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0453 - Die Vögel des Bösen

0453 - Die Vögel des Bösen

Titel: 0453 - Die Vögel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wenigstens ein viertel seiner Größe zu schrumpfen. Nach vier, fünf Schritten, die dadurch natürlich auch immer kürzer ausfielen, war er nur noch eine Handspanne groß. Aber er schrumpfte nicht abwärts zum Fußboden hin, sondern die Schrumpfung fand um seine Körpermitte herum statt. Er schien frei in der Luft zu schweben.
    Verblüfft betrachtete Zamorra den seltsamen Vorgang. Wenn die Schrumpfung in diesem Maß weiterging, würde Ted das Sigill und die Öffnung darin, dieses künstliche Weltentor, niemals erreichen können.
    Und genau das war auch der Fall.
    Er schaffte es nicht. Er erreichte die Schwärze nicht…
    So wie Ted kleiner wurde, wurde auch das Leuchten schwächer, und die Lichtlosigkeit kleiner. Plötzlich erlosch alles. Von einem Moment zum anderen stand der Reporter wieder in voller Lebensgröße vor Zamorra.
    Noch etwas war geschehen.
    Die Kreidezeichen auf dem Boden waren verwischt. Eine unsichtbare Hand schien sie zerstört zu haben.
    »Verdammt, es hat nicht funktioniert«, stieß Ted hervor. Er wirbelte herum und sah Zamorra an. »Wieso nicht?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. Er begriff es nicht. »Vielleicht hast du den Kristall falsch gesteuert. Vielleicht hatte er nicht die richtigen Bilder, um…«
    »Hältst du mich für einen Anfänger, Freund?« erkundigte sich Ted. »Es ist nicht das erste Weltentor, das ich mit dem Machtkristall öffne! Es stimmte alles! Aber ich konnte es einfach nicht erreichen! Es war, als würde sich mir eine Barriere in den Weg stellen! Eine Sperre…«
    Zamorra schluckte. Ihm dämmerte etwas.
    »Natürlich«, murmelte er.
    »Was ist da natürlich?« fragte Ted. »Was stimmte nicht? Du weißt etwas! Heraus mit der Sprache!«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Ich hätte von Anfang an daran denken sollen«, sagte er. »Der Abwehrschirm um das Château! Er verhindert, daß Dämonen eindringen können, also verhindert er auch, daß von dieser Seite her jemand zu den Dämonen vordringt!«
    Ted zuckte zusammen.
    »Verflixt, du hast recht«, sagte er. »Daran hätten wir denken sollen! Was jetzt?«
    »Jetzt versuchen wir es außerhalb der Abschirmung«, sagte Zamorra. Er nahm ein paar Stücke weißmagischer Kreide an sich. »Wir machen das ganze irgendwo draußen, außerhalb der Abschirmung. Und vorsichtshalber auch weit genug vom Dorf entfernt, falls das Tor sich beim zweiten Mal als Zwei-Wege-Verbindung zeigt und Höllengeschöpfe herauskommen, während wir hineingehen. Ich glaube, Nicole wird in diesem Fall Arbeit bekommen. Wir werden sie bitten, mit meinem Dhyarra-Kristall entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten, falls nicht alles so läuft, wie es laufen soll.«
    Ted nickte.
    »Alsö gut, versuchen wir es noch einmal unter den neuen Vorzeichen.«
    ***
    Calderone hatte die letzten Meter zu Fuß zurückgelegt. Nach Möglichkeit wollte er sich unauffällig nähern. Niemand brauchte den Wagen zu hören. Wenn er Pech hatte, sah gerade jemand aus dem Fenster und entdeckte seine Annäherung. Aber das war ein Risiko, das er nicht ausschalten konnte. Er rechnete aber damit, daß Loewensteen allein war. Wenn trotzdem jemand Zeuge wurde…
    Nun, Rico Calderone wurde auch damit fertig. Um nach oben zu kommen, war er schon immer über Leichen gegangen - und es machte ihm nichts aus, das wörtlich zu nehmen.
    Er erreichte die Haustür, die nur angelehnt war. Tendyke mußte vergessen haben, sie zu schließen, nachdem er eingetreten war.
    Calderone hörte, wie sich Tendyke und Loewensteen unterhielten. Loewensteen versprach, zu verschwinden. Keine Schwierigkeiten mehr zu machen. Und Tendyke gab eine wörtliche Bestätigung.
    Calderones Gesicht blieb ausdruckslos, als er die schallgedämpfte Pistole aus dem Holster zog und Loewensteen eine Kugel in den Rücken jagte.
    Er sah Loewensteen fallen und wußte, daß der tot war. Calderone war ein hervorragender Schütze. Tendyke fuhr herum. Da war Calderone schon heran und schlug mit der Pistole zu.
    Der Abenteurer brach bewußtlos zusammen.
    Calderone ließ ihn stürzen. Er wischte mit einem weichen Tuch die Fingerabdrücke von seiner Waffe und drückte sie dann dem Bewußtlosen in die Hand.
    Zufrieden grinste er. Spätestens das würde Tendyke das Genick brechen. Ganz gleich, ob er als Robert Tendyke identifiziert wurde oder nicht - in seiner Hand befand sich die Mordwaffe, und er konnte Calderone nicht einmal erkannt haben. Niemand würde ihm glauben. Es gab keine Zeugen für den Mord. Tendyke würde in die Gaskammer

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