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0449 - Das Schreckgespenst

0449 - Das Schreckgespenst

Titel: 0449 - Das Schreckgespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gespenster?« Er lachte. »Entschuldigen Sie, ich kann nur lachen. Wenn Sie tatsächlich an Gespenster glauben, sind Sie ein Fall für mich und meine Klinik.«
    »Das Vergnügen kann ich Ihnen leider nicht bereiten. Ich untersuche einen rätselhaften Mordfall an einer jungen Frau. Sie ist auf eine furchtbare Art und Weise ums Leben gekommen. Die Einzelheiten möchte ich Ihnen ersparen, aber man könnte den Eindruck haben, daß es bei dem Mord nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Tut mir leid, wenn ich Ihnen das so drastisch sagen muß.«
    »Ich sehe das anders.«
    »Ihr gutes Recht. Dennoch bringen Sie mich nicht von meiner Gespenster-Theorie ab. Ich möchte Sie bitten, mich mit Rudy Peters reden zu lassen.«
    Ampitius verzog den Mund. »Das wird kaum klappen, Mr. Sinclair. Der Patient braucht absolute Ruhe. Die Ereignisse der gestrigen Nacht haben ihn zu sehr aufgewühlt.«
    »Ich möchte ihn trotzdem sprechen.«
    »Es ist nicht möglich.«
    »Er kann reden.«
    Ampitius bewies eine gewisse Überlegenheit. »Im Augenblick nicht, Mr. Sinclair. Ich habe ihm ein Schlafmittel verabreicht. Rudy wird den gesamten Tag über nicht aufwachen. Oder möchten Sie bis zum Abend warten, um dann mit ihm zu reden.«
    Ich winkte ab. »Sie wissen genau, daß dies meine Zeit nicht erlaubt, Doktor.«
    »Dann tut es mir leid. Kann ich Ihnen sonst noch behilflich sein?«
    Er saß bereits auf den Sprung, um mich zu entlassen.
    Ich überlegte. Klar, er hätte Rudy ein Schlafmittel verabreichen können. In zahlreichen Anstalten setzte man die Kranken durch Psychopharmaka ruhig, aber in mir blieb ein Rest von Mißtrauen. Dafür hatte ich eigentlich keinen Grund. Möglicherweise lag es an der Person des Dr. Ampitius. Es gibt Menschen, die sind einem auf Anhieb unsympathisch, und diesen Arzt zählte ich dazu.
    »Meine Zeit ist wirklich begrenzt, Mr. Sinclair. Wenn Sie morgen wiederkommen, bereite ich Rudy auf einen Besuch vor. Es ist nämlich nicht einfach, mit ihm zu reden.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte ich.
    »Bitte…«
    »Es geht um eine Frau. Sie heißt Florence Denning und ist Reporterin. Hat sie sich heute morgen bereits bei Ihnen gemeldet?«
    »Ja«, gab er zu und lächelte dabei. »Ihr ist das passiert, was jedem widerfährt, der mich ohne vorherige Terminabsprache sprechen will. Ich habe sie nicht empfangen.«
    »Sie war aber in der vergangenen Nacht dabei.«
    »Das mag ja sein, doch ich bin Reportern gegenüber sehr vorsichtig.« Er rückte am rechten Bügel seiner Brille, ohne sie allerdings abzunehmen. »Da habe ich schlechte Erfahrungen gemacht.«
    Ich lächelte, obwohl ich innerlich sauer war. »Da kann man wohl nichts machen.«
    Dr. Ampitius stand auf »Tut mir leid.« Er ging zur Tür und öffnete sie. Wie auf Bestellung stand der Pfleger im Gang, der mich auch hergebracht hatte.
    »Mr. Sinclair möchte gehen.« Ampitius wandte sich dann noch einmal an mich. »Wie gesagt, wahrscheinlich werden Sie morgen mit Rudy reden können. Kann ich Sie anrufen?«
    »Sicher.«
    »Bis dann, Mr. Sinclair.«
    Der Pfleger brachte mich auch wieder zurück. Er sprach nicht und trottete mit gesenktem Kopf neben mir her.
    Draußen schien die fahle Sonne. Es war schwül geworden. Ich ging zu meinem Wagen und kam mir vor wie jemand, den man auf nette Art und Weise hinauskomplimentiert hatte.
    Nur mochte ich so etwas nicht und zog meine Konsequenzen.
    Freund Ampitius sollte sich wundern…
    ***
    Florence Denning stand dort, wo der Park nicht mehr so gepflegt war, denn in diesen Bereich verirrte sich kaum ein Besucher. Wer etwas sehen und besichtigen wollte, wurde in das repräsentative Haus geführt und nicht dorthin, wo der Betonklotz stand, in dem die schweren Fälle untergebracht worden waren.
    Es fehlte nur noch eine Eisentür. Die war nicht vorhanden, als Eingang diente eine dicke Holztür, die man höchstens mit einer Axt aufschlagen konnte, wenn man keinen Schlüssel besaß.
    Florence wollte ins Haus. Sie hatte es sich sehr genau überlegt und auch mit Sir Wilfried noch gesprochen. Allerdings nicht über ihr Vorhaben, nur über Ampitius und das Schreckgespenst. Die tote Marylin mußte eine Spur von ihm gefunden haben, und diese Spur führte zur Klinik. Sie hatte sich ihrer Kollegin gegenüber zwar stets zu schweigsam verhalten, aber einmal war die Sprache auf zwei große Häuser gekommen und auf das Thema der kranken Menschen.
    Darauf fußte Flos Plan.
    Sie war mit einem Taxi gekommen und hatte sich auf das Klinikgelände geschlichen.

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