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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas wie eine dauernde Einrichtung. Was haben Sie diesmal auf dem Herzen?«
    »Sie haben mir noch nicht alles erzählt, was Sie über Randy wissen, Purvis!«
    Er schüttelte unwillig den Kopf. »Das habe ich doch!«
    »Nein!« hielt ich ihm entgegen. »Sie haben uns sogar angelogen. Hopper arbeitete noch gestern für Sie. Wir haben den Beweis. Er hat die Rosen gekauft, die Sie gestern Ihrer Tochter Kim auf dem Flugplatz überreicht haben. Wir fanden die Rechnung in seiner Wohnung. Aus dieser Tatsache lassen sich viele Schlüsse ziehen. Darunter ist jedoch keiner, der für Sie angenehm ist.«
    »Zum Beispiel?« fragte er lauernd.
    »… daß Randy Hopper mit einemmal sehr, sehr unbequem für Sie wurde.«
    »Warum sollte er das?«
    »Sie haben selbst gesagt, daß er sich als Erpresser betätigte.«
    »Ich habe Ihnen auch gesagt, daß ich mich nicht erpressen ließe!«
    »Randy scheint ja auch im Versuch steckengeblieben zu sein.«
    Der Butler erschien und unterbrach unser Gespräch. Es hatte fast den Anschein, als habe Purvis ihn bestellt, um der unbequemen Fragerei zu entrinnen. »Ein Anruf für Sie, Mr. Purvis!«
    Der Nachtklubkönig klatschte das Handtuch auf eine Bank und ging voran. Ich folgte ihm in sein Arbeitszimmer. Der Hörer lag neben dem Apparat, und Purvis nahm ihn auf. Der Butler drückte hinter sich die Tür zu und blieb abwartend stehen.
    Wir wurden Zeugen, wie Purvis erst Farbe verlor und dann bis in den Nacken hinein rot anlief. Ein fast vollständiges Verzeichnis aller nur denkbaren Schimpfwörter schloß sich an. Er brüllte ins Telefon, daß man befürchten mußte, der Draht liefe heiß.
    Ich verstand soviel, daß Dale Winter sich die Liebenswürdigkeiten anhören mußte, die sein Chef ihm an den Kopf warf.
    »Was ist los?« fragte ich Purvis, als er den Hörer endlich auf die Gabel knallte.
    »Dieser Idiot hat Kim aus den Augen verloren«, sagte er erbittert.
    »Was ist denn daran so schlimm?« erkundigte ich mich. »Wenn ich recht verstehe, haben Sie ihr Dale Winter als persönlichen Schatten angehängt, und er hat sie verloren. Wahrscheinlich hat sie es absichtlich getan, und das dürfen Sie ihr nicht einmal verdenken. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer Tochter.« Er sah mich einen Augenblick lang verblüfft an.
    Ich fuhr fort: »Wenn Sie jedem hübschen Mädel in dieser Stadt einen Schatten anhängen wollten, wüßten Sie nicht mehr, wo Sie die Gorillas hernehmen sollten. Außerdem wüßte ich nicht, wer Ihrer reizenden Tochter etwas antun wollte!«
    Purvis stand plötzlich auf und ging hinaus.
    »Entschuldigen Sie mich, Cotton! Ich muß mich anziehen!«
    Ich grinste hinter ihm her. Sicher steckte Phil dahinter. Von selbst wäre das Girl nie auf die Idee gekommen, Dale Winter abzuhängen. Ich ließ mich in den Sessel plumpsen und steckte mir eine Zigarette an. Dabei überlegte ich mir die nächsten Fragen, die ich Purvis stellen würde. Ich wollte endlich Klarheit haben, zum mindesten einen Anhaltspunkt, an dem ich einhaken konnte. Ich drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und rauchte noch eine. Als auch sie sich zu einem halben Zoll Länge verkürzt hatte, wurde mir das Warten zu dumm. Ich stand auf und ging zur Tür. Sofort tauchte der Butler hinter der angelehnten Tür auf.
    »Mr. Purvis läßt sich entschuldigen, Sir. Er wurde dringend abberufen!« Seine Miene blieb undurchdringlich.
    Er reichte mir meinen Hut. Einen Moment lang blickten wir uns starr in die Augen.
    »Wie oft sind Sie vorbestraft?« fragte ich ihn.
    »Sehen Sie doch nach! Sie würden eine Überraschung erleben. Mein Name ist Kimm. Lester Kimm. Darf ich Ihnen jetzt den Weg zeigen, Sir?«
    Er führte mich zur Haustür. Dort faßte er blitzschnell in seine Tasche und drückte mir einen Umschlag in die Hand.
    »Fassen Sie den Inhalt nicht mit bloßen Händen an, Sir. Und vergessen Sie, woher Sie es bekommen haben.«
    Die Tür schlug zu.
    Ich suchte mir den Weg zum Jaguar, schloß auf und setzte mich hinter das Steuer. Ich holte den Umschlag heraus, den der Butler mir gegeben hatte, und sah vorsichtig hinein. Ich drehte ihn um, und ein schmaler Zettel fiel heraus.
    »Es ist uns ernst. Dies ist die zweite Warnung. Wir würden auch vor deiner Tochter nicht haltmachen!«
    Ich bugsierte den Papierstreifen wieder zurück in den Umschlag, ohne ihn anzufassen. Dann fuhr ich los, hielt aber vor der nächsten Telefonzelle. Ich suchte mir Purvis’ Nummer heraus und steckte einen Nickel in den Schlitz.
    »Ist dort der Butler?« fragte

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