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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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an Hopper habe ich nichts zu tun!«
    »Mr. Coslin, haben Sie was dagegen, wenn mein Kollege Sie auf Waffen untersucht?«
    Er hob die Arme hoch, so, als kenne er die Prozedur. Vielleicht kannte er sie auch nur aus Gangsterfilmen. Phil trat hinter ihn und klopfte ihn rasch ab.
    »Okay, Jerry!«
    »Vielen Dank, Mr. Coslin. Besitzen Sie vielleicht eine 45er?«
    »Ich bin Musiker und kein Killer, G-man.«
    »Das eine schließt das andere nicht aus. Es war ja auch nur eine Frage. Wo waren Sie heute morgen um vier Uhr?«
    Sein Blick glitt zu Ellen hinüber, streifte kurz über Joe Purvis und blieb dann auf dem Teppich haften.
    »Na schön«, meinte ich. »Wollen Sie unter vier Augen mit mir sprechen?«
    Purvis stand auf. Sein Atem ging kurz und keuchend. »Wie lange muß ich mir das noch anhören, Mr. Cotton?«
    »Sie sind freiwillig hergekommen, Purvis«, erinnerte ich ihn. »Selbstverständlich können Sie gehen, wenn es Ihnen hier nicht mehr gefällt!«
    Aber Joe Purvis blieb. Ich wandte mich wieder Nick Coslin zu.
    »Sie sind mir noch eine Antwort schuldig, Mr. Coslin!«
    Ich wurde wieder einmal unterbrochen. Das Summen der Glocke kündigte einen neuen Besucher an.
    »Das wird ja bald eine Massenkundgebung«, knurrte mein Freund und ging zur Tür.
    Dale Winter stürzte herein und atmete sichtlich auf, als er seinen Boß bei einem Schluck Whisky fand.
    »Alles okay, Boß?«
    »Du Narr«, keuchte Purvis. »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst unten im Wagen warten?«
    »Da ist ja mein Freund Dale Winter«, sagte mein Freund Phil spöttisch. Jetzt erst schien der Gorilla Phils Anwesenheit bemerkt zu haben.
    Er schüttelte sich wie ein Kampfstier und ging auf Phil los.
    Ich blieb unbesorgt, aber . trotzdem wachsam. Wenn Dale sich auf die Anwendung seiner Fäuste verließ, brauchte ich keine Angst zu haben. Aber Burschen wie Dale sind nicht fair. Wenn sie merken, daß sie den kürzeren ziehen, haben sie plötzlich irgendwas in der Hand. Ein Messer oder eine Pistole.
    Plötzlich stand Purvis auf. Soviel Energie hatte ich dem Dicken gar nicht zugetraut.
    »Hör auf, du Trottel!« Und Winter hatte eine saftige Ohrfeige weg, die ihm rot auf der Haut brannte. Der Gorilla schäumte. Aber er schien genau zu wissen, was ihm sein Job einbrachte.
    Fünf Sekunden später waren wir wieder allein. Aber ich vermißte nicht nur Dale Winter.
    »Wo ist Coslin?« fragte ich.
    Ellen Grosby starrte unentwegt in eine Ecke.
    Der Musiker hatte die Verwirrung benutzt, um sich unbemerkt zu empfehlen.
    ***
    Am anderen Morgen wartete ich vergeblich auf Phil. Ich fuhr an seiner Wohnung vorbei, und der Hausmeister berichtete mir, daß Mr. Decker mit einem Taxi davongefahren wäre.
    Ich ging zu meinem Jaguar zurück. Im Hof der Fahrbereitschaft ließ ich ihn auftanken und fuhr mit dem Lift in mein Office hinauf.
    Phil war nicht da.
    Zwanzig Minuten später rief er an.
    »Ich werde heute vormittag nicht ins Office kommen, Jerry. Ich bin auf einer heißen Fährte.«
    »Heiß ist sie auch noch?« fragte ich ironisch. »Grüße sie von mir.«
    Bei der Überwachungsabteilung erkundigte ich mich nach der Murero, nach Coslin und Delmonico. Keine der drei Personen hatte in dieser Nacht im eigenen Bett gelegen.
    Ich beschloß, Joe Purvis auf den Pelz zu rücken. Also verfügte ich mich in seinen Wigwam. Der Butler war diesmal um eine Nuance freundlicher.
    »Mr. Purvis ist noch beim Morgentraining, Mr. Cotton. Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden wollen, werde ich ihm Bescheid sagen.«
    »Beim Morgentraining? Für welche Meisterschaft trainiert er denn?«
    Der Butler zog seine Mundwinkel säuerlich nach unten. Fast wurde ein Lächeln daraus.
    »Mr. Purvis hat nicht die Absicht, eine Meisterschaft zu gewinnen. Er hält sich lediglich in Form. Mr. Purvis tut sehr viel für seine Gesundheit.«
    Er entschwand, kam aber nach zwei Minuten wieder zurück. Wir durchquerten das Haus und gelangten in einen flachen Anbau. Ich stand in Joe Purvis’ Trainingscamp, einer kleinen Turnhalle, die so ziemlich alles enthielt, was man zur Körperertüchtigung braucht.
    Der Dicke saß gerade in der Rudermaschine und zog die Riemen durch, daß ihm der Schweiß von der Stirn lief. Er nickte mir zu und gestattete sich noch drei Züge, bevor er sich schwitzend nach vorn lehnte.
    »Sie brauchen so was natürlich nicht, Cotton«, sagte er und erhob sich. »Sie haben andere Möglichkeiten, sich in Form zu halten.« Er wischte sich Gesicht und Nacken mit einem Handtuch. »Sie werden so

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