Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Platz gestellt habe«, sagte Riker. »Ich werde Maßnahmen einleiten. Unterrichten Sie mich über alles, was weiter vorfällt. Sie haben meine Privatnummer, falls ich nicht in der Firmenzentrale bin? Ich möchte Tag und Nacht unterrichtet werden!«
    So hoch in der Firmenhierarchie war Loewensteen nicht angesiedelt. »Bitte, Sir… geben Sie mir Ihre Erreichbarkeit durch?«
    Er bekam die Privatnummer und auch die des Autotelefons. Das zeigte ihm für wie absolut wichtig Rhet Riker diese Angelegenheit hielt. »Aber unternehmen Sie nichts auf eigene Faust, und vor allem verlassen Sie nicht den Boden der Legalität!« schärfte Riker ihm abschließend ein.
    Dann existierte die Telefonverbindung nicht mehr.
    Roul Loewensteen atmete auf.
    Der Boß war mit ihm zufrieden. Und er durfte weiter hier wohnen und dieses Haus und dieses Grundstück verwalten. Hier in der Abgeschiedenheit, in unmittelbarer Nähe des Everglades-Nationalparks, gefiel es ihm und er verstand sehr gut, weshalb jener Robert Tendyke sich ausgerechnet hier angesiedelt hatte. Es gefiel Loewensteen auch, den vorhandenen Luxus zu genießen. Hier kümmerte sich niemand darum, was er machte, und wenn er statt der bisher drei Mädchen ein halbes oder ein ganzes Dutzend hier ansiedelte und mit seinem Geld bei der Stange hielt, würde niemand danach fragen.
    Loewensteen, der nie eine Frau gefunden hatte, die bereit war ihn zu heiraten und den Rest des Lebens mit ihm auszukommen, war hier glücklich und zufrieden, und um diesen Standard zu halten, war er zu allem bereit.
    Notfalls würde er diesen Tendyke wirklich ermorden, nur mußte er diesen Mord dann so tarnen, daß auch Riker nicht dahinterkam. Tendyke selbst - er war doch offiziell für tot erklärt worden, schon vor einem Dreivierteljahr. Da hatten die Behörden es für nicht mehr lohnend erachtet, noch weiter auf ein Lebenszeichen zu warten, zumal doch ohnehin klar war, daß niemand die Explosion überlebt haben konnte.
    Einen Toten ermorden?
    Das war doch kein Mord!
    Roul Loewensteen schwamm ganz oben auf dem Strom der Gefühle.
    ***
    »Ombre«, sagte Julian Peters.
    Der Neger starrte ihn an wie ein Gespenst. Julian sah das Amulett. Es glich dem, das Zamorra besaß, bis aufs Haar, aber irgendwie spürte Julian, daß es anders war. Mehr konnte er aber nicht erkennen, und die Ausstrahlung, die er sekundenlang empfunden hatte und die ihn an Shirona erinnerte, war wieder verschwunden. Jetzt sah er in dem Amulett nur noch ein totes Stück Metall, und hinter dem Metall stand Ombre.
    »Wer sind Sie?« fragte Ombre schroff. »Was wollen Sie hier?«
    Hinter Julian tauchte das Mädchen auf. »Ich konnte ihn nicht aufhalten, Ombre… ich hatte ihn schon am Boden, aber…«
    Der Neger mit dem halblangen schwarzen Haar und den grauen Augen winkte ab. »Ist okay, Angelique!«
    Als wäre es ein Befehl, zog sie sich zurück.
    Angelique hieß sie also! dachte Julian und begriff nicht, weshalb er sich darüber freute.
    Sie waren allein.
    »Wir kennen uns, Ombre«, sagte Julian.
    Ombre nickte langsam. »Ja«, sagte er. »Ich glaube, wir kennen uns. Aber… woher? Ich… nein, es ist unmöglich. Es kann nicht sein.«
    »Warum nicht?« fragte Julian. »Irgend etwas verbindet uns. Ist es Shirona?«
    Er sah den Neger heftig zusammenzucken. »Was wissen Sie über Shirona?« fuhr Ombre auf. Etwas fassungslos sah er Julian an.
    »Ich? Nichts, Ombre, aber Sie hatten doch mit Shirona zu tun! Mit dieser blonden jungen Frau, die unverwundbar war…« Er spielte auf das Geschehen in der Traumwelt an, die er mit seiner geistigen Kapazität geschaffen hatte und in die andere ungebeten hineingebrochen waren - Ombre und Shirona, und zum Schluß auch noch Professor Zamorra!
    »Shirona hat Ihnen doch geholfen«, fuhr Julian fort.
    Der Neger Ombre war blaß geworden. »Das kann niemand wissen«, entfuhr es ihm. »Niemand, außer…«
    »Genau der bin ich«, sagte Julian.
    »Der Fürst…«
    Julian nickte. »Träume, auch Alpträume, werden Wirklichkeit, nicht wahr? Wer ist Shirona?«
    »Sie - Sie wissen das nicht?« keuchte Ombre.
    »Würde ich sonst fragen? Wäre ich sonst hier?« Dabei nannte er sich selbst einen dummen Hund, weil er doch selbst nicht wußte, was ihn wirklich hierher gezogen hatte. Warum erzählte er dann so etwas? Warum sprach er nicht von der seltsamen Aura, die Ombre gehören mußte?
    Aber von einem Moment zum anderen war alles vorbei!
    Etwas in ihm schien blockiert zu sein. Warum, konnte er nicht sagen.
    »Ich weiß es

Weitere Kostenlose Bücher