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0448 - Der Nebel-Henker

0448 - Der Nebel-Henker

Titel: 0448 - Der Nebel-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Recorder sorgte für den prachtvollsten Bandsalat, den Lanart je in seinem Leben gesehen hatte. Und jetzt bekam er das Band, das sich um die Achse der Andruckrolle gewickelt hatte, nicht mehr frei. Zerreißen wollte er seine beste Cassette auch nicht. Also würde er das verflixte Ding ausbauen müssen.
    Neidisch dachte er an die Kollegen jenseits der Grenze. Die Deutschen bekamen alle paar Jahre erstklassige Neuwagen zur Verfügung gestellt und konnten sich damit auf den Autobahnen ohne Tempobegrenzung austoben. Und die französische Polizei sparte ein, wo sie nur eben konnte. Nur deswegen gab es diese alte Karre überhaupt noch im Fuhrpark - zumindest war dies Lanarts Ansicht. Wieweit sie mit der Realität übereinstimmte, wollte er erst gar nicht zu klären versuchen.
    Aber liebend gern hätte jetzt er den nächsten, der ihm verquer kam, bei Mont-de-Marsan in die Sümpfe geworfen, so wie sein Chef vor ein paar Tagen formuliert hatte. Rainier traute er das immer noch nicht zu, aber Lanart selbst hätte jetzt sein Vergnügen daran gefunden. Und er brauchte nicht einmal bis nach Mont-de-Marsan hinunter; zwischen Bordeaux und Lencouaqc gab es Sumpfgebiete genug.
    Hatte nicht Jean-Luc Rainier auf Lanarts Bemerkung hin behauptet, um diese Jahreszeit gäbe es in dieser Gegend keine Mücken?
    Lanart hatte eine im Auto. Er hörte sie summen, und zugestochen hatte sie auch schon mindestens einmal. Dieser ganze verdammte Tag eignete sich am besten dazu, sich im Bett zu verkriechen und ihn einfach aus dem Kalender zu streichen.
    Aber er mußte nach Lencouaqc, sich in diesem gottverlassenen Nest die Nacht um die Ohren schlagen und auf einen Mörder warten, den die gestrige Großaktion mit Sicherheit für Wochen oder für immer verschreckt hatte.
    Dann tauchte das Dorf endlich vor ihm auf, er rollte hinein und glaubte im ersten Moment seinen Augen nicht trauen zu dürfen…
    ***
    Nicoles Verdacht bestätigte sich. Sie hatten an der falschen Stelle gesucht. Hier, auf dem Weg zurück zum Wagen, sprach das Amulett plötzlich an. Aber es hatte keinen Sinn, sich darüber zu ärgern. Woher hätten sie es vorher wissen sollen? Sie hätten die Stelle nicht einmal auf Verdacht entdecken können. Nur weil das Amulett immer noch aktiviert war und auf den Befehl reagierte, magische Kraftquellen zu lokalisieren, war Nicole fast darüber gestolpert.
    Die Zwillinge waren bei ihr geblieben, während Zamorra weiter spurtete, um dem Autoknacker vielleicht noch das Handwerk legen zu können.
    »Was ist das?« fragte Monica leise und strich sich ein paar nasse blonde Strähnen aus dem Gesicht.
    »Ich weiß es auch nicht«, gab Nicole zurück.
    Das Amulett spürte nur den Hauch einer magischen Kraftquelle. Vor einiger Zeit mußte es diese schwarzmagische Quelle hier vorübergehend gegeben haben. Von ihrer Aura war kaum noch genug vorhanden, um herauszufinden, worum es sich handelte. Um einen Dämon, einen Werwolf, eine Spukgestalt?
    Nicole überlegte schon, wie vorhin Zamorra überlegt hatte, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Sie konnte versuchen, das Amulett in der Zeit rückwärts beobachten zu lassen, bis es auf den Verursacher dieser magischen Kraftquelle traf. Aber es war unsinnige Kräftevergeudung. Die Aura war nur noch schwach, und das Bild würde ebenso schwach sein; seine Qualität in keinem Verhältnis zum Kraftaufwand stehen.
    Alt und böse …
    Julians Worte spukten ihr wieder im Kopf herum. Vielleicht Nachwirkungen eines uralten Fluches? Tief gewartet… Tief, nicht lange! Das war eine eindeutige Ortsbezeichnung.
    Sollte der Urheber des mörderischen Geschehens ein unterirdisches Leben führen?
    Vielleicht ein Erddämon?
    »Ihr seid die besseren Telepathen!« entfuhr es Nicole. Sie drückte Uschi Peters, die neben ihr stand, das Amulett in die Hand. »Hier! Stellt euch auf die Schwingungen ein und versucht, ob ihr irgendwo in der Nähe… in der Tiefe unter uns… etwas oder jemanden feststellen könnt, der denkt, oder der zumindest schläft, aber Bewußtseinsimpulse aussendet!«
    Monica und Uschi sahen sie groß an. »Da unten? Unter der Straße?«
    »Oder unter dem Bach, neben dem wir uns immer befinden, oder unter den Häusern im Keller… Warum probiert ihr es nicht einfach mal?«
    Für die Peters-Zwillinge war es kein ungewöhnlicher Auftrag, nach Gedankenimpulsen einer fremden Person zu suchen. Sie hatten es nur lange nicht mehr tun müssen. In der Sicherheit ihres Versteckes, und auch vorher während Uschis

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