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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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musste.
    Er wirkte auch alt genug, um noch an Pancho Villas' Seite gekämpft haben zu können.
    Dorian öffnete eine Flasche Bacardi und trank einen Schluck des weißen Rums. »Buenas tardes, Muchachos«, begrüßte er die Männer, die einige Schritte vor ihnen im Halbkreis stehen geblieben waren. Auf Englisch fuhr er fort: »Es tut mir Leid, dass wir die Ruhe eures friedlichen Ortes stören. Aber wir mussten mit unserem Flugzeug notlanden, nachdem wir mit einem weißen Adler kollidierten.«
    Zufrieden stellte er fest, dass der Anführer bei Nennung des weißen Adlers zusammenzuckte. Er wandte sich einem seiner Begleiter zu, flüsterte etwas auf Spanisch, woraufhin dieser sich umwandte und den Weg zurückrannte, den sie gekommen waren.
    »Buenas tardes, Gringo«, sagte der hellhäutige Mexikaner abfällig zu Dorian. »Ihr seid Amerikaner?«
    »Engländer«, berichtigte Dorian und deutete über seine Schulter. »Mein Begleiter, Esperno Cortez ist ein Landsmann von euch. Mein Name ist Dorian Hunter. Und ich bin tatsächlich Jäger.«
    »Ein Jäger welcher Art?«
    Dorian zuckte die Achseln.
    »Ich jage immer nur das Wild, das sich gerade anbietet. Im Moment habe ich es auf weiße Adler abgesehen.«
    Die Mexikaner, die zweifellos genug Englisch beherrschten, um den Sinn seiner Worte verstehen zu können, begannen zu lachen. Als ihr Anführer darin einstimmte, schüttelten sie sich vor Heiterkeit.
    »Da hast du dir aber ein hohes Ziel gesteckt, Gringo«, meinte der Anführer. »Vielleicht hat dich das erste Zusammentreffen mit dem weißen Adler aber bereits von deinem Vorhaben abgebracht. Daran, wie er dein Flugzeug beschädigt hat, kannst du ermessen, was er mit dir anstellen wird, wenn er dich in die Fänge bekommt.«
    Die anderen Mexikaner bekreuzigten sich verstohlen, als wieder der Name des weißen Adlers fiel.
    Dorian grinste. Er glaubte, dass er sich keine Blöße geben durfte, um vor diesen hartgesottenen Burschen bestehen zu können, und es besser war, sich überheblich zu geben.
    »Ich weiß nur, dass der weiße Adler Respekt vor mir hat«, sagte er diesmal auf Spanisch und nahm wieder einen Schluck aus der Flasche. Es entging ihm nicht, dass den Mexikanern, die kaum jemals etwas anderes zum Trinken bekamen als Pulque, bei diesem Anblick das Wasser im Munde zusammenlief. Dorian schmatzte genüsslich und fügte hinzu: »Meine Winchester hat ihm diesen Respekt beigebracht. Und wenn ihr glaubt, der weiße Adler sei unverwundbar, dann lasst euch von mir eines Besseren belehren. Gegen Kugeln ist auch er nicht gefeit.«
    »Du hast den weißen Adler getroffen?«, erkundigte sich der Anführer unter dem Raunen seiner Begleiter.
    Dorian setzte zu einer Antwort an. Doch da ertönte von unten, aus der Siedlung, wildes Geschrei.
    Die Männer rannten zum Rand der Hochebene. Dorian griff nach seinem Gewehr und folgte ihnen. Er sah, dass am Rande der Siedlung einige Leute zusammengelaufen waren. Hysterische Frauenstimmen übertönten alles. Zwei Frauen, die wild gestikulierten, wurden von den Männern, die aus allen Richtungen herbeiliefen, bedrängt.
    »Sie haben den weißen Adler gesehen«, stellte der Anführer der kleinen Gruppe fest. Und er fixierte mit seinen dunklen, stechenden Augen Dorian. »Die Frauen sagen, dass er auf einem Flügel einen dunklen Fleck, wie von einer Wunde, hat.«
    Dorian klopfte grinsend auf den Schaft seiner Winchester.
    Der hellhäutige Mexikaner schüttelte den Kopf.
    »Das ist kein gutes Zeichen. Es ist ein böses Omen.«
    Als er Dorians verständnislosen Gesichtsausdruck sah, erklärte er ihm: »Der weiße Adler kommt, um furchtbare Rache zu nehmen. Und das haben wir dir zu verdanken, Gringo.«
    Dorian reagierte blitzschnell. Er konnte sich denken, dass der Mann keine leere Drohung gegen ihn aussprechen würde. Und tatsächlich ging bei seinen Worten eine Unruhe durch seine Männer.
    Bevor sie jedoch noch irgendetwas unternehmen konnten, hatte Dorian die Winchester in Anschlag gebracht. Und neben ihm tauchte Esperno Cortez mit schussbereiten Colts in den Händen auf.
    »Keine Dummheiten«, warnte Dorian. »Was für erbärmliche Feiglinge ihr doch seid. Wir dachten, dass ihr es uns danken würdet, wenn wir euch von der Tyrannei des weißen Adlers befreiten. Doch stattdessen habt ihr die Hosen dermaßen voll, dass ihr uns ihm opfern wollt. Aber daraus wird nichts.«
    Die Mexikaner standen unschlüssig da. Dorian entgingen ihre Ängste nicht. Aber sie schienen weniger die Schusswaffen, die auf

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