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0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl

Titel: 0445 - Der Mann, der meinen Tod befahl Kostenlos Bücher Online Lesen
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antwortete mit seiner 38er Smith & Wesson.
    Der Gangster schrie auf. Ein schwerer Gegenstand polterte zu Boden.
    »Werfen Sie Ihre Waffe weg und kommen Sie sofort heraus«, befahl Phil. »Es hat keinen Sinn zu fliehen. Im Hof werden Sie ebenfalls erwartet.«
    Ein lautes Fluchen antwortete ihm.
    Phils Hand tastete nach dem Lichtknopf.
    Das Wimmern und Fluchen konnte eine Falle sein. Vielleicht wartete der Gegner nur darauf, daß Phil sich eine Blöße gab.
    Phil drückte auf den Lichtknopf.
    Die Lampe unter der Decke leuchtete gelblich auf. -Der andere hatte nicht geblufft. Er hielt sich mit der linken Hand seinen rechten Arm. Phil hatte auf das Mündungsfeuer geschossen und den Unterarm des Gangsters erwischt.
    »Kommen Sie her!« befahl Phil.
    In diesem Moment öffnete sich die Hintertür. Der lange Sergeant erschien auf der Schwelle und stieß dem Mann die Pistole zwischen die Rippen.
    »Los, setzen Sie sich in Trab!« befahl er.
    Jetzt erst nahm Phil sich Zeit, dem Mann ins Gesicht zu sehen. Mein Freund glaubte einige Sekunden lang zu träumen. Aber es gab keinen Zweifel. Der Gangster vor ihm war Pit McLaughlin.
    »Ich nehme Sie fest, McLaughlin, wegen Mordes an Joe Weider«, sagte mein Freund. »Alles, was Sie von jetzt an sagen oder tun, kann bei Gericht gegen Sie verwendet werden.«
    Der andere starrte ihn feindselig an.
    »Der Sergeant wird Ihnen einen Notverband anlegen«, sagte Phil, »aber machen Sie keine Dummheiten.«
    Durch die Schießerei waren einige Bewohner des Hauses aus dem Schlaf geschreckt worden. Sie steckten ihren Kopf durch die Tür und fragten nach dem Grund des Lärms.
    Phil bugsierte den Gangster in eine Erdgeschoßwohnung und ließ ihn auf einem Stuhl festbinden. Der Sergeant legte einen Notverband an. Mein Freund ging in den Hausflur zurück, hob die Pistole mit einem Taschentuch auf und entdeckte eine Aktentasche, die achtlos auf den Fliesen lag.
    Phil bat den Cop, über Funk einen Polizeiarzt und einen Krankenwagen anzufordern.
    Als der Sergeant sich den Hörer ans Ohr klemmte, erreichte ich den Streifenwagen.
    »Stop mit der Durchsage«, bremste ich ihn, »haben Sie nicht einen Mann gesehen, der diese Straße hinaufgelaufen ist?«
    »Alerdings — er sitzt in der Erdgeschoßwohnung. Aber wer sind Sie überhaupt?« i Ich zeigte ihm den FBI-Stern.
    »Ich will eben einen Krankenwagen und einen Doc anfordern«, sagte der Sergeant.
    Ich ging ins Haus und betrat die Wohnung. Die Tür des Wohnzimmers stand offen. Mitten unter dem Lichtkegel der Lampe saß der Mann, der mir die Pistole auf die Schulter geschlagen und die Aktentasche geraubt hatte — Pit Mc-Laughlin. Es dauerte nur zwei Sekunden, bis ich die Zusammenhänge erkannte.
    Die Gangster hatten entdeckt, daß Joe ihnen wertlose Papiere übergeben hatte. McLaughlin wurde deshalb noch einmal mit dem Auftrag ausgeschickt, in Joes Wohnung einzubrechen. Der Gangster besaß die Telefonnummer von »Jebbie's Stall«, unter der Joe Weiden für ihn zu erreichen gewesen war. McLaughlin suchte die Kneipe auf und ließ den Wirt bei Weider anrufen. Als er hörte, daß Weider bereits Kundschaft hatte, verlangte er von dem Wirt die Adresse und erhielt sie auch.
    McLaughlin befand sich auf der Treppe, als ich die Wohnung verließ. Der Gangster wußte genau, daß wir ihm zuvorgekommen waren. Er versteckte sich in der Tür des zweiten Stockwerks und schlug nach mir, als ich eine Sekunde lang stehen blieb. Bei dem Kampf fiel die Aktentasche auf den Hof. McLaughlin flüchtete und nahm dabei die Tasche mit.
    Hinter McLaughlin stand Phil. Er hielt die Pistole noch immer in der Faust.
    »Hallo, Phil«, sagte ich, »gratuliere, du hast den Burschen bereits festgenommen?«
    »Ja, allerdings, ohne vorher zu ahnen, daß es sich um McLaughlin handelte.«
    »Ich glaube, wir können dir besser Auskunft geben«, wandte ich mich an McLaughlin. »Das Girl hat sich deinetwegen eine Kugel durch den Kopf gejagt.«
    »Unsinn«, knurrte der Gangster, »Nan hat schon immer Selbstmordgedanken geäußert.«
    »Kein Wunder bei einer solchen Bekanntschaft«, entgegnete ich. »Du hast das Girl in den Tod getrieben.«
    »Das müssen Sie mir erst beweisen«, erwiderte er frech.
    »Natürlich werden wir dir das beweisen.«
    »Auch den Mord an Joe Weider, oder wie der Bursche hieß«, knurrte er. McLaughlin hatte mich bis zu diesem Augenblick keines Blickes gewürdigt. Er starrte auf den Fußboden. Erst als ich sagte:
    »Dein Boß selbst hat es mir erzählt«, drehte er den Kopf,

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