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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unschuldslamm?«
    Er schrie diese Fragen heraus, er war vom Stuhl aufgesprungen und stand jetzt dicht vor mir. Ich rührte mich nicht und schaute ihm starr in die eiskalten, klaren Augen.
    »Sie haben dem Chemiker in Hoboken mitgeholfen, stimmt’s?«
    »Ja. Cale gab mir den Auftrag.«
    »Haben Sie auch das Mädchen umgebracht, das im Haus von Larosse unangenehm auf fiel?«
    »Ich habe sie nur eingesperrt. Bartlett holte sie spät in der Nacht ab, weiter weiß ich nichts.«
    »Und dann wollten Sie Harry Reyss umbringen?.«
    »Ich wollte ihn nur beobachten. Er schlug mich nieder.«
    »Wo blieben die Tabletten, Joshua?«
    Er kämpfte lange mit sich. »Denk an Cale«, erinnerte ich.
    »Die Tabletten sind unter dem Bootshaus von Cale. Da ist ein betonierter Keller«, preßte er hervor.
    ***
    Ein Großaufgebot mit der City Police von New Jersey nahm das Warenlager aus, bei dem auch sämtliche Unterlagen zum Teil mit handschriftlichen Bemerkungen von Cale gefunden wurden.
    Noch am gleichen Abend wurde Cale eine Unterredung mit seinem Anwalt gewährt, dann begannen wir in dessen Gegenwart mit der Vernehmung.
    Als erstes legte ich dem Anwalt Fotokopien des Belastungsmaterials vor. Er sah die Blätter durch und stand dann abrupt auf.
    »Das tut mir leid. Ich lege mein Mandat nieder. Mein Klient hat mich belogen.«
    Er nickte uns zu und ging.
    Cale preßte die Kiefer zusammen. Er schwieg.
    ***
    Eine halbe Stunde später marschierte ich mit Phil in den großen Besprechungsraum, dessen riesiger ovaler Tisch gut besetzt war.
    Außer Mr. High waren Harry Reyss und der Kriminalreporter Tim Harras anwesend, ferner Myrna und die meisten der beteiligten Kollegen. Helen, die Sekretärin von Mr. High, führte das Protokoll.
    Ich brachte vier Filmrollen mit, die ich auf den Tisch legte.
    Phil nahm Platz, und ich begann mit meinem Vortrag.
    »Ich glaube, ich kann mir eine Menge Einzelheiten schenken. Über die Testveranstaltungen und deren Besetzung sind Sie alle im Bilde. Der erste Versuch mit den geladenen Gästen war kein großer Erfolg. Unter anderem wurde dieser Film gezeigt.«
    Ich öffnete eine Kassette und zog den Streifen heraus.
    »Sie finden hier eingeblendet das Wort ,Bier‘, das bei normaler Laufzeit des Films alle fünf Sekunden erscheint, ohne, das ist der Witz daran, daß es jemand wirklich sieht. Davon gleich mehr. Es entstand an dem Abend oder vielmehr in der Nacht nur wenig Nachfrage nach Bier. Das änderte sich beim zweiten Test« — ich machte eine neue Kassette auf — »bei der das Wort ,Bier‘ in dem Kriminalspiel alle vier Sekunden erscheint. Also einmal zwölf- und danach fünfzehnmal in der Minute. Es entstand an dem Abend tatsächlich eine ungewöhnliche Nachfrage nach Bier, obwohl bessere Sachen vorhanden waren. Das fiel Patsy Pail auf, die genau wußte, wie die Damen auf ihre Linie achteten und trotzdem Bier tranken. Sie nahm dann das eigenartige Gespräch auf und sagte nachher Larosse, was ihr aufgefallen war. Daraufhin wurde sie zum Schweigen gebracht.«
    Ich zog den dritten Film heran und rollte ihn heraus.
    »Bei dem Kabarettfilm des zweiten Testabends heißt das eingeblendete Wort ,Eis‘. Larosse erklärte die Nachfrage damit, daß jemand die Eisbombe gesehen haben müßte und nun den anderen Gästen Appetit gemacht hätte. Aber tatsächlich hielt er den Eisschrank bis zum letzten Augenblick verschlossen. Er schloß schnell und geschickt auf, was nur ich sehen konnte, weil ich günstig stand. Es war mir nur nicht möglich, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Er wollte absolut sichergehen, daß der Appetit auf Eis vom Film und nicht vom zufälligen Anblick der Eisbombe herrührte. Das Wort ,Eis‘ war ebenfalls fünfzehnmal pro Minute eingeblendet.«
    Ich öffnete jetzt die vierte Filmkassette.
    »Der Clou des Ganzen ist dieser Film. Hier ist, wie auch in zehn oder elf weiteren, die sichergestellt sind, das Markenzeichen ›Vita vier‹ eingeblendet, ebenfalls fünfzehnmal in der Minute.« Ich legte eine kurze Pause ein, während der die Filmrollen betrachtet wurden.
    »Was Sie hier sehen«, fuhr ich fort, »ist seit langem als unterschwellige Werbung bekannt. Es ist eine sehr häßliche Methode, bei der Signale, Worte oder Bilder von etwa ein Zwanzigstel Sekunde Dauer vom Film oder Bildschirm ausgehen, die das Auge nicht wahrnehmen kann. Aber sie werden vom Unterbewußtsein registriert. Die Gefahr liegt darin, daß der Mensch, der auf diese Zeichen reagiert, nicht weiß, warum er so oder so

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