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0448 - Der Nebel-Henker

0448 - Der Nebel-Henker

Titel: 0448 - Der Nebel-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Neuigkeit sich blitzschnell im Lokal herumgesprochen hatte.
    Das Gemurmel verstummte. Die meisten Gäste starrten auf die Neuankömmlinge, ünd den meisten Männern war vom Öesicht abzulesen, daß ihrer Meinung nach Zamorra mit drei Frauen zugleich sicher kaum etwas anfangen konnte.
    Der Wirt musterte die Ankömmlinge skeptisch, bildete sich seine Meinung, und als Zamorra nach zwei Doppelzimmern fragte, wurde verneint. Der Wirt gab sich ziemlich verschlossen und abweisend, und als Getränke bestellt wurden, bediente er extrem langsam.
    Noch bevor Zamorra, der darüber etwas verärgert war, nach dem Grund fragen konnte, nahm Nicole ihn beiseite und raunte ihm zu: »Der hält dich für einen Zuhälter und uns für deine Pferdchen, weil er sich nicht vorstellen kann, wieso ein Mann von drei Frauen begleitet wird! War vielleicht doch keine so gute Idee, in dieser Besetzung hier aufzukreuzen…«
    Zamorra holte tief Luft und schüttelte belustigt den Kopf. So hatte ihn bisher noch niemand eingestuft, und daß die Vermutung, in Nicole und den Zwillingen Freudenmädchen zu sehen, eine Beleidigung war, ließ sich nicht einmal, ahnen, weil sie erstens nicht offen ausgesprochen wurde und zweitens niemand etwas für den Eindruck konnte, den das Quartett hier hervorrief.
    »Wir gehen und packen’s anders an«, sagte Zamorra.
    Dann standen sie wieder draußen im Regen, Vor der zweiten Gaststätte standen sie ebenso vor geschlossenen Türen wie bei der dritten. Beide wurden scheinbar nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet oder zu größeren Familienfeiern, vielleicht auch, wenn Reisebusse erschienen, um irgendwelche Verkaufsveranstaltungen durchzuziehen. Wenn man danach gehen konnte, wieviele Gäste sich in dieser einen Kneipe versammelt hatten, war es kein Wunder, daß die anderen Leerlauf hatten. Drei Gaststätten waren für ein Dorf wie Lencouaqc zuviel, wenn jeder der Wirte von seiner Kneipe leben wollte. Das konnte sicher nur einer, und die beiden anderen hatten sich dieser Tatsache angepaßt.
    »Und nun?« fragte Nicole, die die unfreundlichen Gedanken des Wirtes wahrgenommen hatte, weil er sie ihr förmlich aufdrängte mit ihrer Stärke, obgleich sie normalerweise nicht den geringsten Wert darauf legte, im Bewußtsein anderer Menschen herumzuschnüffeln. Im gleichen Moment, als ihre Blicke sich kreuzten, waren seine ablehnenden Gedanken förmlich auf sie eingestürzt, und die Zwillinge konnten diesen Eindruck nur bestätigen.
    »Damit können wir’s uns abschminken, hier Zimmer zu bekommen und freiwillig erzählt zu bekommen, was hier wirklich passiert ist«, seufzte der Professor. »Typisch - mit Frauen hat man nix als Ärger.«
    »Vor welches Schienbein möchtest du getreten werden, geliebter Chauvinist?« wollte Nicole interessiert wissen. »Ersatzweise kann ich dir ein Auge auskratzen.«
    Monica Peters meldete Bedenken an. »Wir sind zu dritt, aber er hat nur zwei Schienbeine und zwei Augen… eine von uns kommt also bei der Rache zu kurz.«
    »Typisch Mann«, stellte Nicole fest. »Immer reicht’s nicht ganz für alle…«
    Sie grinsten sich an. Dann kam Zamorra auf den Kern der Dinge zurück. »Vielleicht hätten wir doch erst nach Bordeaux fahren sollen, um uns mit der Mordkommission in Verbindung zu setzen.«
    »Oder besser mit dem Reporter, der diesen polemischen Artikel verzapft hat. Der dürfte kooperativer sein als die Polizei, falls es sich wirklich um eine übersinnliche Erscheinung handelt, die dahinter steckt! Alt und böse… und zu tief gewartet… wie Julian sich ausdrückte… wir haben doch oft genug erlebt, daß für die Behörden nicht sein kann, was nicht sein darf, und die Parapsychologie ist zwar offiziell inzwischen als Wissenschaft anerkannt, aber die, die sich damit beschäftigen, sind nach wie vor Spinner! Und Magie hat es gefälligst erst recht nicht zu geben…« .
    Zamorra nickte bedächtig. Nicole hatte recht. Es gab auf der ganzen Welt gerade eine Handvoll Polizisten oder anderer Beamter, die bereit waren, übersinnliche Phänomene zu akzeptieren. Aber es war nicht anzunehmen, daß ausgerechnet in Bordeaux einer von diesen Menschen stationiert war, die Fantasie besaßen und den Mut, sich dank ihrer Fantasie über verknöcherte Dienstvorschriften hinwegzusetzen.
    »Also wieder zurück nach Bordeaux?«
    »Noch nicht. Erst einmal schauen wir uns die Stellen an, wo man die Leichen gefunden hat. Beschrieben ist’s ja.«
    Eine Fotokopie des Zeitungsartikels hatten sie mit. Zamorra faltete

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