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0442 - Entführt ins Nichts

0442 - Entführt ins Nichts

Titel: 0442 - Entführt ins Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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jemandem darüber zu reden. Aber es war auch selbstmörderisch.
    ***
    »Merlin macht mir Sorgen«, sagte Nicole Duval, als sie im Flugzeug saßen, das sie nach Roswell bringen sollte. »Wenn es stimmt, was Assi erzählte - und ich kann mir keinen Grund vorstellen, aus dem er lügen sollte -, dann ist er wirklich nur noch ein Schatten seiner selbst.«
    Zamorra nickte.
    »Mit ihm stimmt etwas nicht. Früher hätte er solche Aktionen wie eine Aufladung des Amuletts doch mit dem kleinen Finger erledigt.« Unwillkürlich tastete er zu seiner Brust. Es hatte keine Schwierigkeiten gegeben, die metallene Scheibe durch die Kontrollen am Airport zu bekommen, obgleich diese verschärft worden waren, da man mit irakischen Terror-Anschlägen rechnete. Aber erstaunlicherweise hatte der Metalldetektor im Gegensatz zu früheren Flughafenkontrollen nicht angesprochen. Zamorra hatte es nicht unzufrieden registriert; es ersparte ihm eine wortreiche Erklärung, warum er ein so auffälliges Schmuckstück aus Silber mit sich spazierentrug.
    Merlins Stern zeigte immer noch keine akzeptable Kraft-Reaktion. Zamorra hoffte, daß sie bei der Überprüfung des Roswell-Vorfalls nicht darauf angewiesen sein würden, denn es war unverantwortlich, das Amulett jetzt einzusetzen. Es war noch längst nicht wieder stark genug geworden. Seine Energien wieder anzuzapfen, wäre wie bei einer Batterie, der volle Leistung abgefordert wird, obgleich sie noch nicht wieder richtig aufgeladen ist. Es würde möglicherweise zerstörerisch wirken. Und das wollte Zamorra vermeiden.
    Während der Ash’Naduur-Katastrophe hatte es sich in einem Maß entladen, wie Zamorra es noch nie zuvor erlebt hatte.
    Ärgerlich war nur, daß sie jetzt auch ohne- ihren Dhyarra-Kristall waren; überhaupt ohne jedes weißmagische Hilfsmittel. Denn den Kristall 3. Ordnung hatte Ted Ewigk mitgenommen. Er brauchte ihn auch drüben in Caermardhin, um Sara Moon so lange unter Kontrolle zu halten, bis sie in sicherem Gewahrsam war. Denn sonst hätte sie, noch während Sid Amos Ted und sie auf dem ›kurzen Weg‹ nach Caermardhin holte, diesen Transport mit ihrer Druiden-Kraft empfindlich stören können. Aber keiner der Freunde war mehr bereit, in Sachen Sara Moon auch nur das geringste Risiko einzugehen. Sie war ihnen schon einmal auf spektakuläre Weise entkommen, obgleich sie sie fest unter Kontrolle geglaubt hatten…
    Wenn Odin nicht Teds Machtkristall an sich gebracht hätte, wäre das alles viel einfacher gewesen…
    Dafür trug Ted Sara Moons Machtkristall bei sich, mit dem er nichts anfangen konnte, ehe er die Verschlüsselung knackte und ihn auf sich selbst einstellte. Aber Sara Moon würde ihn zurückerobern können, sobald sie auch nur ein paar Sekunden lang unkontrolliert handeln konnte.
    Deshalb war Zamorra ein wenig unruhig. Er wußte zwar, daß er sich auf Ted Ewigk verlassen konnte, und er vertraute auch Sid Amos. Aber zwischen den beiden knisterte eine aggressive Spannung, die Ted möglicherweise ablenken konnte. Solange Sara unter dem Dhyarra-Einfluß stand, war sie ein liebes, nettes Mädchen. Aber sie würde die geringste Chance eiskalt ausnutzen.
    »Wir müssen herausfinden, was mit Merlin los ist«, riß Nicole ihn aus seinen Gedanken. »Wir sollten uns so bald wie möglich darum kümmern. Wenn ich nicht genau wüßte, wie sehr Assi sich danach sehnt, wieder seinen eigenen Geschäften nachgehen zu können, würde ich annehmen, daß er Merlin irgendwie lähmt, um selbst die Macht an sich zu reißen. Aber daran ist er doch gar nicht interessiert…«
    »Klingt fast, als würdest du ebenfalls beginnen, ihm nicht mehr über den Weg zu trauen, Teufel bleibt Teufel, sagt Gryf doch immer…«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Sid Amos liebt zwar die Macht, aber Merlins Macht ist ihm fremd. Er benutzt ja selbst als Merlins Stellvertreter nicht dessen Magie, sondern nach wie vor seine eigene. Allein das spricht schon dagegen, daß er Merlin vielleicht abservieren könnte. Ich glaube eher, daß damals noch etwas geschehen ist, was wir gar nicht mitbekommen haben, als die Zeitlose Merlin in den Kokon aus gefrorener Zeit eingesponnen hat.«
    »Oder es ist ihm auf dem Silbermond etwas passiert, bei unserem Vergangenheitsabenteuer«, überlegte Zamorra. »Immerhin war er gewissermaßen zweigeteilt. Seine Erinnerung blieb in der Gegenwart, nur sein Körper wurde in die Vergangenheit versetzt. Vielleicht hat er das nicht richtig verkraftet.«
    »Das wäre auch eine Möglichkeit«,

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