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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ich denke, daß Sie mich nicht weiter benötigen, oder?«
    »Ich danke Ihnen, daß Sie Zeit für diesen Vorfall erübrigen konnten, Sir«, sagte der Sheriff. »Einer meiner Leute wird Sie zum Airport bringen.«
    »Nicht nötig«, erwiderte Calderone. »Ich habe es nicht nötig, mich von Beamten auf Kosten der Steuerzahler transportieren zu lassen. So long, Bancroft.«
    Er verschwand in Begleitung der beiden Deputies.
    Bancroft sah Tendyke an und zuckte mit den Schultern. »Pech gehabt, Freundchen« sagte er. »Und kommen Sie mir jetzt nicht mit der dummen Ausrede, Calderone könne nicht Calderone gewesen sein, sondern ein Doppelgänger, der Ihnen Schaden zufügen wolle…«
    Tendyke atmete tief durch. »Bancroft, ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, daß es in der Chefetage der TI jemanden gibt, der meine Rückkehr unter allen Umständen verhindern will, weil er sich davon Vorteile verspricht, und deshalb hatte ich auch von Anfang an Bedenken gegen diese Gegenüberstellung, wenn Sie sich noch daran erinnern.«
    Bancroft grinste. »Wenn ich an Ihrer Stelle wäre, hätte ich das vorher auch vorsichtshalber erwähnt«, sagte er. »Das war's dann, Mister Unbekannt. Schätze, die Staatsanwaltschaft wird gegen Sie ein Verfahren wegen Hochstapelei und Irreführung der Behörden eröffnen. Vielleicht sollten Sie sich deshalb schon einmal daran erinnern, wer Sie in Wirklichkeit sind - damit wir keinen Justizirrtum begehen!«
    »Sie Witzbold!« knurrte Tendyke.
    »Einer muß in diesem Haus schließlich seinen Humor bewahren«, sagte Bancroft. »Bewegen Sie Ihre müden Hühnerknochen. Zurück in die Zelle!«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    Und bewegte sich!
    ***
    »Glaubst du im Ernst, daß Ted erst einmal nur mit Julian reden möchte?« fragte Nicole mißtrauisch. »Das klingt mir eher nach einem Beschwichtigungsversuch. Er ist Julian gegenüber unheimlich aggressiv und feindselig eingestellt. Schon damals bei der Begrüßungsparty…«
    Zamorra nickte. »Ich habe denselben Eindruck«, gestand er.
    »Und trotzdem willst du ihn unterstützen?«
    Der Meister des Übersinnlichen lächelte. »Warum nicht? Dann habe ich ihn unter Kontrolle, kann verhindern, daß er unbesonnen handelt. Ich werde auf jeden Fall verhindern, daß er Julian tötet. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß ein Wesen wie Julian Peters, durch seine Entwicklung und Erziehung vom Positiven geprägt, so starke negative Kräfte entwickeln kann, daß er für alle Zeiten böse ist. Es wird eine Übergangsangelegenheit sein, und es liegt an uns, ihn so schnell wie möglich davon zu überzeugen, daß er auf unsere Seite gehört. Ihn einfach zu töten, ist keine Lösung.«
    Nicole lächelte. »Mir kam da gerade ein Gedanke, den man äußerst ketzerisch nennen muß. Julian davon überzeugen, daß er auf unserer Seite besser aufgehoben ist, aber ihn dennoch als Fürsten der Finsternis in der Hölle lassen - als Agent für uns, der dort in den Schwefelklüften alles unter seiner Kontrolle hat…«
    »Das geht schief«, warnte Zamorra. »Über kurz oder lang würden sie merken, daß er ihnen nur etwas vorspielt, und dann würden sie ihn in einer gemeinsamen Anstrengung ausschalten, so wie sie es schon mit anderen gemacht haben.«
    »Wenn sie es können «, wandte Nicole ein. »Vergiß nicht, daß sie das Telepathenkind gefürchtet haben. So sehr gefürchtet, daß sie versucht haben, es noch als Baby mit einer magischen Bombe in die Luft zu sprengen! Vielleicht haben sie jetzt die Macht nicht mehr, sich gegen ihn zu erheben, selbst wenn sie sich alle zusammentun und ihren Zank und Hader untereinander vergessen!«
    »Daran zweifele ich«, gab Zamorra zurück. »Denn das würde ihn zu einem unglaublich mächtigen Superwesen machen, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Auch Julian wird seine Schwächen haben; die Dämonen haben diese Schwächen nur bisher nicht entdecken können. Aber ich bin sicher, daß sie daran arbeiten.«
    »Also gut, warten wir auf Teds Rückkehr ins Château, und dann begleiten wir ihn auf seinem Weg in die Hölle…«
    »Wir?« Zamorra schüttelte entschieden den Kopf. »Ich! Du bleibst hier, Nici!«
    »Ich muß was an den Ohren haben, oder hast du tatsächlich gerade gesagt, ich solle hierbleiben?« regte Nicole sich auf. »Weshalb willst du mich nicht dabei haben? Glaubst du, weil ich eine Frau bin…«
    »Geschenkt!« unterbrach Zamorra sie. »Du solltest verflixt genau wissen, daß ich dich nicht deshalb zurückstellen will. Ich

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