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0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

0454 - Sechs Bomben in der City-Bar

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merkwürdigen Kunden zu.
    »Ich bin unbewaffnet, Mister!« sagte Gardener noch.
    Noch ehe es sechs Uhr wurde, gab es keine Diarez-Gang mehr. Es ging leise und fast unauffällig vor sich.
    ***
    Wir saßen zu viert in unserem Office: Mein Freund Phil, Steve Dillaggio, der alte Neville und ich.
    Wer von uns ab und zu aus dem Fenster gen Himmel blickte, der sah einen nachtdunklen Himmel; und wer Glück hatte, konnte auch in den Straßenschluchten unserer Neunundsechzigsten einen Sonnenstrahl erhaschen.
    »Das ist ein Wetter zum Träumen«, schwärmte Phil. »Vom schönen Strand, blauem Meer, braungebrannten Mädchen in einem klitzekleinen Bikini!«
    »Das höre ich gern!« warf der alte Neville ein. »Dauernd sich in Nachtklubs herumtreiben und dann auch noch von Bikinimädchen träumen!«
    Damit waren wir wieder beim Thema.
    »Die Angelegenheit McPherson hat sich ja nun kurz und schmerzlos erledigt«, referierte ich noch einmal, »damit hat unser Mörder nichts zu tun. Und unsere Leute haben nicht einmal ein Bömbchen in der City Bar gefunden, vielleicht war auch das mit der Pussy-Stimme glatter Unsinn. Vielleicht war es ein Scherz.«
    »Darf ich auch einmal hellsehen?« fragte Steve und griff nach dem Fernschreiben, das wir über Rosy Vandenhoff von dem dortigen FBI-Distrikt erhalten hatten. Unsere Kollegen hatten die Schwester von Marylin Webster noch in der Nacht auf unser Ersuchen hin vernommen.
    Ich nickte Steve aufmuternd zu.
    »Diese Rosy«, sagte er, »ist tatsächlich die Schwester der Webster. Damit steht fest, daß es sich bei der Toten im East River um Marylin Webster handelt. Es steht weiter fest, daß die Vandenhoff ein einwandfreies Alibi hat. Daß sie ihrer Schwester hin und wieder auch ein Alibi zur Ermöglichung gewisser Abenteuer ermöglicht hat, scheint zu stimmen. Mehr hat sie offenbar mit dem ganzen Fall nicht zu tun.«
    Wir pflichteten Steve bei.
    »Ich möchte auch Webster ausschalten«, sprach Steve weiter. »Der war gestern bei seiner Schwägerin. Dreihundert Meilen hin, dreihundert zurück, für andere Dinge hatte er keine Zeit mehr.«
    »Also, Rosy Vandenhoff und Richard Webster scheiden aus. Wer aber war der andere Tote heute nacht?«
    Phil schaute wieder zum blauen Himmel, und ich erwartete jetzt seine nächste Bemerkung über Bikinimädchen.
    Doch Phil steckt immer voller Überraschungen.
    »Das war«, sagte er, »ein völlig Unbekannter.«
    Die Behauptung war gewagt, obwohl ich auch schon mit dieser Überlegung gespielt hatte.
    »Begründen!« forderte ich deshalb.
    »Ich zweifle nicht daran, daß bei der ersten Explosion Platenberg getötet wurde. Mörderin und Mittäterin war die sogenannte Pussy, die wir alle nicht kennen. Schließlich fanden wir eine: Marylin Webster, die nachweislich Platenberg gut kannte und jederzeit die Möglichkeit gehabt haben muß, in seiner Wohnung eine Spraydose stehenzulassen. Marylin Webster wurde ermordet, um den Verdacht auf sie zu lenken und die wirkliche Pussy zu schützen. Dabei passierte die Panne, daß das Liebespaar das Auto des Mörders erkannte, das Auto Platenbergs, das die Polizei nicht gefunden hatte, oder nicht finden konnte, weil es der richtige Mörder schon längst in seinem Besitz hatte. Mit diesem Auto aber tauchte plötzlich der tote Platenberg wieder auf, dem Anschein nach jedenfalls. Der Mörder hatte offensichtlich ein Interesse, daß Platenberg tot ist. Und deshalb holte er sich einen anderen Mann und ließ den im Forest Park in die Luft fliegen, im Auto Platenbergs, Jetzt ist Platenberg endgültig tot, und jetzt müssen wir nur den Mann finden, der das alles getan hat. Uff!«
    Es war für Phil eine sehr lange zusammenhängende Rede. Sonst schätzte er kurze aber treffende Bemerkungen. Doch auch die lange Rede schien mir treffend zu sein.
    »Gut, Phil!« lobte ich.
    »Finde ich auch«, sagte er bescheiden.
    Myrna in unserer Telefonzentrale gab mir einen Alarmruf. Sie ließ den Wecker des Apparates nicht in den üblichen Intervallen anschlagen, sondern mit einem nervenzerreißenden Dauerklingeln.
    Ich riß den Hörer ans Ohr.
    »Woolworth am Times Square«, meldete sich sofort eine aufgeregte Stimme. »Hören Sie: Eben hat hier eine weibliche Stimme angerufen und uns mitgeteilt, daß irgendwo unter den bei uns zum Verkauf bereitstehenden Spraydosen eine Bombe versteckt sei. Das sei die letzte Warnung. Wenn die Ermittlungen gegen Pussy fortgesetzt würden, gehe die halbe City in die Luft!«
    »Wir kommen — werfen Sie sofort

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