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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der Fragen von vorhin.
    Calderone lächelte und stellte sich vor. Es schadete nichts, seinen Namen zu nennen. Innerhalb der nächsten Minuten mußte er herausfinden, ob er sicher war, und wenn nicht, würde er nun beide Mädchen töten müssen. Wenn ja, schadete es nichts, seinen Namen genannt zu haben. Für Sheriff Bancroft würde seine Anwesenheit hier erklärlich sein.
    Wichtig war, daß Tendyke nicht so schnell aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte. Aber Calderone kannte die Qualität seiner Schläge. Der Abenteurer würde noch eine Weile schlafen.
    »Ich kam her, um etwas mit Mister Loewensteen zu besprechen. Aber das dürfte jetzt ja wohl illusorisch sein. Leider konnte ich den Mörder erst niederschlagen, als es bereits passiert war. Er wollte auch auf mich schießen. Ich hoffe, ich habe ihn nicht zu hart getroffen… nicht, daß er noch vor der Verhaftung stirbt…«
    Würde sich ein gesetzestreuer, unbescholtener und unbedarfter Bürger nicht ähnlich äußern?
    »Loewy ist tot? Das… das ist ja furchtbar!« flüsterte das Handtuch-Mädchen. »Warum… warum wurde er ermordet?«
    »Da bin ich überfragt«, log Calderone. »Nun, ich denke, die Polizei wird es herausfinden. Dort gibt es fähige Leute.«
    »Die nicht in der Lage waren, Loewy zu beschützen!« entrüstete sich das Mädchen, dessen Handtuch zu verrutschen begann. »Obgleich dieser Kerl ihn schon einmal mit der vorgehaltenen Pistole aus dem Bett geholt und bedroht hat…« Sie merkte, daß das Handtuch sich selbständig machen wollte, registrierte, daß sie einem völlig Fremden gegenüberstand, und entschwand hastig. Als sie nach kurzer Zeit zurückkehrte, war sie angekleidet.
    Als wenig später auch die Polizei auftauchte, war Robert Tendyke verschwunden…
    ***
    Ted Ewigk spürte noch den Schubs, den Zamorra ihm gab und mit dem er ihn in das Weltentor hineinkatapultierte, in dieses Unbegreifliche. Kaum stürzte Ted hindurch, als er die Umgebung sehen konnte, in der er sich befand - eine Landschaft unter einem gelblich-roten Himmel, der schwach zu glühen schien. Im gleichen Moment, als er in diese Umgebung hinein geriet, paßte sich auch sein Sehen an, und jetzt würde, zurückblickend, die irdische Landschaft seinem Verstand als unbegreiflich und unbeschreiblich anmuten. Automatisch hatte sein Denken sich auf die neue Umgebung umgestellt.
    Aber in dieser neuen Umgebung konnte er Zamorra nicht entdecken!
    Er fuhr herum.
    Auch das Weltentor sah er nicht! Und im Hintergrund, am Berghang… da war eine Burgruine…
    Hatte die nicht Ähnlichkeit mit Château Montagne?
    »Zamorra!« stieß Ted hervor. »Wo steckst du, Mann? Unsichtbar machen kannst du dich nicht, und…«
    Er unterbrach sich: Der Dhyarra-Kristall in seiner Hand leuchtete nur noch schwach. Aber diese Landschaft… sie glich wirklich verblüffend der um das Château. Ted sah hangabwärts, und da erkannte er das schmutziggraue Band eines Flusses, der sich durchs Tal wand. Die Loire?
    Einer der sieben saubersten Flüsse war sie in dieser Gegend schon lange nicht mehr, aber es reichte immerhin, noch, daß man Fische angeln konnte, die beim Verzehr keine Blei- und Cadmium-Vergiftung hervorriefen, und im Wasser baden konnte man hier auch noch. Aber was hier schwerfällig schwappte, war nur noch mit dem Begriff ›flüssiger Schmutz‹ zu umschreiben.
    Aber ein kleines Dorf gab es auch, nur waren die Häuser verfallene Ruinen, und die Straße war teilweise von Moos und Gras überwuchert. Ted begann zu frieren, obgleich eine eigenartig kalt aussehende Sonne Hitzeschauer vom niedrigen Himmel herab sandte.
    Er sah wieder zur Burgruine hinauf.
    In ihm stieg der Verdacht auf, nicht in eine andere Weltensphäre gewechselt zu sein, sondern in die Zukunft! Wie viele hundert oder tausend Jahre weit? Weit genug, um diese unglaublichen Verwüstungen im Loire-Tal anzurichten!
    Die Hölle zeigte sich dem Reporter mit einem neuen Gesicht!
    »Verdammt, es muß doch einen Weg zurück geben!« entfuhr es ihm. Er versuchte sich zu erinnern, wie viele Schritte weit er aus dem verschwundenen Weltentor heraus getaumelt war, und versuchte auch die Richtung zu finden. Aber dann war er nicht mehr sicher, ob er die Stelle nicht um einen halben Meter verfehlte - aber einen halben Meter rechts oder links?
    »Ich werde verrückt«, murmelte er. »Es kann kein Sprung in die Zukunft gewesen sein! Die Dhyarras können eine Menge anrichten, aber nicht die Zeit manipulieren - zumindest nicht in ihrer normalen Form!«
    Und

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