0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls
führen könnte. Ich habe McCall und Trench erschossen, und ich war es, der Stanley Edwards in die Kiesgrube stieß. Ich habe die Morde verübt, weil Donald mich dazu gezwungen hat. Es war für mich die einzige Möglichkeit, mich von meiner Schuldenlast zu befreien. Laura Edwards wollte ihren Mannlos sein. Sie ist Donalds Freundin.«
Ich ließ den Bogen sinken. »Was dann kommt, können wir uns sparen«, fuhr ich fort. »Juristische Verfügungen, die für Sie und für mich ohne Bedeutung sind…«
Barter sah im Gesicht grau aus. Er räusperte sich, ehe er zu sprechen begann. »Ich war immer dagegen, Weiber einzuspannen«, meinte er. »Aber der Alte wollte nicht darauf verzichten. Er brüstete sich mit den Erfolgen, die er bei Frauen hatte… sie sind die Grundlage seiner Tätigkeit.«
»Wie soll ich das verstehen?« fragte ich, obwohl mir dämmerte, worauf Barter hinauswollte.
»Reiche gelangweilte Frauen ziehen ihn an wie das Licht die Motten«, sagte Barter. »Und dann erpreßt er sie.«
»War es auch bei Daisy Cullers so?« fragte ich.
Barter schaute mich verständnislos' an. »Daisy Cullers?« fragte er. »Wer ist das?«
***
Nachdem Miß Hopkins und Red Barter abgeholt worden waren, rief ich Phil an. »Ich werde mich verspäten«, sagte ich ihm und berichtete, was sich ereignet hatte.
»Du sagst das so ruhig, als hättest du dich gerade dazu entschlossen, ein Paar neue Schuhe zu kaufen!« meinte er. »Mensch, das ist eine Bombe! Damit ist der Fall praktisch gelaufen. Das Testament überführt Hugh Donald und Laura Edwards.«
»Es bleiben noch einige Fragen offen«, sagte ich.
»Zum Beispiel?«
»Gerry Lorring. Daisy Cullers.«
»Ja, Daisy Cullers. Viel habe ich nicht erfahren können. Sie war nicht lange mit Benson verheiratet, nur ein Jahr. Er hat sie sehr verwöhnt, aber das ist wohl nichts Besonderes… denn das tat er auch mit seinen anderen Frauen. Du erinnerst dich wahrscheinlich, daß er viermal verheiratet war, und daß er jede seiner Frauen sehr großzügig abfand.«
»Mehr weißt du nicht?«
»Noch nicht«, schränkte Phil ein. »Ich werde mich nachher ein wenig umhören.«
»Ich fahre jetzt zu ihr«, sagte ich.
***
»Wir hätten New York verlassen sollen«, sagte Rosy Treneh. Sie saß auf dem Doppelbett und blickte .aus dem Fenster. Ihre Stimme war so grau und trostlos wie das, was sich ihren Blicken bot. Das Fenster der Hotelpension wies auf die triste, schmutzige Barberry Road im Stadtteil Bronx.
»Quatsch. Hier sind wir sicher. Niemand würde auf den Gedanken kommen, daß wir zusammengezogen sind«, meinte Harry.
»Diese verlauste Pension steckt voller Ganoven«, sagte Rosy. »Woher willst du wissen, ob wir uns auf sie verlassen können? Ich wette, die meisten davon arbeiten als Spitzel!«
»Das hier ist nicht Donalds Revier«, sagte Harry.
»Es gefällt mir’trotzdem nicht«, murrte Rosy.
»Wir haben erst einmal Atem holen können«, sagte Harry. »Das war notwendig, um eine Bestandsaufnahme zu machen, Donald wird zahlen müssen, meine Liebe. Das steht fest! Das nächste Mal handeln wir klüger.«
»Ach, rede dir nichts ein, Harry. Wir sind ihm nicht gewachsen«, meinte Rosy.
»Er ist praktisch in unseren Händen! Wenn wir den Mund aufmachen, ist er geliefert!«
»Es kann ebenso umgekehrt kommen. Donald hat bestimmt ein Alibi.«
»Es geht um Laura Edwards, Rosy. Weshalb bist du auf einmal so kleinmütig? Ich hatte dich gebeten, die Polizei zu informieren. Ich hielt es für die beste Lösung, aber du wolltest nichts davon wissen. Well, du hast darauf verzichtet, die Polizei anzurufen, und sicherlich ist das gut so. Das gibt uns noch einmal die Möglichkeit, zu handeln. Wir wissen, wie wir an Laura und Hugh herankommen, aber die beiden haben keine Ahnung, wo wir uns aufhalten! Diesmal haben wir die bessere Position!«
»Du bist ein unverbesserlicher Optimist!«
Harry stand vor dem Spiegel. Er rasierte sich. Die linke Gesichtshälfte war noch eingeseift. Als es klopfte, zuckte er zusammen. Dabei schnitt er sich. Er stieß einen Fluch aus.
Rosy erhob sich. Sie zitterte. »Wer kann das sein?« fragte sie flüsternd.
»Der Portier. Ich habe ihn gebeten, Zigaretten heraufzubringen«, erwiderte Harry. Dann rief er laut: »Herein!«
Rosy blieb am Kopfende des Bettes stehen. Unter dem Kissen lag die Pistole.
Die Tür wurde aufgestoßen. Ein Mann trat über die Schwelle. Es war ein großer Mann. Er trug einen Hut auf dem Kopf, den er tief in die Stirn gezogen hatte. In der
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