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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gibt es keinen Schutz! Gebe der Himmel, daß er seinen Spieltrieb im Zaum hält, aber wenn es kracht, will ich nicht in deiner Haut stecken, Zamorra! Ich möchte mir nicht für den Rest meines Lebens Vorwürfe machen müssen, und erst recht nicht durch Julians Einwirkung umgebracht werden!«
    »Lieber bringst du ihn um, ja? Putative Notwehr …«
    »Da gibt's bessere Bezeichnungen«, knurrte Ted. »Er befindet sich jetzt also in der Hölle?«
    »Ja.«
    »Dann hilf mir, auch dorthin zu kommen.«
    Zamorra tippte sich gegen die Stirn. »Du hast wohl 'n Riß im Teebeutel? Ich werde den Teufel tun, Beihilfe zum Mord zu leisten!«
    »Mord!« Ted schüttelte den Kopf. »Lieber Himmel, ich will keinen Mord begehen! Geht das nicht in deinen Professorenschädel, daß wir Julian stoppen müssen, ehe er uns endgültig stoppt?«
    »Aber nicht, indem wir ihn töten! Es gibt andere Wege«, sagte Zamorra.
    Ted seufzte. »Eben nach diesen anderen Wegen will ich doch suchen, aber das kann ich nur dort, wo Julian jetzt ist. Also, Partner, wie sieht es aus? Zeigst du mir den Weg in die Hölle?«
    Zamorra und Nicole wechselten einen schnellen Blick.
    »Vielleicht«, sagte Nicole, »ist in diesem Fall eine schnelle Lösung die beste. Schaden kann es zumindest nicht. Aber Julian muß am Leben bleiben. Er ist zu wichtig. Mal ganz abgesehen davon, daß für die Zwillinge und Robert eine Welt zusammenbrechen würde, wenn…«
    Ted winkte ab.
    »Wie oft muß ich euch noch heilige Eide schwören, daß ich kein Mörder bin? Glaubt ihr, der Gedanke würde mir Spaß machen? Ich will ihn nicht töten. Aber ich will auch nicht, daß er uns tötet, und vielleicht gibt es eine Zwischenlösung, einen Kompromiß.«
    »Hast du schon eine vage Vorstellung?« erkundigte sich Zamorra.
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Es wird sich vor Ort zeigen, hoffe ich.«
    Vor Ort - das war DIE HÖLLE !
    ***
    Für ihn war es die Hölle. Er lebte in einem Körper, der nicht sein eigener war, und er wußte, daß er in diesem Körper niemals für lange Zeit bleiben konnte. Er war eine ruhelose Seele, ein wandernder Geist, der eine neue Hülle benötigte. Erst vor kurzer Zeit hatte er fast einen passenden Körper für sich gefunden, war aber durch das Eingreifen des verhaßten Professors Zamorra wieder in die Flucht geschlagen worden. Er hoffte, daß wenigstens der Silbermond-Druide Gryf dabei gestorben war, daß es auf diese Weise eine neuerliche Niederlage für die Zamorra-Crew gab - eine jener seltenen Niederlagen, die jene dämonenvernichtende Gruppe dezimierte und demoralisierte, was aber für die Begriffe der Höllischen viel zu selten vorkam. Die ruhelose Seele konnte nicht wissen, daß dieser Druide wider Erwarten doch überlebt hatte… [3]
    Die ruhelose Seele hatte einen Namen: Magnus Friedensreich Eysenbeiß.
    Als der einstige Fürst der Finsternis durch ein dämonisches Tribunal zum Tode verurteilt und hingerichtet worden war, war Eysenbeiß in jenem Moment in dessen Körper geschlüpft, als Leonardo deMontagnes Geist ausgeschleudert wurde. Niemand hatte von diesem Seelentausch etwas mitbekommen, und Eysenbeiß hatte vorsichtig abgewartet, bis er es riskieren konnte, den neu unter seine Kontrolle genommenen Körper wieder zu bewegen.
    Es war ein Teil seiner Rache. Immerhin war Leonardo es gewesen, der lange vorher Eysenbeiß hingerichtet hatte. Doch dessen Geist hatte überlebt, und nun kontrollierte er den Körper seines einstigen Feindes.
    Er bedauerte, daß Leonardo deMontagne davon nichts mehr mitbekommen konnte…
    Aber es gab da ein Problem.
    Leonardos Körper brachte nicht die Eigenschaften mit sich, welche Eysenbeiß brauchte, und war deshalb nur ein Notbehelf. Eysenbeiß hatte vorübergehend einen anderen Körper übernommen - und als er zurück in den des hingerichteten Dämonenfürsten schlüpfen mußte, stellte er zu seinem Entsetzen fest, daß dieser während der Zeit seiner ›Abwesenheit‹ in Verwesung übergegangen war.
    Es handelte sich zwar erst um den Beginn dieses ekelhaften Zerfallsprozesses, aber immerhin: je öfter und je länger Eysenbeiß diesen Körper verließ, desto schlimmer würde er hinterher aussehen. Andererseits benötigte er ihn als Basis, von welcher aus er seine Eroberungswünsche starten mußte. Wenn er einen anderen Körper übernahm, mußte er den darin wohnenden Geist erst verdrängen, und solange der lebte, würde er immer wieder versuchen, seinen Körper zurückzuerobern. Eysenbeiß würde also nicht so einfach

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