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045 - Der brennende Tod

045 - Der brennende Tod

Titel: 045 - Der brennende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schnell genug weg, so daß das Feuerwesen mich erwischte.
    Seine Finger krallten sich in mein Jackett, er riß mich an sich, drehte sich mit mir, sperrte mir mit dem Fuß das linke Bein, und ich klatschte in den Feuerbach.
    Sofort ließ der Flammenmann sich auf mich fallen. Kaltes Wasser schoß mir in den aufgerissenen Mund, als er mich nach unten drückte. Ich bäumte mich auf und versuchte meinen Gegner abzuwerfen.
    Er keuchte wie ich – und das ohne Mund und Nase!
    Ich nahm an, daß sie sich unter den züngelnden, flackernden Flammen befanden. Seine Finger umschlossen jetzt meinen Nacken, und er stieß mich mit dem Gesicht immer wieder ins Wasser.
    Ich schlug um mich, traf den brennenden Gegner auch, aber nicht gut genug. Klatschnaß waren wir beide, und ich bekam eine ganze Menge von dem Feuerwasser in die Kehle.
    Ich konnte nicht alles ausspucken, schluckte einiges davon und konnte nur hoffen, daß es meinen Körper nicht vergiften würde.
    Der Feuermann war kräftig, und er verstand zu kämpfen, aber, verdammt noch mal, ich hatte das Kämpfen doch auch nicht verlernt. Es mußte möglich sein, dem brennenden Wesen beizukommen.
    Um soviel besser war der Feuermann nämlich nicht.
    Er wollte meine Kampfmoral mit einem Nackenschlag untergraben, da wurde ich wütend, drehte mich mit ihm, und wir fielen beide rücklings in den Bach, wobei ich auf dem Feuermann zu liegen kam.
    Ich spürte, wie er mich einen Augenblick losließ, wälzte mich herum und versetzte ihm einen Faustschlag, der ihn erschlaffen ließ.
    Schwer atmend richtete ich mich auf.
    Geschafft, dachte ich und zerrte das Feuerwesen aus dem Wasser, damit es nicht ertrank.
    Im selben Moment vernahm ich patschende Schritte, und als ich herumwirbelte, sah ich zwei weitere Feuerwesen…
    ***
    Die Glut erlosch, und Don Primo Poccani, die Dämonenmarionette, nahm wieder menschliches Aussehen an. Laura, seine Nichte, brauchte ihn nicht mehr zu fürchten, denn sie war nun wie er, stand ebenfalls auf der schwarzen Seite.
    Daß sie ohne seine Erlaubnis die Villa verlassen hatte, um Federico Cazzale das Leben zu retten, hatte keine Bedeutung mehr. Die beiden hatten von nun an andere Interessen.
    Vulkan war ihr Herr, seine Interessen mußten sie wahren, zu nichts anderem waren sie mehr auf der Welt.
    Lauras Liebe zu Federico gab es nicht mehr. Der Höllenatem hatte sie ausgelöscht. Liebe, Mitleid, Hilfsbereitschaft… Solche Wörter existierten nicht mehr für Laura.
    Sie sprach mit ihrem Onkel völlig emotionslos über die Männer, die außerhalb Palermos in dieser schäbigen Bretterhütte auf Momo Castaglieris Rückkehr warteten.
    »Wenn Castaglieri nicht erscheint, werden sie bald die Geduld verlieren«, sagte Laura.
    Der Mafiaboß grinste und blickte auf die Leiche, deren Kopf mit erstarrter Lava überzogen war.
    »Momo Castaglieri ist tot.«
    Er bückte sich und zog eine vierläufige Derringer-Pistole aus Castaglieris Gürtel. Laura sagte ihm, wem diese Waffe gehörte und sprach kurz über Vicky Bonney und deren Freunde Tony Ballard und Mr. Silver, die die Feuerinsel aufgesucht hatten, um Tansul zu bekämpfen.
    Da Tansul durch Vulkans Kraft lebte, konnte das Vorhaben der beiden Männer dem Mafiaboß nicht gefallen. Er glaubte zwar nicht, daß Ballard und Silver der Lavabestie gefährlich werden konnten, aber er war doch entschlossen, die Sache nicht einfach auf sich beruhen zu lassen.
    Sie mußten einander beistehen, wenn ein Aggressor auftauchte.
    Schließlich gehörten sie untrennbar zusammen, waren aufgenommen worden in den großen Kreis der schwarzen Familie.
    »Die Männer in der alten Hütte könnten für uns zu einem Problem werden«, meinte Laura gefühllos.
    »Nun gut«, brummte Don Primo, »dann werden wir uns dieses Problem eben vom Hals schaffen.« Er grinste. »Ich nehme an, es stört dich nicht, daß auch Cazzale sterben muß.«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte das Mädchen rauh.
    »Möchtest du, daß ich ihn dir überlasse?«
    »Damit würdest du mir einen großen Gefallen erweisen, Onkel Primo.«
    Poccani nickte. »Er gehört dir.«
    »Und was machen wir mit Vicky Bonney?«
    »Ganz klar, daß es für sie keine Ausnahme gibt.«
    Laura Poccani war damit einverstanden. Sie freute sich auf die bevorstehenden Ereignisse, denn ein schwarzes Herz schlug in ihrer Brust.
    Was die blonde Engländerin für sie getan hatte, zählte nicht mehr, war vergessen. Vicky Bonney hatte es für eine andere Laura Poccani getan, nicht für jene, die es von nun an gab.
    Sie

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