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0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls

Titel: 0452 - Der Teufel lockt mit schwarzen Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hand hielt er eine Pistole.
    Rosy stieß einen schrillen Schrei aus. Sie wirbelte herum und griff nach der Pistole unter dem Kopfkissen.
    Der Mann zielte und schoß.
    Er schoß nur zweimal. Die Waffe hatte keinen Geräuschdämpfer. Es war sicher, daß man die Schüsse im ganzen Haus hören konnte.
    Rosy stürzte sehr schnell zu Boden. Harry drehte sich langsam um die eigene Achse, in den brechenden Augen Erstaunen und Unverständnis.
    Der Mann steckte die Pistole ein. Er wandte sich um und ging die Treppe hinab.
    Er spürte die lastende Spannung, die nach den Schüssen die heruntergekommene Hotelpension erfüllte. Er fühlte etwas von der Angst, die hinter den schlecht schließenden Türen hockte, und er grinste, als er im Erdgeschoß feststellte, daß der Portier verschwunden war.
    Das war gut so.
    Die Leute in dieser Gegend begriffen rasch. Niemand hatte Lust, in einen Mordfall verwickelt zu werden. Die Sterblichkeitsrate von Tatzeugen war erwiesenermaßen sehr hoch, besonders in dieser Gegend.
    Der Mann trat auf die Straße.
    Er blinzelte zum Himmel hoch. Da oben war kein Wölkchen zu sehen. Der Mann hatte es nicht eilig. Er blieb vor der Hotelpension stehen und zündete sich eine Zigarette an. Dann schlenderte er die Barberry Road hinab, ohne sich ein einziges Mal umzusehen.
    ***
    Daisy Cullers legte das Buch, in dem sie gerade las, beiseite, als die Schwester hereinkam. Die Schwester hatte ein hochrotes Gesicht. »Was ist los, Schwester Martha?« fragte Daisy. »Hatten Sie Krach mit dem Doktor?«
    Die Schwester brachte ein Päckchen unter der Schürze hervor. »Das ist für Sie abgegeben worden«, erwiderte sie. »An sich bin ich nicht befugt, Post auszuliefern, aber…«
    »Aber?« fragte Daisy.
    »Der Mann hat mir zwanzig Dollar geschenkt. Er sagte, es sei sehr wichtig. Es käme von Hugh, meinte er. Wollen Sie das Paket annehmen?«
    »Ich kenne keinen Hugh«, sagte Daisy Cullers ruhig.
    »O… dann nehme ich das Päckchen wieder mit«, meinte die Schwester. »Ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen. Aber er bat mich so nett, und dann reizten mich natürlich die zwanzig Dollar…«
    »Legen Sie das Päckchen auf das Nachtschränkchen«, meinte Daisy Cullers.
    »Wollen Säe es öffnen?« '
    »Warum nicht? Meine Neugierde ist geweckt.«
    »Nein, nein«, meinte die Schwester kopfschüttelnd. »Das wäre nicht richtig. Ich habe falsch gehandelt und muß dafür geradestehen!«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich bringe das Päckchen zur Stationsschwester. Die soll entscheiden, was damit geschehen soll.«
    »Davon rate ich Ihnen ab.«
    »Warum?«
    »Stationsschwestern betrachten sich als moralische Institutionen«, meinte Daisy Cullers. »Wenn die Schwester erfährt, daß Sie sich bestechen ließen, kann Sie das die Stellung kosten.«
    Die Schwester sah bestürzt aus. »Sie haben recht. Was soll ich nur machen?«
    »Lassen Sie das Ding ruhig hier.«
    »Was ist, wenn das Päckchen eine Bombe enthält?«
    Daisy Cullers lachte. »Was bringt Sie denn auf diesen verrückten Gedanken?« Die Schwester blieb ernst. »Ich habe vergessen, daß auf Sie ein Anschlag verübt worden ist. Deshalb sind Sie doch hier! Das mit der Schwefelsäure war bestimmt kein Zufall. Woher können Sie oder ich die Sicherheit nehmen, daß der Täter nicht einen zweiten Anlauf nehmen wird?«
    »Halten Sie das Päckchen mal ans Ohr. Tickt es?«
    »Nein«, sagte die Schwester, die die Aufforderung ängstlich befolgt hatte.
    »Dann lassen Sie das Ding hier und sagen Sie keinem Menschen ein Wort. Ich spreche auch nicht darüber.«
    »Soll ich es nicht für Sie auspacken?« fragte die Schwester tapfer.
    »Ich mache das schon.«
    Die Schwester legte das Päckchen erleichtert auf das Nachtschränkchen, dann ging sie hinaus. Daisy Cullers riß die Klebestreifen von der Verpackung und öffnete das Päckchen. Im Inneren befanden sich eine Pistole, eine 22er Harrington and Richardson, eines der wenigen Modelle, die neun Patronen im Magazin haben. Daisy Cullers zeigte keine Überraschung.
    Sie überzeugte sich davon, daß das Magazin gefüllt war, dann schob sie die Pistole unter die Bettdecke. Sie entfaltete den Zettel. Er war maschinengeschrieben und enthielt weder eine Anrede noch eine Unterschrift.
    »Es stinkt. Cotton hat B. und die Hopkins hochgehen lassen. Er ist im Besitz des Testaments von Fay. Das Testament belastet uns alle. Cotton wird Dich besuchen. Handle, wie du es für richtig hältst!«
    Daisy Cullers ließ die Hand mit dem Zettel sinken.

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