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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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dumpfe Schüsse aus der Tiefe des Hauses kamen. Irgend jemand hatte eine Elefantenbüchse erwischt. Gleich danach krachte es noch einmal, diesmal lauter und näher.
    Eine Tür brach splitternd auf, schmetterte hart gegen die Wand, und dann jagte jemand mit raschen Sprüngen über den Hof. Zwei helle Schüsse bellten hinterher. Etwas fiel polternd auf harten Boden.
    Die Kanone mit der tiefen Stimme rumste jetzt auf dem Hof los, und ein Schrei durchdrang Mark und Bein.
    Ich gab, noch während dieser Film für uns unsichtbar da drinnen ablief, Wilm einen Wink und zog meine 38er, mit der ich zum Tor lief.
    Auf halbem Weg heulte neben mir der Bereitschaftswagen auf und donnerte mit aller Macht mit Wilm am Steuer auf das Tor los. Er hatte nur einen kurzen Anlauf gehabt, aber die Wucht genügte, um das Tor zu sprengen.
    Unser Wagen hielt mit einem Ruck mitten im Hof. Ben Bolt und ich stürmten hinterher. Wir hatten keine Ahnung, was für eine Party dies war. Ich sah einen Mann neben dem herausgerissenen Tor liegen, ein zweiter Mann sah verblüfft auf mich und hob seine Pistole.
    Er war eine Zehntelsekunde zu langsam. Ein Geschoß aus meiner Smith and Wesson Special riß ihm die rechte Hand zurück. Seine Pistole flog in den Hintergrund des Kellers.
    Der Mann wimmerte und trampelte vor Schmerz sinnlos auf der Stelle, wobei er die Hand festhielt.
    Ich hasse solche Szenen, und sie erfüllen mich auch nie mit Genutuung. Andererseits war dieser Mann durchaus bereit gewesen, mir Schlimmeres zu bescheren.
    Hinter den beiden Wagen hörte ich jetzt das kollernde Gelächter von Ben Bolt.
    »Mensch«, sagte er. »wie kannst du nur so herumlaufen, Phil? Wärst du vielleicht in dem Zustand auf der Straße erschienen?«
    »Aber sicher«, hörte ich jetzt Phil, und er schien etwas heiser zu sein. »Ich kam nur nicht mehr über die Mauer.«
    Hinter einer ausrangierten Zink-Badewanne stand Phil und grinste mich an.
    Er entsprach wirklich nicht den Sitten Manhattans.
    Er trug Schuhe, kurze weiße Unterhosen, ein ärmelloses weißes Unterhemd, links eine Armbanduhr und in der rechten Hand einen neunschüssigen Grenzercolt, dessen Kaliber auch Elefanten nicht gleichgültig sein konnte. Jetzt wußte ich, was gerumst hatte.
    »Komm mit in den Keller«, sagte er und setzte sich in Bewegung. »Cale muß da liegen.«
    Wir stiegen über den Liegenden hinweg, um den sich Ben Bolt bemühte. Der Mann mit der angeschossenen Hand saß jetzt wimmend an der Wand.
    William Cale lag nicht mehr da, wo er hätte sein sollen.
    Phil fluchte. Dann zeigte er durch eine offene Tür auf ein Bett.
    Ein mit einer Kette an den Bettrahmen gefesselter Mann lag darauf und schlief. Dann sah ich, daß es Phils Zeug war, und nun war mir klar, wie er die Gangster überlistet hatte.
    Der »Schlafende« hatte sich unter die Decke gerollt, unten sahen die seitlich nebeneinander liegenden Socken aus den Hosenbeinen, von denen nur ein kurzes Stück zu sehen war, heraus. Dann kam die dünne Bettdecke. Die Figur lag auf der rechten Seite, hatte das Gesicht zur Wand gedreht und den Kopf mit seinem Hut abgedeckt.
    Ein Stück vom Kragen sah darunter hervor, wodurch die Illusion »Hals-Kopf« vollständig wurde. Das Oberteil der Jacke mit dem abgewinkelten linken Arm vervollständigte die Täuschung. Die fesselnde Kette wurde zum größten Teil vom Kissen verdeckt.
    Damit die Socken und der Ärmel nicht zusammenfielen, hatte Phil einen Teil der Füllung der Matratze hineingestopft. Die Fülle der runden Schulter war genauso entstanden.
    »Es war eigentlich ganz einfach«, meinte Phil trocken. »Blöd war nur das Warten während der ganzen Zeit. Ich durfte ja auf keinen Fall einschlafen. Und als endlich die Nacht vorbei war, kamen sie immer noch nicht. Langsam wurde es kritisch.«
    Phil sah auf seine Uhr.
    »Du meine Güte, gleich zwei. Kein Abendbrot, kein Frühstück, kein Mittagessen und keinen Schlaf.«
    Er gähnte ausgiebig.
    »Na, und vorhin kamen sie dann endlich. Der da vorn liegt, schloß auf und kam herein. Ich stand hinter der Tür, als er auf das Bett zuging und mich wecken wollte. Ich dachte, er würde die Figur am Ärmel packen, aber er blieb stocksteif vor dem Bett stehen und wunderte sidh wohl, daß kein Atmen und kein Schnarchen zu hören war. Ich sprang vor, ehe er mit dem Nachdenken fertig war, knallte ihm einen Schlag an den Kopf, riß ihm das Mordsdirig von Kanone aus dem Gürtel und sauste ’raus. Vor der Tür stand Cale. Ich wurde schnell mit ihm fertig. Er fiel

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