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0454 - Der blutrote Zauberteppich

0454 - Der blutrote Zauberteppich

Titel: 0454 - Der blutrote Zauberteppich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hingehockt. Wieder hörte ich sein Zischen, nahm es als Aufforderung hin und rutschte zu ihm.
    Er deutete nach vorn und sagte das Wort porte.
    »Dann öffne die Tür!« flüsterte ich ihm zu.
    Er brauchte wieder nur seine Arme auszustrecken, fummelte wohl an einem Riegel herum, ich hörte ein leises Schaben, und einen Lidschlag später war die Tür offen.
    »Wir sind hier fast auf dem Berg«, sagte der Gnom, drückte sich wieder zur Seite, so daß mein Blick in den Raum fallen konnte, in dem der Teppich liegen sollte.
    Es war kein normal eingerichteter Raum. Mir fiel die Leere auf, aber auf dem Boden lag der Teppich, von dem Bertrand gesprochen hatte. Und in der Mitte des Zimmers stand - auf einem langen Eisenfuß - eine Schale, die mit brennendem Öl gefüllt war.
    Niemand hielt sich in der Schatzkammer des Jacques de Molay auf! Die Templer hatten sich doch nicht geirrt. Dem Gnom ging ich zu langsam. Ich spürte seine Hände auf meinem Rücken, als er mich vorschob.
    »Sage den Zurückgebliebenen, daß ich alles so vorgefunden habe, wie mir berichtet wurde.«
    »Ich mache es.«
    Während der Zwerg verschwand, betrat ich den leeren Raum, der nur von diesem geheimnisvollen Feuer erhellt wurde. Ich fragte mich dabei, wer es wohl angezündet haben könnte. Die Templer sicherlich nicht, das konnten Feinde von außen gewesen sein.
    An den Wänden mußten einmal Tapeten oder kostbare Stoffe gehangen haben. Jedenfalls sah ich Fetzen davon herabhängen. Einige berührten mit ihren Enden den Boden.
    Jeder Raum besitzt eine Tür. Auch dieser hier fiel dabei nicht aus der Rolle. Sie lag dem eingebauten Schrank gegenüber und war nur bei genauerem Hinsehen zu erkennen.
    Der Ausgang interessierte mich in zweiter Linie. Wichtiger war der Teppich, unter dem der andere, mit dem ich in die Vergangenheit geflogen war, verborgen sein mußte.
    Eigentlich ein Wahnsinn und ungemein schwer, das zu begreifen. Jedenfalls wußte ich eins. Wenn der Teppich in meiner Zeit noch existiert hatte, war er in der Vergangenheit auch nicht vernichtet worden. Das sah ich als ein positives Omen an.
    Der normale Teppich zeigte einige blasse Muster. Normale Motive, bräunlich schimmernd auf einem etwas helleren Untergrund. Kein Zeichen, das ich hätte mit irgendeiner fremden Magie in Berührung bringen können.
    In der Länge und in der Breite war er fast von Wand zu Wand gelegt worden. Zwischen Wand und Teppich befand sich aber ein Zwischenraum, in dem meine Finger hineinpaßten, so daß ich den Teppich anheben konnte. Für einen einzelnen war es nicht einfach. Teppiche sind verdammt schwer, auch ohne Leiche.
    An einer Ecke hob ich ihn hoch, trat dann selbst in den Zwischenraum, um den Teppich aufrollen zu können.
    Mein Blick fiel dabei auf den offenen Schrank. Der Zwerg hockte noch immer dort und beobachtete mich. Von den Templern sah ich nichts. Mich wunderte es, daß sie sich zurückhielten.
    Dann hörte ich das Geräusch.
    Mit einem fetzigen Knall wurde die Tür aufgestoßen, und zahlreiche bewaffnete Gestalten stürmten in den Raum.
    Die Häscher des Königs!
    ***
    Natürlich hatten sie mich sofort entdeckt. Drei von ihnen wollten mich erledigen. Zwei waren mit Lanzen und Schwertern bewaffnet, der dritte trug einen Morgenstern bei sich, diese mit Stacheln bespickte Eisenkugel. Sie war an einer Kette befestigt, die wiederum mit einem handlichen Griff verbunden war.
    Der Typ mit dem Morgenstern war der Kleinste unter den dreien. Er schwang seine Waffe wie ein Könner, zudem war er muskulös, das konnte ich gut erkennen.
    Er trug einen Vollbart. Mitten in dieses Gestrüpp hinein landete meine Faust so hart, daß sich der Knabe in der Luft überschlug, bevor er den Boden berührte.
    Dann kümmerte ich mich um die anderen beiden. Rüstungen trugen auch sie nicht, aber sie konnten mit ihren Lanzen umgehen und trieben mich in die Enge.
    Bis an die Wand mußte ich zurück, hörte dabei die schrillen Rufe des Zwergs und war versucht, meine Beretta zu ziehen. Noch befand ich mich nicht in Lebensgefahr, konnte den Stößen ausweichen und hörte, wie die Lanzenspitzen gegen die Wand hieben.
    Aus der Drehung schlug ich mit der Handkante nach links zu, sah einen Körper fallen und reagierte selbst sehr schnell, als ich eine Lanze an mich riß und mit ihr den nächsten Stoß abwehrte.
    Beide Waffen krachten zusammen. Mein Gegner - auch kleiner als ich, keuchte und bekam einen roten Kopf. Er drückte mich zurück, ich ließ es auch zu und sprang dann geschmeidig

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