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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

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Kopf, wobei er an den Schlag erinnert wurde und leicht das Gesicht verzog.
    »Eben nicht«, sagte er. »Sie halten mich jetzt davon ab, jemanden hinzuschicken und festzustellen, was nun wirklich passiert war. Ich bin ein seriöser Makler von bestem Ruf und kann mir solche Eseleien meines Verwalters nicht leisten.«
    »Wie heißt der Verwalter?«
    »John Rubby. Er war bis jetzt in Ordnung.«
    »Kennen Sie Mr. Larosse?«
    Cale zeigte nicht die kleinste Regung. »Beiläufig. Ich traf ihn mal hier und mal dort, wie das so ist.«
    »Und warum stellten Sie ihm sofort Ihren Boten Syd Barrow zur Verfügung, als Joshua Standing wegen höherer Gewalt ausfiel?« fragte ich sanft.
    Cale zeigte sich erstaunt. Es war ein Genuß, zu sehen, wie dieser Mann sich beherrschte.
    »Oh, ist er da gelandet? Das wußte ich noch nicht. Er hatte hier irgendwelchen Krach und ließ sich sein Geld geben. Ich erfuhr davon nur am Rande. Mit solchen Kleinigkeiten kann ich mich nicht abgeben.«
    Das sollte zugleich ein Seitenhieb auf uns sein.
    Ich ließ die nächste Mine los.
    »Kennen Sie die Hoboken Sweets?« Auch hier zeigte er keine Wirkung. »Nein. Müßte ich die kennen? Was sind das für Leute?«
    Ich gab keine Antwort und erhob mich lächelnd.
    »Vielen Dank für Ihre Auskünfte, Mr. Cale. Ihre Darstellung der Ereignisse um den sogenannten Einbrecher schicken Sie uns bitte heute noch schriftlich zu. Wir brauchen Sie dann nicht noch einmal wegen eines Protokolls zu bemühen.«
    Er erhob sich ebenfalls und konnte diesmal eine gewisse Erleichterung nicht ganz verbergen.
    »Selbstverständlich, Mr. Cotton. Ich werde es gleich erledigen.«
    Er brachte uns bis an die Ausgangstür.
    Wilm Hilcock fluchte nicht schlecht auf dem Wege zu meinem Jaguar, der um drei Ecken herum parken mußte.
    »Diese Aasbande ist nicht zu fassen. Warum hast du ihm nicht auch gleich den Chemiker Harold Looke um’ die Ohren gehauen?«
    »Aus dem gleichen Grund. Du sagtest selbst, Wilm, daß sie nicht zu fassen sind. Auch wenn wir ihm ein Foto hinlegten, das zeigt, wie Cale mit dem Chemiker an einem Tisch sitzt, würde er kalt erklären, daß das eine Zufallsbekanntschaft war. Wie willst du ihm dann das Gegenteil beweisen?«
    Wilm Hilcock ließ noch häßliche Bemerkungen los, und dann brausten wir mit rotierendem Rotlicht nach Norden. Über Sprechfunk gab ich der Zentrale das neue Ziel bekannt. Ich mußte jetzt eine Entscheidung herbeiführen, wenn ich nicht Zusehen wollte, wie der ganze Fall sich wie Vanille-Eis im Sonnenschein auflöste.
    ***
    Als die beiden G-men sein Büro verlassen hatten, sah Cale auf die Uhr und wartete fünf Minuten. Dann fuhr er mit dem Lift nach unten, verließ das Bürohaus durch einen Nebeneingang und ging zu einem Tabakladen.
    Er kaufte eine Kiste Upman und griff zum Telefon, das auf einem Nebentisch stand. Er wählte die Nummer des Bungalows von Larosse in Brooklyn, wo sich der dicke Syd Barrow meldete.
    »Keine Namen nennen«, sagte Cale. »Du hast den Code im Kopf?«
    »Aber klar.«
    »Gut. Du fährst sofort zur Vogelhandlung. Lasse dir die Zwölfer und Fünfzehner geben. Dann bringst du sie zum Krematorium, okay?«
    »Okay«, grinste Barrow.
    ***
    Nachdem wir uns trotz Rotlicht anderthalb Meilen mühsam durchgequält hatten, jagten wir die First Avenue nordwärts, weil sie uns als Einbahnstraße die bessere Chance bot, schnell voranzukommen. Wir passierten eben die zwischen uns und dem East River liegende Stuyvesant Town, als uns die Leitstelle rief.
    »Jerry, hier Catless. Eben hat Cale von einem Zigarrenladen aus in Brooklyn angerufen. Ich lasse das Band laufen.«
    Tony Catless war unser Einsatzleiter. Er hatte das Netz um die Gangster gut in der Hand, und der Mann, der Cale zu beschatten hatte, verstand sein Handwerk ausgezeichnet. Wir hörten das Gespräch zwischen Cale — die Stimme war unverkennbar — und dem neuen »Diener« von Larosse. Ich ließ es mir vorsichtshalber noch einmal wiederholen, dann trennten wir uns.
    Ich schaltete das Rotlicht ab, und wir gondelten als normale Verkehrsteilnehmer weiter. Jetzt hatten wir reichlich Zeit.
    Der sogenannte Code war kindisch einfach, wenn man einigermaßen Bescheid wußte. Die Vogelhandlung war natürlich der Television-Sender CTS mit der Eule in der Uhr als Pausenzeichen.
    Die Zwölfer und Fünfzehner, die mir so auf dem Magen lagen, konnten nur die Testfilme sein. Wenn ich doch nur bald wüßte, was diese Zahlen sollten.
    Oder waren die Zahlen ebenfalls Code-Wörter? Ich wurde

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