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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gleichen Moment, in dem er abgelenkt war, leitete Teri den letzten zeitlosen Sprung ein, der nicht nur körperlich stattfand, sondern auch geistig, und dann hatte Ted Ewigk sich damit abzufinden, daß er sich von einem Moment zum anderen in einer geradezu paradiesischen Umgebung befand, in der alles grünte und blühte, ein Bach mit Wasserfall plätscherte und sich allerlei Getier bewegte. Von spätabendlicher Dunkelheit war auch nichts mehr zu bemerken. Eine gleichmäßige, rötliche Helligkeit lag über der Landschaft und verlieh ihr eine Art Wärme.
    Ted atmete tief durch.
    »Das also ist der Rosengarten?«
    »Das ist er.« Die Silbermond-Druidin lächelte. »Ist es nicht eine herrliche Landschaft? Hier könnte ich eine Ewigkeit zubringen und einfach nur alles genießen. Damals ist es mir gar nicht so richtig bewußt geworden, weil ich unter dem Streß des Unbekannten stand. Aber jetzt, wo ich weiß, welcher Weg hier herein und wieder hinaus führt, kann ich es wirklich genießen, und ich wundere mich nicht mehr darüber, daß Laurin seinen Rosengarten eifersüchtig hütete und jede Beschädigung grausam bestrafte…«
    Ted hörte nur mit halbem Ohr hin. Er lauschte dem leisen Rauschen der Blätter im Wind und den verhaltenen Tierstimmen aus der Ferne. »So ähnlich habe ich mir immer den Garten Eden vorgestellt«, flüsterte er, als könne er mit etwas lauterer Stimme den Frieden stören, der über diesem Garten lag. Eine Landschaft, deren Ende nicht abzusehen war, und dennoch mußte sie begrenzt sein, denn sonst hätte Laurin sie nicht der Sage nach mit einem seidenen Faden umspannen können.
    »Und wo ist jetzt das Tor in Laurins Felsenreich?« fragte Ted leise.
    »Hinter uns, glaube ich«, sagte die Druidin und wandte sich um. Ted tat es ihr nach und wäre um ein Haar über den schwarzen Panther gestürzt, der sich im nächsten Moment aufrichtete, um mit seinen krallenbewehrten Pranken Ted zu packen und ins Gras zu werfen…
    ***
    Für Stygia war es bei jedem zeitlosen Sprung nicht einfach gewesen, die Druidin und Ted Ewigk wieder aufzuspüren. Etwas Zeit verstrich bei jedem Mal wieder, Zeit, die die anderen hätten benutzen können, sich weiter abzusetzen. Denn Stygia mußte den Spiegel des Vassago jedesmal wieder neu justieren. Sie wußte nur, wo ungefähr die beiden materialisierten. Zu ihrem Glück hielten sie sich jeweils am Ankunftsort eine Weile auf. Einmal am Karer Paß auf dem großen Parkplatz, immerhin lange genug, daß die suchende Dämonin sie wieder finden konnte, und danach sprangen sie in Laurins Rosengarten hinein auf einem Weg, den Stygia nicht geistig nachzuvollziehen in der Lage war. Aber sie fädelte sich nun in den Dimensionstunnel ein, den Lucufuge Rofocale ihr geschaffen hatte, und wieder entdeckte sie Ted Ewigk.
    Jetzt konnte sie über ihren Fingernagel wieder Verbindung aufnehmen und Ted Ewigk subil beeinflussen -oder auch recht massiv, wenn es sich als nötig erweisen würde. Hier gab es keine weißmagische Sperre mehr, die ihn schützte und Stygia abwehrte, ohne daß Ted Ewigk etwas davon mitbekam.
    Aber gerade in jenem Moment, als sie ihn ›wiederfand‹, ging es drunter und drüber. Ted Ewigk wurde von einem gefährlichen Raubtier angefallen und zu Boden geschleudert. Wild knurrend warf die Bestie sich über ihn, schnappte nach ihm…
    Stygia murmelte eine Verwünschung. Warum tat die Druidin nichts? Hatte sie erkannt, daß Ewigk manipuliert wurde, und opferte ihn lieber, als ihm zu helfen und ein Risiko einzugehen? Das konnte die Dämonin sich nicht vorstellen.
    Stygia konnte in diesem Fall nichts tun! Sie konnte keine Magie hinübertransferieren, um Ewigk direkt zu helfen! Sie wußte lediglich, daß ihr Zwietracht- und Intrigenplan zerplatzte wie eine Seifenblase, wenn Ted Ewigk jetzt unter Zähnen und Klauen des Raubtieres starb…
    ***
    Laurin war mit seinen Gedanken noch bei Odin und dessen gefährlichen Plänen. Der Zwergenkönig war sicher, daß Odin gar nicht wußte, was er unter Umständen mit seinem Versuch, sich den Kristall untertan zu machen, anstellen konnte. Auch Laurin konnte sich seiner Sache nicht völlig sicher sein. Außerdem wußte er nicht, wie stark dieser Kristall war. Ihm fehlten die Erfahrungswerte. Aber vordringlich hatte er an sein Volk zu denken, und wenn auch nur die geringste Gefahr bestand, daß es zu einem Chaos oder auch nur bedrohlichen Veränderungen und Ereignissen innerhalb des unterirdischen Reiches kommen könnte, dann mußte Laurin alles

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