme."
Sie schwieg erschöpft.
Trumakor Avak erkannte, daß sie völlig verängstigt war. Sie hatte ebenso Hilfe nötig wie Warkamon. Hätte sein Armbandfunkgerät noch funktioniert, hätte der Kommandant das Hauptquartier rufen können. Trumakor Avak bezweifelte allerdings, ob man dort genügend Zeit gefunden hätte, um sich mit den Problemen einer so kleinen Gruppe zu beschäftigen.
In ganz Havaler waren jetzt Cappins eingeschlossen, die Hilfe brauchten.
„Wir schaffen es auch allein", sagte Trumakor Avak wie zu sich selbst.
Auf dem Weg in die Stadt hatte der violette Arcker sechsundzwanzig Tiere und vierzehn Cappins umgebracht. Er hatte gelernt, sich vorsichtig zu bewegen. Vor allem hielt er sich von den anderen Tieren fern, denn er hatte schnell herausgefunden, daß sie von den Bewohnern der Stadt beschossen wurden.
Der violette Arcker nahm sich Zeit. Er schlug nur zu, wenn er sicher sein konnte, daß Freunde der Ermordeten keine Racheakte begehen konnten.
Deshalb suchte er sich Opfer aus, die ebenso wie er allein waren.
Der violette Arcker hatte herausgefunden, daß er in den unversehrten Gebäuden am sichersten war. Er mußte zwei Seiten beobachten: die Cappins und die Tiere.
Die Tiere waren als Gegner noch gefährlicher, weil sie ihn kannten und wußten, wie sie ihn vernichten konnten, wenn sie ihn einmal gefunden hatten.
Die Nacht war hereingekrochen. Der violette Arcker kauerte im Bett eines Cappins. Der Mann, den er getötet hatte, lag neben ihm.
Das störte den Arcker nicht.
Er wußte, daß sich außer ihm noch drei lebende Wesen in diesem Gebäude aufhielten. Eines war schon dagewesen, als er den Mann an seiner Seite umgebracht hatte. Die beiden anderen waren später gekommen. Ein Schuß war gefallen, aber keines der drei Wesen war umgekommen.
Der violette Arcker dachte nach. Die Fremden würden kaum hierher kommen und ihn suchen, denn er hinterließ im Gegensatz zu. seinen primitiven Artgenossen keine Spuren. Ursprünglich hatte er den zweiten Cappin in diesem Haus nach Anbruch der Dunkelheit töten wollen, doch mit dem Auftauchen zweier Männer ergaben sich unerwartete Schwierigkeiten.
Der Arcker beschloß zu warten, bis Ruhe eingekehrt war. Dann würde er das Gebäude verlassen und an anderer Stelle jagen. Es entsprach nicht seiner Mentalität, drei Wesen auf einmal anzugreifen. Das Risiko bei einer solchen Aktion war zu groß.
Der Arcker zuckte zusammen, als von den unteren Räumen Geräusche zu ihm heraufdrangen. Blitzschnell glitt er vom Bett und kroch darunter. Eines der drei Wesen hatte den Raum dort unten verlassen und bewegte sich durch das Gebäude.
Der violette Arcker lauschte angestrengt. In der Dunkelheit des Raumes
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