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0450 - Die Gierigen von Brooklyn

0450 - Die Gierigen von Brooklyn

Titel: 0450 - Die Gierigen von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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stieß gleichzeitig beide Fäuste in verschiedene Richtungen, in der Hoffnung, sie würden irgendwo auf ein lohnendes Ziel treffen. Statt dessen geriet ich an eine Tonmaske, die ich vorher an der Wand gesehen hatte, und riß sie los. Sie als Waffe benutzend, schlug ich wieder in die Dunkelheit. Ein unterdrückter Schmerzensschrei zeigte mir an, daß ich getroffen hatte. Ich griff nach und geriet in ein Gesicht. JVTeine Finger glitten wieder ab. Das Gesicht fühlte sich klebrig an. Bei dem Schlag mit dem Tonklumpen mußte er verletzt worden sein.
    Wieder griff ich an. Ich hatte nicht die Absicht, dem Feind aus dem Dunkel auch nur eine Sekunde Verschnaufpause zu gönnen.
    Da rannte ich gegen ein Hindernis. Ich stolperte, fiel über meine eigenen Beine und irgendwas, was da unsichtbar im Wege herumstand, und landete auf dem Teppich.
    Eine Tür schlug zu. Mein Gegner war verschwunden. Ich riskierte einen raschen Überblick über die Szene und ließ schnell meine Taschenlampe aufleuchten. Mein Gegner hatte seine bessere Ortskenntnis genutzt und mir einen Sessel vor die Beine geschoben. Anschließend hatte er es vorgezogen, sich abzusetzen und mir das Feld zu überlassen.
    Ich stieß den Sessel mit einem Fußtritt beiseite und jagte die Treppe ins obere Stockwerk empor. Aus einer Tür sah ich einen breiten Lichtstreifen fallen. Ich spurtete darauf zu und ließ mich mit der Tür ins Zimmer fallen.
    Es war leer — bis auf Phil. Er lag auf dem Teppich vor einem kleinen Tischchen. Über seine Stirn lief ein Streifen Blut. Ein rascher Blick in die Runde zeigte mir, daß es sich bei dem Zimmer um das Schlafgemach einer Frau handelte. Ein breites französisches Bett war aufgedeckt und zerwühlt, also offenbar benutzt worden. Aber außer Phil befand sich niemand mehr im Raum. Ich öffnete die schmale Tür zum Badezimmer, fand an einem Aufhänger einen Waschlappen, hielt ihn unter das Waschbecken und ging damit zurück zu meinem Freund. Unter der belebenden Wirkung des kalten Wassers kam er langsam wieder zu sich.
    »Was ist passiert?« fragte ich und schleppte ihn in einen Sessel. Er schüttelte den Kopf, offenbar stand er immer noch unter der Wirkung des Schlages, den man ihm verpaßt hatte.
    Wir gingen langsam zusammen nach unten in die Küche. Im Eisschrank fand ich eine kleine Flasche Rum. Ich entkorkte sie und hielt sie meinem Freund hin. Er nahm einen Schluck und schien sich daraufhin wohler zu fühlen.
    »So!« meinte ich. »Und jetzt wollen wir diese Bude einmal auseinandernehmen!«
    Wir stöberten die Villa vom Keller bis zum Dachboden durch. Wir fanden ein paar Tiere, deren Anwesenheit in einer solch feudalen Behausung man nie für möglich gehalten hätte, aber keine Säugetiere höherer Gattung, von Zweibeinern ganz zu schweigen.
    »Alles ausgerückt«, kommentierte Phil.
    »Scheint so, mein Lieber!«
    Noch einmal nahmen wir uns die Zimmer vor. Es gab eine ganze Reihe von Schlafzimmern. Drei oder vier davon schienen von jüngeren weiblichen Wesen bewohnt zu sein. In allen bis auf eins waren jedoch die Betten in dieser Nacht nicht benutzt worden. Die Erklärung dafür lag auf der Hand.
    »Sie haben das Personal heute weggeschickt, Phil!«
    »Wer sind ,sie’?«
    »Dahinter werden wir noch kommen.«
    Mit einemmal schraken wir ’ zusammen. Drunten im Erdgeschoß hatte es einen Krach gegeben, als sei ein großer Schrank umgefallen. Gleich darauf hörten wir Scheiben klirren. Die entsicherte Waffe in der Faust, jagten wir nach unten. Atemlos von der Hetze langten wir vor der Küchentür an. Sie war jetzt zu.
    Ich drückte sie auf, sprang mit der Waffe in der Hand hinein und sah mich um. Der Fußboden war mit Glasscherben übersät.
    »Fehlanzeige!« sagte ich. »Es war der Wind. Er hat auch die Tür zugeworfen. Anscheinend wird es Emst mit dem Hurrican!«
    »Wenn es in diesem Haus ein Telefon gibt, sollten wir es benutzen«, meinte mein Freund. Es gab eins in der Diele des Erdgeschosses.
    Als ich abhob, ertönte nicht einmal das Freizeichen. Verstimmt warf ich den Hörer wieder auf die Gabel.
    »Verdammter Hurrikan«, sagte ich. Aber dann sah ich, daß die Anschlußschnur aus der Dose gerissen war. Und das konnte man nicht gut dem Hurrikan in die Schuhe schieben.
    »Los«, sagte ich. »Sieh zu, daß du irgendwo in der Gegend einen Telefonhörer zwischen die Finger kriegst. Ich habe so das Gefühl, als wäre es brandeilig.«
    Phil machte sich auf den Weg. Ich blieb allein im Haus zurück. In der Diele fand ich einen

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