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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

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der Schulter.
    Es war Phil.
    »Was war denn das, Jerry?« fragte er verwundert, als wisse er nicht, um was es schon die ganze Zeit ging.
    Ich steckte mir eine Zigarette an.
    »Raumspray, Sonderangebot, , 33 Cent«, antwortete ich.
    »Ach«, sagte er, »davon habe ich noch nie etwas gehalten. Ich mache lieber das Fenster auf!«
    »So, so…«
    »Ja«, sagte er. »Und das hier war wohl Haarspray?«
    Er wischte mir über die Stirn, und seine Hand wurde ganz blutig.
    Eine Kistenlatte mit einem hervorstehenden Nagel war mir von der Explosion über den Scheitel gezogen worden. Ich hatte es gar nicht bemerkt.
    ***
    Der Mörder ging ruhelos in seinem geschmackvollen Arbeitszimmer auf ab.
    MÖRDER SPRENGT WARENHAUS IN DIE LUFT — er sah diese Schlagzeile flimmernd, wie die Schrift eines Menetekels, vor seinen Augen.
    Er war zu feige, den Rundfunkempfänger einzuschalten und auf eine entsprechende Nachricht zu warten. Schon jetzt wußte er, daß die Bombe in der City, in einem Warenhaus, sein größter Fehler war, daß die Polizei ihn jetzt gnadenlos jagen würde.
    Der Mörder schüttelte verzweifelt den Kopf.
    Es war keine Verzweiflung, fremde Menschen getötet zu haben. Er selbst bedauerte sich, weil ihm so viel Mißgeschick zugestoßen war. Einen einzigen Mord hatte er begehen wollen, jenen ersten Mord an Henry R. Platenberg.
    »Was ist nun daraus geworden«, murmelte der Mörder leise vor sich hin.
    »Und mein Ziel habe ich doch nicht erreicht…«
    Sinnlos, dachte er. Zu viele Fehler.
    Er dachte über seine entscheidenden Fehler nach und lachte bitter.
    Er durfte keine weiteren Fehler mehr machen. Er durfte keinen überflüssigen Mord mehr begehen. Nur noch einen einzigen überhaupt.
    Und er durfte seine Aktion Platenberg nicht fortsetzen.
    Beides zusammen würde verhindern, daß die Polizei ihn jemals finden könnte. Der Mörder dachte an seinen noch ausstehenden letzten, für ihn notwendigen Mord.
    Er öffnete die Verbindungstür zu seinem Vorzimmer.
    Pussy saß am Telefon, den Hörer an das Ohr gepreßt.
    »Ganz schön…« lächelte sie den Mörder an.
    »Was?«
    »Ich habe gerade die neuesten Telefonnachrichten gehört. Unser Bömbchen ist hochgegangen. Leider nur in einem Hof — ein G-man hat es im letzten Moment hinausgefeuert. Nur Sachschaden, aber jetzt wissen die Bullen Bescheid, was sie von uns zu erwarten haben!«
    »Das hast du gut gemacht!« lächelte der Mörder und beugte sich über Pussy. »Du hast diese Dose wunderschön hingestellt. Daß der G-man so viel Glück hatte, ist nicht deine Schuld.«
    »Ich hatte vermutet, sie würden es nicht ernstnehmen, nachdem die Bullen gestern abend in der City-Bar vergebens geschnüffelt haben.«
    »Tja…«, machte er nachdenklich. Dann hatte er sich wieder gefangen. »Du bleibst noch hier am Telefon. Es könnte sein, daß noch jemand anruft.«
    Sie nickte lächelnd.
    »Wirst du spät kommen?« , Er schüttelte den Kopf und küßte sie auf die Stirn.
    Noch ahnte sie nicht, daß dies sein Abschiedskuß sein sollte.
    Schade, dachte er, so eine Frau werde ich nie wieder bekommen. Aber ihre Existenz gefährdet mich jetzt.
    »Ich rufe dich an und sage dir, wann du gehen kannst!«
    Sie nickte ihm zu und warf ihm noch eine Kußhand nach, als er durch die Tür ging.
    ***
    Mein Kopf schmerzte rasend, und das Blut pochte in den Schläfen. Die Verletzung selbst hatte nicht geschmerzt, aber der Doc hatte festgestellt, daß der Nagel die Kopfhaut aufgerissen hatte.
    »Klammern!« hatte er von seiner Assistentin gefordert.
    Nun schmerzten die Klammern, und der Verband störte mich.
    Mr. High hatte mir mal wieder auf seine Weise gedankt. Er hatte mir stumm die Hand geschüttelt und dann Helen in seinem Vorzimmer beauftragt, mir einen anständigen Whisky zu beschaffen.
    Ich nippte ab und zu, während ich dem Chef berichtete.
    Er hatte tiefe Sorgenfalten auf seiner Stirn.
    »Was ist, Jerry, wenn er weitere Bomben in der City legt, weil wir die Ermittlungen nicht einstellen?«
    »Es gibt nur eines — wir müssen ihn fassen, schnellstens, sofort…«
    Die anderen murmelten zustimmend. Mr. High nickte.
    »Es fragt sich nur, wo wir ihn finden sollen.«
    Ich dachte angestrengt nach;
    »Also, noch einmal von vorn…«, sagte der Chef und zog seinö Notizen, die er sich nach meinem mündlichen Bericht gemacht hatte, heran.
    »Es begann mit der Explosion…«
    Mein Kopf schmerzte, aber ich bemühte mich zuzuhören. In solchen Fällen kann man gar nicht oft genug alles wiederholen und immer

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