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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnten.
    Jane drehte sich um. »Halt dein Maul!« brüllte sie ihn an, aber Jerry lachte nur. Er bewies Nervenstärke.
    Die sechs Rückleuchten glühten auf wie rote Augen. Die Rocker waren ziemlich weit vorgefahren. Wenn sie uns erwischen wollten, mussten sie drehen.
    Ich fuhr den Rover dicht an den Straßenrand.
    »Was hast du vor?« fragte Jane.
    Lässig winkte ich ab. »Ruf du über Funk Verstärkung. Ich hole mir Jerry.«
    »Wieso?«
    Für Erklärungen war keine Zeit. Mein Finger zeigte auf das Autotelefon, und Jane hob den Hörer ab.
    Ich aber stieg aus.
    Kaum hatte ich den Wagen verlassen, vernahm ich schon wieder das Dröhnen der Motoren.
    Die Horde kehrte zurück.
    Mir blieb nicht viel Zeit, um meinen Plan durchzuführen. Einen letzten Blick warf ich in den Wagen und sah, dass Jane Collins Verstärkung herbeitelefonierte. Hoffentlich waren die Kollegen schnell genug. Mein Plan stand eher auf tönernen Füßen und war von einem hohen Risiko begleitet.
    Schwungvoll riss ich die hintere Tür auf. Jerry Granate ahnte, dass es ihm an den Kragen gehen sollte. Er drückte seinen Körper zurück und fing an zu schreien.
    Weit konnte er sich nicht nach hinten beugen und mir schon gar nicht entkommen. Die Handschelle hielt ihn, er keuchte, spie mich an, ich ließ mich nicht beirren und arbeitete konzentriert weiter. Mit einem geschickten Griff löste ich die Fessel, aber den rechten Ring ließ ich noch am Haltegriff.
    »Komm her, Freund!«
    Ich bekam das Gelenk des Rockerchefs zu fassen und zog Jerry halb aus dem Wagen.
    Er beschwerte sich lautstark, das juckte mich nicht, denn in der anderen Hand hielt ich schon die Waffe, deren Mündung gegen seine Stirn wies.
    Die anderen waren schon da. Sie hatten einen großen Halbkreis gebildet. Die hellen Strahlen stachen ihrem Ziel entgegen. Unser Rover war in fahles Licht getaucht.
    Auch Jane Collins' Gesicht hatte eine blasse Haut bekommen. Sie blieb im Wagen sitzen und hatte die Tür an ihrer Seite verriegelt. Das war auch gut.
    An der rechten Straßenseite standen wir. Nicht weit entfernt sah ich die Siedlungshäuser eines Vorortes.
    Zwei Wagen huschten vorbei. Ob die Fahrer sahen, welches Drama sich hier anbahnte, konnte ich nicht erkennen.
    Sie saßen allesamt auf den Feuerstühlen. Die Motoren liefen im Leerlauf. Jetzt hätten sie angegriffen und wären über uns hergefallen wie eine wilde Horde, aber das Bild zeigte ihnen genug.
    Ihr Anführer hing halb aus dem Wagen, und in seiner direkten Kopfnähe lauerte die Mündung einer Waffe.
    Deshalb taten sie nichts. Sie standen starr, aber sie klappten der Reihe nach ihre Sichtvisiere hoch.
    »Das ist gut!« rief ich ihnen entgegen. »So könnt ihr mich wenigstens hören!«
    »Was willst du?« Monkey schrie die Frage.
    »Ganz einfach. Ich will, dass ihr verschwindet. Haut ab, das ist alles!«
    »Und wenn nicht?«
    »Wird es Jerry büßen!«
    Monkey lachte dreckig. »Bulle, das wagst du nicht. Nein, das wagst du niemals. Du schießt nicht!«
    »Willst du es darauf ankommen lassen?«
    »Das wäre Mord!«
    »Irrtum, Monkey.« Ich schüttelte den Kopf. »Nicht Mord, sondern Notwehr.«
    Das wollte er wiederum nicht glauben. Er schaute die anderen an. Die Situation stand auf des Messers Schneide. Eigentlich hatte die Horde zu viele Niederlagen gegen zwei Personen hinnehmen müssen, wovon eine noch eine Frau war.
    Das schmerzte. Das konnten sie ihrem Ego nicht zumuten.
    Ich drückte Jerry die Mündung gegen den Kopf. Diese Berührung ließ ihn nicht nur zusammenschrecken, er begann auch zu reden. »Macht keinen Mist, Freunde! Dieser Bulle bringt es tatsächlich fertig und holt mich von den Beinen.«
    Da löste sich eine Gestalt vom Sozius. Es war ein Girl, Jerrys Freundin.
    Sie hatte hinter Monkey gesessen und wollte es nun auf eine andere Art und Weise versuchen.
    Der Leuchtschmuck an ihrer Lederkleidung gab ihr ein buntes, beinahe clownhaftes Aussehen. Sie schlug einen Bogen und bewegte sich lässig in den Hüften, während sie den Helm abnahm und ihn aufs Autodach legte. »Willst du mich auch erschießen, Bulle, wenn ich zu dir komme? Ich bin gespannt, ob du das riskierst. So nervenstark und abgebrüht ist doch kein Bulle.«
    »Aber ich!«
    Jane Collins hatte gesprochen. Auf sie hatte niemand geachtet, ich ebenfalls nicht.
    Die Detektivin hatte die Scheibe lautlos nach unten gedreht, ihre Waffe gezogen und auf den Scheibenrand gelegt. Dabei wies die Mündung direkt auf das Mädchen.
    Die Rockerbraut blieb stehen. In ihrem

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