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0454 - Der blutrote Zauberteppich

0454 - Der blutrote Zauberteppich

Titel: 0454 - Der blutrote Zauberteppich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wand lehnte.
    Dort blieb ich mit halb geschlossenen Augen stehen, dachte noch einmal alles durch und holte einige Male tief Luft, so daß es mir wieder besser ging.
    Es war dunkel, ich wußte nicht genau, wo ich mich befand, doch wenn ich mich recht erinnerte, war ich wieder innerhalb des Museums gelandet, wo alles begonnen hatte.
    Diesmal ohne Teppich.
    Der Blick durch das Fenster brachte nicht viel. Nur eben die Sicht auf einen Teil der Stadt.
    Ich wollte den Teppich!
    Nach wie vor zählte ich ihn zu meinen Feinden. Er und seine Magie hätten mich gnadenlos umgebracht, deshalb mußte ich ihn finden, bevor er andere in Gefahr bringen konnte.
    Diesmal paßte ich mehr auf, als ich durch die Räume des alten Museums schritt, um den Ausgang zu suchen. Ein Schatten und eine Faust würden mich nicht mehr so schnell überraschen.
    Die Luft blieb rein. Ich erreichte den Ausgang, streckte den Kopf ins Freie, suchte über den in der Nähe liegenden Gassen den Himmel ab, der ruhig und starr dalag, bis auf einige aus der Tiefe dringenden Lichtreflexe, die sich in seiner Weite verloren.
    Ein doch beruhigendes Gefühl überkam mich, als ich mich endlich aus dem alten Museumsbau schob. Rechts lag der Turm, von dessen Galerie man mich entführt hatte. Er kam mir vor wie ein drohender Stab. Die Rundbogen zwischen den einzelnen Häusern erinnerten an auf mich lauernde Todessicheln.
    Nicht weit entfernt rauschte der Fluß. Wenn die Seine hätte erzählen können, sie hätte bestimmt viel berichtet. Auch über die Vernichtung der Templer. Zahlreiche Tote waren den Fluß entlang geschwemmt worden.
    Ich hörte Schritte!
    Es kamen mehrere Personen. Sie gingen in meine Richtung, und sie machten sich nicht einmal die Mühe, leise aufzutreten. Demnach schienen sie nichts zu verbergen zu haben.
    Aber ich wollte nicht unbedingt gesehen werden. Verstecke gab es genug in der Nähe. Sehr schnell hatte ich eine Nische gefunden, in die ich mich hineindrücken konnte.
    Da wartete ich ab.
    »Dort ist schon das Museum«, sagte jemand.
    Ein anderer meinte: »Eigentlich müßte er uns schon gehört haben, wenn er es geschafft hat.«
    »Warten wir es ab, Brüder!«
    Es war die letzte Stimme, die mich aufhorchen ließ, denn sie gehörte einem Mann, den ich kannte und der mich auch nach Paris auf diese Insel gelockt hatte.
    Abbé Bloch!
    Dem vorherigen Dialog hatte ich entnehmen können, daß sie auf dem Weg waren, um mich zu suchen.
    Ich wollte sie nicht länger im Unklaren lassen, löste mich aus meinem Versteck und trat ihnen in den Weg.
    Sie erschraken, blieben stehen, und sie hörten meine Stimme, als ich sagte: »So trifft man sich also wieder.«
    »John Sinclair!« Abbé Bloch hatte gesprochen. »Du hast es also geschafft, mein Freund.«
    »Soeben noch, aber fast wäre es in die Hose gegangen.«
    »Das kann ich mir denken.« Er blieb vor mir stehen und streckte mir die Hände entgegen, die ich nur zögernd nahm.
    »Ich glaube, mein lieber Abbé, wir haben uns einiges gegenseitig zu erzählen.«
    »Das meine ich auch.«
    »Dann fang du an.«
    »Nein, John, oder ja. Ich möchte mit einer Entschuldigung beginnen und dich um Verzeihung darum bitten, daß wir dich nicht eingeweiht haben. Vielleicht wirst du unsere Motive aber auch verstehen, wenn wir sie dir erläutern.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    Abbé Bloch zog ein etwas zerknirschtes Gesicht, ebenso wie seine drei Begleiter. Sie fühlten sich in ihrer Haut nicht wohl, und der Bericht begann auch etwas stockend, wobei vom Thema abweichend.
    »Du weißt selbst, John, daß wir eine Gruppe sind, die von den Baphometh-Templern verfolgt wird, wir aber trotz allem unsere eigentliche Aufgabe nicht vergessen haben. Wir suchen nach den Ursprüngen, denn nur dort können wir das Wissen und die Kraft hernehmen, um auch in dieser Zeit existieren zu können. Unsere Vorfahren haben ein immenses Wissen besessen, nicht alle, Hector de Valois zähle ich dazu, der letzte Großmeister, war ein Wissender, das haben wir gelesen. Was er jedoch wußte, ist uns nicht bekannt. Wir kennen seinen Lebensweg, wissen, daß er eine große Loge aufgebaut hat, daß er Macht besessen hat, aber nicht so machtbesessen war, und wir lasen von diesem Teppich, den er bei einer seiner Fahrten mit nach Hause brachte.«
    »Den ich hier fand.«
    »Ja, er überlebte oder überstand die Jahrhunderte. Wir mußten mehr. Uns war bekannt, daß dieser Teppich eine sehr starke altägyptische Magie enthält, denn es gab damals Magier, die schon in der Lage

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