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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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enttäuscht.
    »Ich entdeckte Spuren, die darauf schließen lassen, daß die Feuerwelt bewohnt ist«, berichtete Mr. Silver.
    »Dann sollten wir versuchen, mit diesen Lebewesen Verbindung aufzunehmen«, meinte Ben Gries.
    »Aber wohin lenken wir unsere Schritte?« fragte Peckinpah.
    »Unweit von hier gibt es einen Feuerfluß«, sagte Mr. Silver. »Ich schlage vor, wir folgen seinem Lauf. Vielleicht führt er uns zu einer Siedlung oder etwas Ähnlichem.«
    Wir akzeptierten den Vorschlag, denn keiner von uns hatte einen besseren. Der Ex-Dämon führte uns zu dem breiten, träge dahinfließenden Feuerstrom, und während wir flußabwärts gingen, ließen wir unsere brennende Umgebung nicht außer acht.
    Es bildeten sich kleine Gruppen. Ben Gries war mit Ed Durning zusammen, Charles Cronnerby nahm sich seiner Tochter an, und mir fiel auf, daß sich Polly Fox sehr aufmerksam und fürsorglich um Bob Cronnerby kümmerte, was diesem nicht unangenehm war.
    Mr. Silver, Cruv, Tucker Peckinpah und ich befanden sich in vorderster Front. Die Feuerwelt hatte für mich nichts Beunruhigendes, eher etwas Faszinierendes an sich.
    Überall diese Flammen – auf den kleinsten Dingen brannten sie, und natürlich bestand auch der Fluß aus hellrotem Feuer. Ich war neugierig auf die Wesen, die hier lebten.
    Würden sie uns mit Feindschaft begegnen oder erkennen, daß wir ihnen nichts Böses wollten?
    Ich hörte das Rauschen eines Baches und sah zwischen hoch aufragenden, eng beisammenstehenden Felsen brennendes Wasser fließen. Und noch etwas sah ich!
    Eine Bewegung! »Ich fresse einen Besen, wenn sich dort oben nicht ein Feuerwesen befindet«, knurrte ich, ohne auf die Stelle zu weisen, die ich meinte, denn ich wollte dem Feuerwesen damit nicht verraten, daß ich es bemerkt hatte.
    »Wo?« fragte Cruv schnell und hob seinen Dreizack.
    »Auf einem der Felsen«, raunte ich.
    »Ich sehe nichts«, bemerkte Tucker Peckinpah.
    »Natürlich nicht, weil der brennende Bursche sofort in Deckung ging«, sagte ich.
    »Ich hol’ ihn mir«, sagte Mr. Silver sogleich.
    »Nein, Großer«, widersprach ich ihm. »Den überläßt du mir. Du paßt inzwischen auf, daß unseren Freunden nichts zustößt.«
    ***
    Da das Feuerwesen auf Tauchstation gegangen war, sah es nicht, daß ich mich von der Gruppe löste. Geduckt rannte ich auf die Felsen zu und verschwand zwischen ihnen.
    Da ich wußte, daß mir das Feuer nichts anzuhaben vermochte, lehnte ich mich kurz an einen der Steine und lauschte mit angehaltenem Atem.
    Ich hörte zunächst nur das Rauschen des Feuerbachs, aber dann vernahm ich auch kratzende Geräusche. Jemand bewegte sich in meiner Nähe.
    Ich überlegte, womit ich mich bewaffnen sollte. War es überhaupt ratsam, eine Waffe in die Hand zu nehmen? Kann man jemandem zum Beispiel mit einem Colt in der Faust klarmachen, daß man in friedlicher Absicht gekommen ist?
    Waren in der Feuerwelt Schußwaffen bekannt? Im Reich der grünen Schatten kannte man sie nicht. Ich hatte dort mit meinem Diamondback schon einiges Aufsehen erregt.
    Vorläufig ballte ich nur die Hände zu Fäusten, dann setzte ich meinen Weg fort. Ganz knapp am Bach schlich ich vorbei, trat auf einen brennenden Stein, rutschte ab, und mein Fuß stieß in das Feuerwasser.
    Einen Moment war ich erschrocken, aber dann erkannte ich, daß der Flammenbach so kalt und naß war wie ein Bach auf der Erde, nur daß dieser eben auf eine merkwürdige Weise brannte.
    Nach wenigen Schritten ließ es sich nicht mehr vermeiden, daß ich durch das Bachbett ging. Ich tat es bedenkenlos.
    Ich wollte versuchen, hinter das Feuerwesen zu gelangen. Ich hoffte, daß mir die Überraschung gelingen würde.
    Einen Sekundenbruchteil später war ich der Überraschte, denn das Feuerwesen sprang mich aus einer Felsspalte an. Da es genauso rot brannte wie das Gestein, war es erst zu sehen, als es sich mir entgegenwarf.
    Wie vom Katapult geschleudert kam es auf mich zu. Es war so groß wie ich, hatte zwei Arme, zwei Beine, einen Rumpf und einen Kopf. Alles stand in Flammen, und ich konnte kein Gesicht erkennen. Weder Augen noch eine Nase, noch ein Mund war vorhanden.
    Der Feuermann streckte mir seine brennenden Hände entgegen, versuchte mich zu packen und niederzureißen, doch ich schlug seine Arme zur Seite und hämmerte ihm meine Faust gegen den Brustkorb.
    Er stöhnte; mein Schlag warf ihn gegen einen Felsen, von dem er sich abstemmte und sofort wieder angriff. Diesmal wollte ich zur Seite weichen, kam aber nicht

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