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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vernahm.
    Es gab wenige Stellen, um sich zu verbergen. Ich lauschte einen Moment und stellte fest, dass es sich, den Geräuschen nach zu urteilen, um nur einen Reiter handeln konnte.
    Den wollte ich sehen.
    Neben der Straße setzte ich mich auf einen Stein und schaute nach rechts. Dort musste der Reiter auftauchen.
    Es dauerte einige Zeit, bis ich das Tier entdeckte. Es war ein staubgrauer Esel, der von einem in ein langes Gewand gehüllten Mann geritten wurde. Der Reiter schien zu schlafen. Er hockte schräg auf dem Rücken des Esels, sein Kopf war zur Seite gesunken. Bei jedem Schritt des Esels schaukelte sein Körper wie auf einem Schiff.
    Da der Esel keinerlei Anstalten traf, anzuhalten, stand ich auf und stellte mich mitten auf den Weg.
    Schwarze, dicke Fliegen umschwirrten den Kopf des Tieres, das mich aus großen Augen anschaute. Es hatte sein Maul geöffnet, die Zunge hing heraus.
    Der schlafende Mann merkte wohl, dass ihm der Rhythmus fehlte, er seufzte auf und hob den Kopf. Gleichzeitig öffnete er die Augen. Sein direkter Blick traf mich. Ich nickte ihm zu.
    Staunen zeichnete sein Gesicht. Der Mann war nicht mehr der jüngste.
    Er besaß einen wesentlich dunkleren Teint als ich. Die Augen waren von einer intensiven braunen Farbe, die Wangenknochen standen ziemlich hoch, und seine Haut wirkte dünn.
    Wie einen Geist starrte er mich an. »Wer bist du?«
    Ich verstand seine Sprache, als hätte ich sie von Kindesbeinen an gelernt. Es war Hebräisch.
    »Ich heiße John Sinclair!«
    Seine Augen nahmen einen fragenden Ausdruck an. Er wirkte wie jemand, der scharf nachdachte, aber zu keinem Ergebnis kam. »Ich kenne einen solchen Namen nicht. Er ist so anders.«
    »Ich bin auch nicht von hier.«
    Neugierig schaute er mich an. »Kommst du von weit her?«
    »Das kann man sagen.«
    »Dann mußt du einer derjenigen sein, die jenseits des großen Wassers ihre Heimat haben.«
    »Stimmt.«
    Er lächelte mir zu. »Von diesen Menschen wurde viel gesprochen, wir haben sie nie gesehen.«
    »Wer seid ihr denn?«
    »Wir gehören zum Volk des weisen Salomo.«
    Das hatte ich mir schon gedacht, also war ich auf der richtigen Spur.
    »Und der Tempel auf dem Hügel, hat er einen Namen?«
    »Es ist der Palast von Zion.«
    »In dem euer König wohnt?«
    »So ist es, Fremder. Salomo ist der Weise, der Gütige, der Mensch, der keine Kriege will.«
    »Das will ich auch nicht.«
    »Wenn du in friedlicher Absicht kommst, bist du willkommen. Ich aber nahm an, dass du zu den anderen gehörst, die das Zeichen des Königs durch ihre grausamen Götzen beschmutzt haben und in die Stadt unterhalb des Tempels eingedrungen sind.«
    »Welche meinst du damit?«
    »Die Diener Baals.« Der Mann hob plötzlich seine Stimme an. »Aber sie werden sich irren, denn das Heilige Feuer König Salomos wird sie vernichten und verfluchen, so dass sie für alle Zeiten in den Sphären der Unterwelt wandeln. Sie werden es nicht schaffen, den König vom Thron zu stürzen, obwohl sie sich gegen ihn verschworen haben.«
    Das waren ganz andere Perspektiven. Baal kannte ich. Dieser Götze gehörte zu meinen besonderen Freunden. Ich hatte mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen.
    In alter Zeit war er wohl der Mächtigste gewesen, hatte zahlreiche Diebe besessen und sein Ruf war auch in unseren Kultur kreis gedrungen, wie ich vor einigen Monaten hatte feststellen können, als es darum ging, dass ich meinen Dolch zurückbekam.
    »Du weißt sehr gut Bescheid.«
    Der Mann nickte. »Ja, das muss ich. Auch wenn das Land friedlich ist, so hat es doch zahlreiche Ohren und Augen, die alles sehen. Aber auch wir sind nicht blind. Wir können ebenfalls schauen, doch wir behalten es für uns.«
    »Ihr tut nichts gegen Salomos Feinde?«
    Da lächelte er schmerzlich und erwiderte: »Wir würden es gern, aber wir benötigen seine Einwilligung.«
    »Gibt er euch die nicht?«
    »Nein, er kann es nicht, denn er befindet sich auf einer Reise durch das Land.«
    »Wann kommt er zurück?«
    »Niemand weiß es. Wir alle hoffen, dass es noch vor der Verschwörung sein wird.«
    »Und woher kommst du?« wollte ich wissen.
    Der Mann deutete in die Runde. »Ich bin nur ein Bote, der sich umschauen will. Ich habe versucht, Hilfe zu holen, aber man ließ mich im Stich. In den anderen Städten frönt man dem leichten Leben, den schönen Künsten, dem Gesang, dem Spiel…«
    »An die Feinde denkt man nicht?«
    »Man verdrängt es. Bestimmt haben sich auch an den übrigen Orten die Diener Baals

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