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045 - Mörder der Lüfte

045 - Mörder der Lüfte

Titel: 045 - Mörder der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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mit versteckten Drohungen und Prophezeiungen über das Schicksal ihres Kindes.
    Enrique Castillo weidete sich an ihrer Angst und ihrem Entsetzen.
    Deshalb zog sie es die meiste Zeit vor, ihre Hütte unter dem Horst des weißen Adlers nicht zu verlassen.
    Doch jetzt wurde sie neugierig. Es musste schon etwas Ungewöhnliches vorgefallen sein, wenn die Vögel ein so schauriges Klagelied anstimmten.
    Sie trat vor die Hütte.
    Der Himmel verdunkelte sich vor Vogelleibern. Sie schwirrten wie verrückt durch die Lüfte, hackten mit den Schnäbeln aufeinander ein, während sie qualvolles Krächzen von sich gaben.
    Coco blickte zu der Plattform mit den beiden Gebäuden hinüber, und der Atem stockte ihr.
    Dort hockte der weiße Adler. Einer seiner Flügel stand in einem seltsamen Winkel vom Körper ab und war an einer Stelle dunkel gefärbt.
    Enrique Castillo kniete vor ihm und betastete ihn mit zitternden Fingern. Der Falke auf seiner Schulter kreischte und schlenkerte den Kopf hin und her.
    Da Coco nun nichts von dem weißen Adler zu befürchten hatte, betrat sie den schmalen Pfad und ging zur Plattform hinunter.
    Als sie sich Castillo näherte, sah sie, wie er unter den Klauen des weißen Adlers einen Vogel hervorholte. Bei näherem Hinsehen sah Coco, dass er nur noch aus Kopf und Schwingen bestand.
    Castillo heulte auf und drückte den Vogelkadaver gegen sein augenloses Gesicht. Der Falke auf seiner Schulter kreischte wieder.
    Coco stand eine Weile still und überließ den Dämon seinem Schmerz. Endlich wagte sie es zu fragen: »Was ist passiert?«
    Beim Klang ihrer Stimme wurde der weiße Adler unruhig. Er wirbelte herum und kam mit ausgebreiteten Schwingen auf sie zu. Coco schrie auf und presste die Hände gegen den geschwollenen Leib.
    Castillo gab einen seiner Vogellaute von sich. Der weiße Adler hielt an. Jetzt sah Coco, dass die dunkle Stelle in seinem Gefieder Blut war.
    »Sie haben auf ihn geschossen«, sagte Castillo dumpf. »Sie saßen in einem Flugzeug und haben auf ihn geschossen.«
    »Das tut mir Leid«, log Coco und konnte nicht umhin zu sagen: »Ich habe immer geglaubt, der weiße Adler sei unbesiegbar.«
    »Sie haben ihn nicht besiegt!«, schrie Castillo, und der Falke auf seiner Schulter hackte mit seinem Schnabel wütend in Cocos Richtung.
    »Nein, es war kein Sieg«, fuhr Castillo fort und presste die verstümmelte Harpyie wieder gegen das Gesicht. »Sie haben es gegen den weißen Adler mit Hinterlist und Tücke versucht. Aber viel haben sie nicht erreicht. Bis morgen ist die Wunde verheilt, und nicht einmal mehr eine Schramme wird davon zurückgeblieben sein. Er wird wieder so schön sein wie zuvor. Oh, sie werden mir dafür büßen!«
    »Wer?«, erkundigte sich Coco interessiert. »Von wem sprechen Sie?«
    Castillo heulte wieder auf und hielt ihr in den ausgestreckten Händen den Kadaver der Harpyie hin.
    »Sie war einer meiner Lieblingsvögel«, erklärte der Dämon mit gepresster Stimme. »Vor drei Wochen verschwand sie spurlos. Ich habe geahnt, dass sie von den Feinden des Magus VII. geraubt worden war. Jetzt haben sie mir ihren Kadaver geschickt. Das ist eine Herausforderung, Coco. Und ich nehme sie an.«
    Coco verstand nun die Hintergründe etwas besser. Olivaro hatte ihr gegenüber angedeutet, dass gewisse Kreise innerhalb der Schwarzen Familie ihn stürzen wollten.
    Eigentlich hatte Olivaro schon von Anbeginn seiner Herrschaft, als er sich zum Fürsten der Finsternis ausgerufen hatte, mit Schwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Es gab nicht viele Dämonen, die ihn als Fürst der Finsternis akzeptierten.
    Doch jetzt schien es, dass jene, die im Geheimen gegen ihn opponiert und intrigiert hatten, ihm den offenen Kampf ansagten. Zumindest schritten sie gegen seine Verbündeten ein.
    Coco war das eigentlich Recht. Vielleicht konnte sie den Kampf der rivalisierenden Dämonengruppen für sich ausnützen und von hier fliehen.
    »Ich hätte den weißen Adler nicht allein fliegen lassen sollen«, machte sich Castillo Vorwürfe. »Ohne meine Führung erbringt er nur die Hälfte seiner Wirkung. Aber ich weiß, wo ich jene finden kann, die auf ihn geschossen haben. Und ich werde noch heute zum Gegenschlag ausholen.«
    »Wollen Sie den weißen Adler in diesem Zustand kämpfen lassen?«, fragte Coco.
    »Auch wenn er durch die Verletzung behindert ist, kann er es noch immer mit den anderen aufnehmen, wenn ich ihn leite«, antwortete Castillo. »Ich werde mit ihm fliegen. Und meine Rache wird furchtbar

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