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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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um, und ich lief den Gang hinunter. Dann kam der nächste Mann von oben herunter. Ich scheuchte ihn zurück. Die Kanone hier hat einen Rückschlag wie ein Karabiner. Ich warf mich gegen die Kellertür, rannte auf den Hof und wollte auf die Mauer los. Da kam schon der eine heran und schoß. Ich donnerte zurück. Die Badewanne stand hochkant an der Wand. Ich riß sie um und ging dahinter in Deckung. Dem Wagen traute ich nicht, ich dachte, es könnte noch jemand darin sein. Na, und dann ging die Pforte auf. Das sah wirklich gut aus, wie Wilm da mit Caracho durchzog. Wie im Film.«
    Während Phil sich anzog, berichtete er, wie der alte Chemiker ihn in Hoboken überlistet hatte. Dann ging ich rasch zu meinem Wagen. Ich rief die Leitstelle.
    »Ja, Cotton. Wir haben Phil heil wieder. Zwei verletzte Gangster. Schickt Ambulanz in die Mulberry Street. Schickt außerdem Abschleppdienst und einen Bereitschaftswagen. Ich fahre gleich mit Hilcock zur Maklerfirma William Cale. Melde mich wieder.«
    ***
    Wir hatten keine Zeit zu verlieren. Phil und Bolt mußten bei den Verletzten bleiben. Wilm und ich fuhren los. Der Weg war nicht weit. Die Maklerfirma saß mitten im Finanzviertel im südlichen Manhanttan.
    Von Chinatown bis zur Maiden Lane waren es in der Luftlinie knapp dreiviertel Meilen. Aber jetzt war Börsenzeit, und ich verdankte es nur dem schlanken Format meines Renners, daß wir schon nach zwanzig Minuten dort warten.
    Nachdem wir einem netten Mädchen am Empfang unsere Ausweise gezeigt hatten, empfing uns eine Repräsentations-Sekretärin der teuersten Sonderklasse. Sie blieb kühl und fragte nur gelassen:
    »Kann ich Ihnen helfen? Mr. Cale ist noch nicht wieder zurück.«
    Wir wollten warten und durften uns in ihrem Heiligtum in tiefe Sessel setzen. Das Angebot einer Erfrischung lehnten wir dankend ab.
    Ich war gespannt, ob Cale tatsächlich kommen würde. Ich gab ihm noch zwanzig Minuten Zeit. Danach würde ich von hier aus die Fahndung einleiten.
    Es war nicht nötig, nach zwölf Minuten kam der Chef tatsächlich. Als er in der Tür stand, erhob ich mich und ging auf ihn zu.
    Er winkte ab und sagte scharf:
    »Sie müssen warten. Ich habe im Augenblick keine Zeit.«
    Ich wurde noch etwas schärfer.
    »Wir werden nicht warten, Mr. Cale. Wir haben nämlich noch weniger Zeit.« Bevor er uns mit bloßen Händen zu erwürgen versuchte, zeigte ich ihm meinen Ausweis.
    Die Sonderklasse-Sekretärin machte Kulleraugen, und Cales Kopf bekam die Farbe reifer Paprikaschoten. Er sah uns beide prüfend an, warf einen Blick auf meinen Ausweis und trat stumm ins Zimmer. Die Tür ließ er hinter sich auf. Er setzte sich an seinen Schreibtisch, der die Grundfläche meines Bettes hatte, und wies stumm auf die Besuchersessel. Die Paprikafarbe verlief langsam wieder.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was der FBI von mir will.«
    »Mein Kollege Phil Decker hat Ihnen, Mr. Cale«, ich sah aufreizend langsam und mit einem ostentativen Blick auf meine Uhr, »vor etwa fünfzig Minuten einen Revolverkolben auf den Kopf geschlagen, weil er dagegen war, eingesperrt zu werden. Die Beule dürfte noch unter Ihren Haaren sitzen. Was haben Sie dazu zu sagen?«
    »Damit habe ich nichts zu tun.« Er spreizte abwehrend die Hände, wurde aber im Ton bedeutend freundlicher. »Das Haus in Chinatown gehört mir. Mein Verwalter rief mich vorhin an und sagte, er hätte einen Einbrecher erwischt und eingesperrt. Ob ich ihn mir mal vornehmen wollte. Ich fuhr wütend los, weil der Schafskopf nicht von sich aus gleich die Polizei geholt hatte, und verlangte, daß der Einbrecher herausgeholt würde. Ich wollte ihn laufen lassen, um Ärger zu vermeiden, weil er widerrechtlich festgehalten worden war. Ich hatte keine Ahnung, daß das ein Mann vom FBI war. Wie sollte ich auch? Die Tür war kaum geöffnet, als er auch schon mit einem Revolver herauskam und mich niederschlug.«
    Cale schwieg einen Augenblick und faßte an seinen Kopf.
    »Ich kam aber bald wieder zu mir, hörte im Hof Schüsse und ging durch den Hinterausgang weg. Von der nächsten Zelle aus alarmierte ich die Polizei, rief dann hier an, daß ich gleich kommen würde. Ich nahm ein Taxi.«
    »Komisch, daß der Anruf hier ankam, und der bei der Polizei nicht.« Ich lächelte höhnisch. »Außerdem wurde mein Kollege nicht in Chinatown überwältigt, sondern auf der anderen Seite des Hudsons. Aber davon wissen Sie sicher gar nichts. Und so war der Fall für Sie erledigt, ja?«
    Cale schüttelte betrübt den

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