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0444 - Ich, der Diamanten-Marder

0444 - Ich, der Diamanten-Marder

Titel: 0444 - Ich, der Diamanten-Marder Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinaus, obwohl es kaum etwas zu sehen gab. Der Fahrer schaltete jetzt in den zweiten Gang zurück und zog den Wagen durch ein paar Schlaglöcher. Die ersten halb verfallenen Baracken tauchten auf.
    Früher waren es Büros und Unterkünfte für Arbeiter gewesen, jetzt kümmerte sich niemand mehr darum. Die Scheiben waren blind oder gesprungen, einige Türen waren verschwunden, und schwarze Löcher gähnten uns entgegen.
    Ganz unvermittelt hielten wir vor einem dieser Unterkünfte. Mein Nachbar stieg aus und bedeutete mir zu folgen. Er wechselte ein paar Worte mit dem Fahrer, und ich glaubte zu verstehen, daß der Mann zu der Bande gehörte! Ich ging um den Wagen herum und warf einen Blick auf das Nummernschild. Es war gut zu wissen, auf wen man sich im Notfall nicht verlassen konnte.
    Ich mußte mich bücken, um den niedrigen Raum zu betreten. Im Schein einer Taschenlampe sah ich nur Staub und Dreck. Kein Möbelstück stand herum. Dafür befand sich an der gegenüberliegenden Tür, die in einen Nachbarraum führte, ein nagelneues Schloß. Zu dieser Tür führte mich mein Begleiter.
    An einem Schreibtisch aus der Bürgerkriegszeit saß ein eleganter Mann mit einer Havanna zwischen den Lippen. Er spielte mit einem Brieföffner und schien sich zu langweilen.
    Ich hatte ihn noch nie gesehen und musterte ihn ungeniert. Gleichzeitig bemerkte ich, daß außer meinem Begleiter niemand mehr im Raum war. Ich stand drei Schritt vor dem Schreibtisch und hielt beide Hände in den Jackentaschen. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie mein Begleiter sich direkt neben der Tür aufbaute. Ich drehte kurz den Kopf und grinste ihn an.
    »Also«, brach der Boß das Schweigen, »was haben Sie mir anzubieten?«
    Ich zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Dann schüttelte ich nachdrücklich den Kopf. »Nicht ich habe Ihnen etwas anzubieten. Ich warte auf Ihr Angebot. Oder warum ließen Sie mich kommen?« Er lächelte leicht, doch seine Augen blieben kalt.
    »Damit wir uns richtig verstehen, die Fragen stelle ich«, gab er zurück. »Wo hast du die Klamotte her?«
    Statt einer Antwort warf ich ihm die beiden Päckchen zu. Er fing sie geschickt auf und wickelte sie aus. Ein Ring und eine Brosche funkelten vor ihm im hellen Licht. Er fingerte sich eine Uhrmacherlupe aus der Tasche und klemmte sie sich ins Auge. Offenbar verstand er etwas davon, denn nach nur kurzer Prüfung legte er die beiden Sachen auf den Tisch.
    »Nicht gerade erste Ware. Wenn der Rest auch so aussieht, kannst du wieder nach Hause fahren.«
    »Okay«, sagte ich gleichmütig und streckte die Hand nach den beiden Sachen aus, »ich habe noch einen Interessenten.«
    Er war um eine Zehntelsekunde schneller und packte vor mir zu. Diese Reaktion hatte ich erwartet.
    »Stopf Ich bin bereit, mir den Rest auch noch anzusehen, wenn du mir beschwören kannst, daß die Sachen sauber sind.«
    Diesmal mußte ich doch grinsen. Er wußte ganz genau, daß niemand solche Wege einschlug, um ehrlich erworbene Schmuckstücke an den Mann zu bringen. Trotzdem wollte er den Anschein eines ehrlichen Kaufmanns erwecken. Ich konnte ihm also ruhig Versichern, daß die Sachen aus keinem Diebesgut stammten. Daß sie mir vom FBI zur Verfügung gestellt worden waren, brauchte ich ihm nicht gerade auf die Nase zu binden.
    »Okay, die Sachen sind absolut sauber, niemand ist dahinterher. Aber unter dem geforderten Preis gebe ich sie nicht her.«
    »Du tickst wohl nicht richtig«, wehrte er ab. »Die Sachen sind keine dreißigtausend wert. Mehr bekommst du nirgendwo, und das auch nur, wenn sie nicht schlechter sind als die beiden Muster.«
    »So groß ist das. Angebot ja auch nicht«, bohrte ich langsam, »wenn nicht, dann eben woanders.«
    »Probier dein Glück, aber du wirst nichts erreichen. Entweder du lieferst die Sachen hier ab, oder…«
    Er blickte mir starr über die Schultet, und ich wirbelte herum. Dicht hinter mir stand mein Begleiter von vorhin und hielt mir einen abgesägten Coltlauf vor den Magen. Es ist eine verteufelt gefährliche Waffe auf kurze Entfernungen.
    »Was sollen die blöden Witze?« fuhr ich ihn an. »Glaubst du Trottel vielleicht, ich schleppe alles spazieren?«
    »No, das nicht, aber du wirst uns erst erklären, wer hier noch mitmischen will. Von wem hast du vorhin gesprochen?«
    »Wundert mich eigentlich, daß ihr euch nicht kennt«, wich ich aus. Jetzt hatte ich die beiden da, wo ich sie hinführen wollte. Sie waren nervös, weil sie keine Ahnung hatten, wer ihnen ins Handwerk pfuschen

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