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0446 - Der Fluch aus dem Grab

0446 - Der Fluch aus dem Grab

Titel: 0446 - Der Fluch aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen Welt traf sie, und Gladys hatte das Gefühl, von der Couch abzuheben und weggetragen zu werden.
    »Nur durch das Opfer eines Menschen kann der Geist eines Toten gerufen werden. Das schreiben die magischen Gesetze so vor, und deshalb bitte ich dich, es mir noch einmal zu sagen.«
    »Ja, ich bin bereit!«
    »Auch wenn es nicht nur körperlich schmerzt?«
    »Ja, dann ebenfalls.«
    Sie hörte ihre Stimme und hatte dabei den Eindruck, eine Fremde würde reden. Gladys war nicht mehr sie selbst. Sie hatte das Gefühl, eine zweigeteilte Persönlichkeit zu sein, und sie merkte auch, wie das Gesicht des Hexers hinter dem ungewöhnlichen Pendel allmählich verschwand, so dass es von den düsteren Schatten des Zimmers aufgesaugt wurde.
    »So werde ich denn die Toten rufen, damit sie uns Bescheid geben. Es ist nicht sicher, ob sie das Opfer annehmen, aber ich werde sie sehr darum bitten…«
    Miles Banions Stimme war zu einem Flüstern gesunken, aber er hatte dennoch deutlich gesprochen, so dass Gladys Morton jedes Wort verstehen konnte. Er redete weiter.
    Jedes Wort, jeder Buchstabe schien etwas in Bewegung zu setzen, das auf Gladys zuglitt, so dass sie sich vorkam wie auf einer Wolke schwebend, die sie allmählich forttrug.
    Den Blick ins Jenseits zu öffnen. Schaffte er das? Würde sie ihren Mann sehen?
    Vielleicht. Und wenn dies tatsächlich geschah, war es ihr egal, ob sie starb…
    ***
    Sie waren wieder hinter uns!
    Wie eine fahrende Wand aus Lärm und Licht hatten sie sich aufgebaut, und das Dröhnen der Motoren zerriss die Stille der Nacht.
    Ich wusste nicht, wie schnell ihre Maschinen fuhren, aber schneller als der Rover waren sie bestimmt. Zudem war es einfach zu riskant für mich, voll zu beschleunigen. Ich hatte keinen breiten Motorway unter den Reifen, sondern eine normale Straße, auf der auch Gegenverkehr herrschte.
    Den Rockern machte dies nichts aus. Sie waren sich ihrer Stärke sehr wohl bewusst und holten innerhalb von Sekunden stark auf. Das weißgrelle Licht stach in unseren Wagen hinein, es wurde vom Innenspiegel reflektiert und blendete.
    Jane hatte sich gedreht und schaute nach hinten. Um überhaupt etwas erkennen zu können, schirmte sie ihre Augen mit der an die Stirn gelegten Hand ab.
    Jerry Granate freute sich. Er warf sich von einer Seite auf die andere, lachte dabei und trampelte auf dem Boden herum. »Sie packen es, sie packen es!« schrie er immer wieder.
    »Ja, sie werden euch vernichten…«
    Ich kümmerte mich nicht um sein Gezeter, denn ich musste mich auf die Horde konzentrieren.
    Sie waren zu sechst. Mit Jerry wären es sieben gewesen, so aber konnten sie sich direkt hinter unserem Wagen in zwei Hälften aufteilen und den Rover in die Zange nehmen.
    Ich riskierte einen Blick nach rechts, wo ich die drei Gestalten sah. Sie hockten geduckt auf ihren Maschinen und fuhren Rad an Rad. Die Sichtvisiere schützten sie vor dem beißenden Fahrtwind. Zwar konnte ich nichts Genaues erkennen, dennoch glaubte ich, das Grinsen auf ihren Gesichtern zu sehen.
    Siegessicher wirkte es…
    Sie überholten, glitten zunächst an die Kühlerschnauze des Wagens heran, gaben noch mehr Gas, und ich hörte Janes lauten Ruf.
    »Verdammt, John, gib acht!«
    Der Rocker auf ihrer Seite reagierte ebenso wie der auf meiner. Beide fuhren sie an der Innenseite, und beide lenkten nur mehr mit der linken Hand, denn in der rechten hielten sie etwas fest. Sie schleuderten ihre Arme zur Seite und ließen die Gegenstände los, die sie gehalten hatten.
    Es waren ölgetränkte Tücher, die gegen die Frontscheibe klatschten.
    Ich hatte mehr Glück als Jane. Bei mir rutschte er Lappen ab und klatschte auf die Fahrbahn.
    Er hatte einen dünnen Film auf der Frontscheibe hinterlassen.
    Ob wir Kilburn bereits erreicht hatten, war für mich uninteressant geworden.
    Ich ging davon aus, dass sie es mit einer zweiten Attacke versuchen würden. Sie wollten uns vernichten, sie wollten uns zeigen, wer Herr im Haus war, und dabei scheuten sie auch vor brutaler Gewalt nicht zurück.
    Wieder schleuderten sie einen Lappen.
    Diesmal hatte ich aufgepasst und tupfte auf die Bremse.
    Der Wagen nickte, die Reifen meldeten sich kreischend, die Rockerhorde huschte vorbei, wie auch der Lappen, der nur gegen die Dachkante klatschte und von dort aus auf die Fahrbahn geschleudert wurde, uns aber nicht mehr gefährlich werden konnte.
    Das war gerade noch einmal gut gegangen.
    Im Fond tobte Jerry. Er feuerte seine Kumpane an, obwohl sie ihn nicht hören

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