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0443 - Aufstand der Zwerge

0443 - Aufstand der Zwerge

Titel: 0443 - Aufstand der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Möglicherweise lagen außen auch noch mehrere Riegel davor. Von den Zwergen verfügte wahrscheinlich nur Laurin über einen Kraftgürtel. Allen anderen muße Ted körperlich überlegen sein, auch wenn ihm der unfreiwillige Flug durch die Luft noch ein wenig zu schaffen machte, sobald er sich schneller bewegte. Die Zwerge würden also kein Risiko eingehen und die Tür so stark wie möglich absichern.
    Aber um sie entriegeln zu können, hätte Ted ein relativ klares Bild von dem Schließmechanismus haben müssen. Er brauchte eine exakte gedankliche Darstellung von dem, was der Dhyarra-Kristall bewirken sollte. Das funktionierte aber nicht, wenn er nicht wußte, ob das Schloß eine oder mehrere Schließzungen besaß, ob es einen oder mehrere draußen vorgelegte Riegel gab und wo genau sie angebracht waren…
    Also blieb nur die andere Methode.
    Die Tür war aus Holz. Ted zwang Zamoras Dhyarra-Kristall, aktiv zu werden und einen stählernen Rammbock zu bilden, der sich mit hoher Geschwindigkeit auf die Tür zubewegte. In der Tat materialisierte dieser Rammbock. Krachend schlug er gegen die Tür. Das Holz gab dieser Urgewalt nach, splitterte nach außen. Angeln brachen. Dröhnend und prasselnd tat die Tür sich auf.
    Sofort ließ Ted den stählernen Rammsporn wieder verschwinden. Die Energie des Dhyarra war zwar so gut wie unerschöpflich, da er sie sich aus irgendwelchen Tiefen des Universums holte, aber Ted wollte sich selbst nicht auslaugen, indem er sich eines Zaubers länger als nötig bediente und damit seine Konzentrationsfähigkeit strapazierte.
    Er trat in den Korridor hinaus. Der war gerade so hoch, daß Ted aufrecht darin stehen konnte, ohne sich den Kopf anzustoßen. Auch hier gab es in regelmäßigen Abständen Fackeln, deren Licht von funkelnden Edelsteinen verstärkt wurde. So verstärkt, daß es trotz der relativ kleinen Lichtquellen fast taghell war.
    Von Zwergen war nirgendwo etwas zu sehen.
    Der Korridor verlor sich in beiden Richtungen scheinbar in der Unendlichkeit. Aber das mußte eine optische Täuschung sein. Ted konnte sich nicht vorstellen, daß man ihn kilometerweit transportiert hatte, ans Ende dieses unterirdischen Reiches. Aber nun erhob sich die Frage, in welche Richtung er sich wenden sollte. Rechts oder links? Welcher Weg führte ihn zum Ziel, welcher in die Irre?
    Entschlossen wandte er sich nach rechts. Es hatte keinen Sinn, zu grübeln, wenn er nur aufgrund der Beobachtungen nicht in der Lage war, zu einem Schluß zu kommen. Ein Weg war so gut wie der andere, und er hatte keine Lust, wie Finnegans Esel zu enden, der zwischen zwei Heuhaufen verendete, weil er sich nicht für einen entscheiden konnte.
    Schon nach wenigen Schritten hatte er das Gefühl, als würde der Weg, der seinen Augen als völlig gerade und eben erschien, leicht ansteigen und dabei einen Bogen bilden. Ted achtete auf seine Schritte, seine Geh-Richtung und auf sein Gefühl. Schon kurz darauf wußte - er, daß sein Verdacht stimmte.
    Der scheinbar schnurgerade Gang machte eine ziemlich starke Linksbiegung und stieg dabei an!
    Ted setzte den Weg fort. Dabei machte er die Beobachtung, daß die Linkskrümmung sich spiralförmig verstärkte und immer enger wurde. Kaum merklich wurde auch die Steigung größer. Aber immer noch gaukelten seine Augen ihm eine gerade, ebene Strecke vor!
    »Was stimmt hier nicht?« fragte er sich. So, wie andere gegen seinen Willen nicht seine Gedanken lesen konnten, war er auch nicht zu hypnotisieren. Wie also kaum dieses Phänomen zustande?
    An den Rosengarten draußen vor dem unterirdischen Reich, der eigentlich auch gar nicht existieren konnte, dachte er nicht und zog deshalb auch keine Schlußfolgerung. Aber plötzlich ging es nicht mehr weiter. Obgleich es aussah, als führe der Weg immer noch in die Unendlichkeit, stand Ted plötzlich vor einer undurchdringlichen Sperre.
    Er tastete sie ab.
    Das Unsichtbare, das ihn gestoppt hatte, fühlte sich nicht wie Feld an, sondern abermals wie Holz. Also eine weitere Tür!
    Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die trocken gewordenen Lippen. Der Weg hatte ihn aufwärts geführt. Sollte dies eine getarnte Tür sein, die aus dem Felsenlabyrinth der Zwerge ins Freie führte? Wenn das der Fall war, war die Richtung falsch, und er mußte umkehren. Aber er wollte wissen, woran er war, ehe er sich auf den langen Rückweg in die Tiefe machte.
    Abermals bemühte er den magischen Rammbock.
    Abermals flog vor ihm eine Holztür krachend und berstend aus

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