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0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auch nicht! Sie hat mir geholfen, deinen Schergen zu entkommen«, fuhr Ombre ihn an. »Und dafür hast du sie auspeitschen lassen…«
    »Und sie trug keine Wunde davon, die Peitsche berührte nicht ihre Haut«, erinnerte Julian. »Wer ist Shirona, Ombre?«
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß auch nicht, wer oder was du bist. Ich weiß nur, daß du unverschämt bist, Junge, der du in einer anderen Welt als Herr über Leben und Tod auftrittst. Ich will damit nichts zu tun haben!«
    »Wirklich?« fragte Julian leise.
    Ombre preßte die Lippen zusammen.
    Er fühlte das, was von Julian ausging und seinen Geist berührte. Er hatte es schon früher gespürt.
    Damals, als er nach Florida gefahren war, einem ihm unerklärlichen Drang folgend. Er war zu Tendyke's Home gekommen. Er hatte zwei junge Frauen gesehen, von denen eine schwanger war. Von ihr war das Eigenartige ausgegangen.
    Und er war noch einmal nach Florida gefahren. Zu einem Krankenhaus. Zu einer Geburt? Eine Bombe war in dem Zimmer explodiert, zu dem er wollte. Ihn hatte man anfangs als den Bombenleger gejagt. Auch damals war er jener Aura gefolgt, jenem Drang, den er nicht erklären konnte.
    Er umklammerte das Amulett, von dem er zwar wußte, daß es dem jenes Professor Zamorras äußerlich glich, aber vorher entstanden war. Zamorra besaß das siebte, Ombre das sechste Amulett.
    Beide wußten es nicht.
    Und Julian Peters streckte jetzt die Hand aus, um Ombres Amulett zu berühren. Der zog es schnell weg. »Finger davon!«
    »Warum?«
    »Weil ich's sage«, stellte Ombre klar. »Was wollen Sie, Mann?«
    Julian fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Irgend etwas, das er nicht verstand, band ihn an diesen Neger, der ›Schatten‹ genannt wurde. Und anders herum wußte er nur zu gut, daß sich auch Ombre an Julian gebunden fühlte, und auch Ombre konnte nicht sagen, was dabei im Spiel war.
    Julian zögerte. Dann gab er sich einen Ruck.
    »Ombre, könnten Sie sich vorstellen, für mich zu arbeiten?«
    Sein »Nein!« schockte Julian. Bestürzt sah er den Neger an.
    »Nein!« wiederholte der. »Verschwinde, Fürst. Laß mich in Ruhe, Junge. Oder ich hetze dieses Ding auf dich!«
    Er hielt das Amulett hoch.
    Es war ein Bluff, aber das wußte nur Ombre. Julian erkannte es in diesem Moment nicht. Er fühlte nur die Macht, die von der Silberscheibe ausging.
    »Ich gehe, aber ich werde Sie nicht in Ruhe lassen, Ombre«, sagte Julian. »Ich möchte, daß wir zusammenarbeiten. Wir gehören doch zusammen, oder spüren Sie das nicht?«
    »Verschwinden Sie. Sofort«, wiederholte Ombre seine Anweisung.
    Diesmal gehorchte Julian…
    ***
    El Paso, Texas
    »Unfaßbar!« sagte Calderone. »Daß der tatsächlich noch einmal wieder auftauchen würde… zum Teufel, was ist damals wirklich passiert? Wieso konnte er der Explosion entkommen? Ich habe das Zimmer selbst gesehen. Sogar der Putz war von den Steinwänden gebrannt! Von den Menschen sind nicht einmal Brandschatten übriggeblieben!«
    »Kein Wunder, wenn sie das Zimmer vorher verlassen hatten«, sagte Rhet Riker schneidend. »Jedenfalls befinden wir uns damit in einer fatalen Situation. Wenn Tendyke wieder da ist, kippt unsere gesamte derzeitige Konzernstrategie.«
    »Vor allem unsere Zusammenarbeit mit den Ewigen«, warf Calderone ein.
    »Vergessen Sie die Ewigen mal für eine Weile«, winkte Riker ab. »Mit denen ist für die nächsten Wochen ohnehin nicht zu rechnen. Die müssen erst mal einen neuen ERHABENEN finden. Hoffentlich kommen sie nicht auf die glorreiche Idee, diesen Ted Ewigk wieder an ihre Spitze zu holen, bloß weil sie einen Chef brauchen und der halt einen Machtkristall besitzt, der ihn für seine Herrscher-Funktion legitimieren würde…«
    Calderone zeigte sich erstaunlich gut informiert. »Riker, kein Ewiger kann zweimal hintereinander ERHABENER werden. Auch ein Ted Ewigk nicht, der dazu nicht einmal ein Ewiger ist, sondern ein Mensch. Ewigk bereitet mir kein Kopfzerbrechen, eher schon Tendyke. Wie schätzen Sie seine Chancen ein, Riker?«
    Der schwarzhaarige Topmanager mit dem leichten Bauchansatz schloß die Augen. »Sehr gut, leider. Es gibt zu viele Leute, die ihn mit Freuden identifizieren können. Das darf aber nicht passieren. Zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Erst müssen ein paar Dinge geregelt sein, und dafür brauchen wir noch Zeit. Monate!«
    »Aber wenn es so viele Leute gibt, die ihn identifizieren können, haben wir diese Zeit nicht mehr«, mischte sich der dritte Mann ein, der an

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