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0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

Titel: 0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
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saubere Arbeit geleistet. Auf dem Gewehr, das Sie oben auf der Galerie gefunden haben, Cotton, wurde ein Haar sichergestellt. Die haben im Labor fünf Stunden mit der Haaranalyse zugebracht.«
    Ich wußte, was unsere Wissenschaftler heutzutage aus den unscheinbarsten Spuren herauslesen können und hatte deshalb immer den größten Respekt vor dieser Seite der Polizeiarbeit.
    »Und? Was sagen die Laborhengste?«
    »Wir kriegen ihren Bericht in ungefähr einer Stunde.«
    »Schön. Was gibt es noch?«
    »Am unteren Fensterrand bei der vorderen Feuerleiter wurde ein dunkler Faden sichergestellt. Das Labor quält sich noch mit herum. Aber wenn wir den Anzug des Mörders finden, werden sie sagen können, ob der Faden aus diesem Gewebe stammt oder nicht.«
    »Das sind alles schöne Dinge für einen Indizienbeweis«, brummte ich. »Aber zunächst helfen sie uns doch nicht bei der Suche nach dem Mörder.«
    »Warten Sie es ab, Cotton! Aus dem Haar wird uns das Labor bestimmt sagen können, ob es von einer Frau oder einem Mann stammt, und wahrscheinlich auch die ungefähre Altersgruppe der Person. Das würde den Kreis der Verdächtigen schon einengen.«
    »Ich habe noch eine andere Frage: Haben Sie gestern abend schon die Leute aussortiert, deren Alibis für die Tatzeit hieb- und stichfest sind?«
    »Klar. Ich kann Ihnen die Liste der Personen vorlesen, die weder für den Mord an Lis Triggling noch für den an Ann Roach in Frage kommen, weil sie praktisch von acht Uhr abend bis Mitternacht unerschütterliche Alibis haben. Es waren ja so viele Leute da, die den ganzen Abend beieinandersaßen, daß sie sich gegenseitig die besten Alibis ausstellen können. Immer vorausgesetzt, daß nicht eine ganze Gruppe von Leuten mit dem Täter unter einer Decke steckt und gemeinsam sein falsches Alibi bezeugt .Aber so was passiert verdammt selten, das wissen Sie.«
    »Okay. Rattern Sie mir mal die Namen der Unschuldsengel herunter. Ich möchte auch nicht meine Zeit damit vertun, hinter Leuten herzuforschen, die es gar nicht gewesen sein können.« Hippie las die Namen von genau siebenundzwanzig Leuten vor.
    »Nach Menschenermessen«, fügte er hinzu, »scheiden diese Personen aus, Cotton. Wir werden zwar auch diese Alibis noch bis auf das I-Tüpfelchen prüfen, aber vorerst erscheinen sie sicher.«
    »Danke. Wir sehen uns ja nachher, so long, Hippie.«
    Ich stieg aus. Bei uns in den Staaten lassen unglaublich viele Leute ihr Auto immer unverschlossen herumstehen, und manche ziehen nicht einmal den Zündschlüssel ab. Wir vom FBI sind auch für Autodiebstähle zuständig, sobald der Verdacht besteht, ein gestohlenes Fahrzeug könnte von einem Bundesstaat in einen anderen gebracht worden sein, und wir wissen deshalb verdammt genau, wie hoch die Zahl der Autodiebstähle klettert, weil die Besitzer sö leichtfertig sind. Allein in New York rückt die jährliche Quote immer näher an zwanzigtausend heran. Aus diesen Gründen behaupten manche Ganoven, man könnte einen Detektiv ganz leicht daran erkennen, daß er sein Auto abschließt.
    »Das lobe ich mir«, sagte eine weibliche Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich schnell um. Eine alte, weißhaarige Dame nickte mir lächelnd zu und kam näher. Ich erkannte sie wieder. Wir hatten uns gesten abend darüber unterhalten, was für ein herrliches Gefühl es doch sei, so herrliche Mädchen auf einer so herrlichen Schule zu wisssen. Ich fragte mich, ob sie immer noch davon überzeugt sei.
    »Wir schließen den Wagen auch immer ab«, erklärte sie mir mit einem Blick auf die Autoschlüssel in meiner Hand. »Aber ein hundertprozentiger Schutz gegen Diebstahl ist das ja leider auch nicht. Mein Sohn war gestern abend im Sheridan Square Playhouse, und was glauben Sie, was passiert, während er sich ein Theaterstück ansieht?« Was sollte in diesem Zusammenhang schon passiert sein?
    »Man hat Ihren Wagen gestohlen, vermute ich. Und deshalb mußten Sie auch heute hier übernachten?«
    »Nun, Sie haben beinahe recht. Ein Mann versuchte, unseren Wagen aufzubrechen. Aber er wurde von zwei Polizisten dabei ertappt. Stellen Sie sich vor: Er hat einen von diesen armen Polizisten erschossen! Ist das nicht furchtbar?«
    New York scheint manchmal ein Dorf zu sein. Sie konnte nur von Nicky Roller sprechen. Es war klar, daß die Polizei in diesem Falle das Fahrzeug vorübergehend beschlagnahmen mußte, um die Spuren von Rollers Verbrechen für die Gerichtsverhandlung zu sichern. Ich verfolgte einen bestimmten Gedankengang

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