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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war Leonardo deMontagne, obwohl ebenfalls ein verhaßter Emporkömmling, doch weitaus berechenbarer gewesen…
    ***
    In den Tiefen von Raum und Zeit entwickelte DAS WERDENDE neues Interesse am Geschehen.
    ES hatte den magischen Schlag nicht vergessen, den ES hatte hinnehmen müssen bei dem Versuch, Ombres Entführung aus dem Flugzeug zu verhindern. Der Versuch war fehlgeschlagen, weil der andere, der Traum-Fürst, stärker gewesen war, und das Flugzeug war abgestürzt.
    Aber das WERDENDE, dieses allmählich entstehende und stärker werdende Geist-Bewußtsein irgendwo im Nichts, hatte sein Interesse an Ombre nicht verloren. Denn Ombre trug das sechste Amulett.
    Das sechste in der Reihenfolge derer, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte, eines besser und mächtiger als das vorhergehende, um erst mit dem siebten wirklich zufrieden zu sein. Was der Zauberer von Avalon, den viele auch den König der Druiden nannten, nicht beabsichtigt und vielleicht auch lange Zeit nicht einmal geahnt hatte: Jedesmal, wenn einer der niedrigen fünf Sterne von Myrrian-ey-Llyrana benutzt wurde, wurde dessen magische Energie gespiegelt. Während die Kraft unverändert stark im Sinne des Benutzers wirksam wurde, wurde die gespiegelte Kraft unbemerkt dem WERDENDEN zugeleitet.
    Erst in letzter Zeit war ES soweit erstarkt, daß ES begonnen hatte, zu denken und zu begreifen, zu erkennen und zu sehen.
    Etwas, das ES noch nicht in vollem Maße erfassen konnte, zog das WERDENDE zu Ombre. Naturgemäß war ihm daran gelegen, daß Ombre geschützt war. Deshalb mehrere Versuche des WERDENDEN, einen Körper zu bilden, der materiell auftreten konnte.
    ›Shirona‹ hatte ES diesen Körper genannt, der Frauengestalt besaß.
    Unter diesem Namen hatte Ombre ES kennengelernt - beziehungsweise die Manifestation des WERDENDEN, das nach wie vor als Bewußtsein selbst nicht zu lokalisieren war. Aber Ombre wußte nicht, womit er es bei Shirona zu tun hatte. Ebensowenig wußte es Julian Peters, trotz all seiner Macht.
    In diesem Punkt fehlten ihm die Zusammenhänge.
    Aber zwangsläufig interessierte das WERDENDE sich auch für den neuen Fürsten der Finsternis, denn dessen Schicksal schien auf seltsame Weise mit dem Ombres verknüpft zu sein. Dem WERDENDEN gefiel diese Verknüpfung allerdings nicht. Doch die Versuche, Ombre und Julian voneinander zu trennen, waren bisher mißlungen.
    Aber noch war nicht aller Tage Abend, und ES beobachtete das Geschehen weiter. ES hatte keine Schwierigkeiten damit, auch in die Höllensphäre zu blicken, denn es hatte Ombres Amulett zu seinem Auge gemacht .
    ***
    »Seid vorsichtig«, hatte Nicole Duval noch einmal gewarnt. Die beiden Männer, Zamorra und Ted Ewigk, hatten sich einige hundert Meter weit entfernt vom Château Montagne eine Kehre der Serpentinenstraße ausgesucht, die nach unten ins Dorf führte. Hier war genügend Platz, weil die Kurven entsprechend großzügig ausgebaut waren, um auch größeren Fahrzeugen ein Durchqueren zu ermöglichen.
    Nicole übernahm die Absicherung. Sie hatte dafür den kleinen Dhyarra-Kristall 3. Ordnung bei sich. Sie wollte vordringlich verhindern, daß dämonische Kräfte versuchten, den Zustand der relativen Hilflosigkeit auszunutzen, in dem sich die beiden Männer während der Weltentor-Öffnung und des Überganges befanden.
    Denn hier gab es den schützenden Abwehrschirm nicht, der gleichzeitig ein Hemmnis gewesen wäre.
    An sich war nicht damit zu rechnen, daß Dämonen sich hier tummelten. Aber die letzte Zeit hatte gezeigt, daß das Château des öfteren unter Beobachtung stand. Nicht zuletzt Stygia schien ein gesteigertes Interesse daran zu haben, hier aktiv zu werden.
    Mit der magischen Kreide zeichnete Zamorra wieder den Drudenfuß und die Symbole auf den Asphalt. Dann begann die Beschwörung von neuem.
    Und diesmal schien es zu funktionieren. Ted Ewigk wandte erneut alle Konzentration auf, um das Tor zur Hölle zu öffnen. Und übergangslos, weit schneller als drinnen in Zamorras ›Zauberzimmer‹, bildete sich ein Riß in der Welt.
    Er war von einem Augenblick zum anderen da, wie eine aufspringende Feuerzeugflamme. Blitzschnell erweiterte er sich, wurde zu einem übermannsgroßen, ovalen Loch, in das die beiden Männer schauten. Dahinter…
    Es war nicht zu beschreiben. Zamorra glaubte nicht, daß das, was er sah, wirklich war. Menschliche Sinne reichten nicht aus, das Höllische zu erfassen. Wer es dennoch versuchte, lief Gefahr, darüber den Verstand zu verlieren!

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