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0443 - Überfall auf Exilot

Titel: 0443 - Überfall auf Exilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kurierschiffen."
    „Abgemacht", sagte Cascal und nickte Ovaron zu. „Gehen wir."
    Durch die Hypnoschulung sprach auch Cascal einwandfrei die Sprache der Cappins. Allerdings würde Ovaron die Verhandlungen führen, wenn es dazu kommen sollte. Es war kaum damit zu rechnen, daß er einem Cappin begegnete, der ihn von früher kannte.
    Sie durchquerten einige Korridore und kleinere Räume, ehe sie den Hangar erreichten. Der Umweg machte sich bezahlt; sie begegneten niemandem.
    „Wir sollten einfach den Lift benutzen", sagte Ovaron. „Er führt direkt hinauf zu den Schiffen."
    „Dort drüben kommt jemand, Ovaron ..."
    Sie hörten die Schritte.
    „Ganz ruhig bleiben, und sehr selbstbewußt", warnte Ovaron und ging einfach weiter.
    Es waren zwei Cappins des technischen Personals, die respektvoll grüßten, als sie die Offiziere erkannten. Ohne Verdacht zu schöpfen, eilten sie weiter. Sie sahen sich nicht einmal um.
    „Na also!" murmelte Ovaron befriedigt über die erste Generalprobe. „Sie haben noch immer Respekt vor ihren Vorgesetzten."
    Sie erreichten die Oberfläche und gingen ins Freie. Um sie herum standen die Schiffe, einsatzbereit und voll bemannt.
    Transportfahrzeuge brachten Kampfroboter und bewaffnete Cappins quer über das Feld nach Süden, wo der zweite Angriff der Croccisoren begonnen hatte. Noch hielt der elektronische Zaun die Tiere davon ab, in das eigentliche Raumhafengelände einzudringen.
    Niemand kümmerte sich um Cascal und Ovaron.
    „Dort drüben stehen die Kurierschiffe", sagte der Cappin und deutete nach Westen. „Es sind nur vier oder fünf. Wir hätten Pech, wenn sie alle besetzt wären. Ich glaube eher, die Piloten und Mannschaften haben jetzt andere Aufgaben zu bewältigen."
    „Hoffentlich finden wir rechtzeitig heraus, welches Schiff frei ist."
    „Keine Sorge, das schaffen wir auch noch."
    Ruhig und ohne sich zu beeilen, gingen sie auf die kleinen Schiffe zu, die senkrecht an Startgerüsten standen.
    Cascal, der aufmerksam beobachtete, sah die orangefarbenen Kontrollichter neben dem Einstieg von drei Kurierbooten. Er stellte Ovaron eine diesbezügliche Frage.
    „Sie bedeuten, daß die Boote startbereit sind. Außerdem zeigen sie an, daß die Mannschaft vollzählig an Bord ist. Ich sagte Ihnen ja, daß man es uns leicht machen würde."
    Er steuerte auf das letzte der Schiffe zu. Kein Licht brannte, und auch in der Pilotenkanzel, vierzig Meter über dem Boden, war es dunkel. Ovaron zögerte keine Sekunde. Zielbewußt trat er vor den Einstieg direkt über den Treibdüsen, und wartete, bis Cascal neben ihm war.
    „Natürlich sieht man uns jetzt von den anderen Schiffen aus. Wir dürfen uns auf keinen Fall auffällig benehmen. Außerdem ist es so, daß immer wieder Kurierschiffe starten, ohne daß jemand außer dem Kommandanten weiß, welche Botschaften sie zu überbringen haben. Die Piloten der anderen Kurierboote können also nicht wissen, welchen Auftrag wir haben. Sie sehen, auch die Geheimhaltung hat für den Gegner seine Vorteile, in diesem Fall für uns. Moment, wo haben wir ihn denn ...?"
    Er meinte die 'Öffnungskombination für den Einstieg. Auf dem kleinen Rädchen waren Zahlen eingraviert, wie bei einer Safekombination. Ovaron zögerte einen Augenblick, dann sah er hoch. Auf dem silberschimmernden Leib der Rakete stand ihre Bezeichnung. Einen Augenblick überlegte er, dann begann er mit sicheren Bewegungen das Rad einzustellen.
    Der Einstieg öffnete sich Sekunden später.
    Cascal begriff nicht, wie Ovaron die Kombination kennen konnte, aber er sah, daß der Cappin zufrieden grinste. Erst im Schiff, als sich die Luke hinter ihnen geschlossen hatte, konnte er seine Neugier nicht mehr länger zügeln.
    „Woher kannten Sie die Kombination, Ovaron?"
    „Ein System, das ich noch eingeführt habe, vor mehr als achtzig Jahren. Es hat noch immer Gültigkeit. Wahrscheinlich ist Tarakan, dem neuen Chef des Geheimdienstes, auch kein besseres eingefallen. Die Bezeichnung des Schiffes und das jeweilige Datum, das ist das ganze Geheimnis. Man benötigt keine schriftliche Unterlagen, um die täglich wechselnde Kombination zu kennen. Einfach, nicht wahr?"
    „Allerdings. Und was nun?"
    „Eigentlich nichts. Ich werde mir das Schiff ansehen, und wenn es für unsere Zwecke geeignet ist, sperren wir es von innen ab. Sie warten, bis ich bei Ras bin und ihn zu Ihnen schicke. Er holt sie aus dem Schiff, das niemand mehr betreten kann, ob mit oder ohne Kombination. Es steht dann für uns bereit.

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