Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
diesem Teufelskreis nicht raus. Entweder lande ich im Umfeld von Tendyke oder in dem von Zamorra.«
    Jetzt war es Brack, der aufhorchte. Der Name Zamorra war auch ihm ein Begriff. Immerhin hatte Riker davon gesprochen, daß es mit Zamorra Schwierigkeiten gäbe, weil er sich immer wieder ungefragt in Dinge mischte, die ihn nichts angingen. Dabei wußte Brack nicht einmal, wer dieser Zamorra war.
    »Jetzt wird es interessant«, sagte er. »Ich schätze, wir sollten uns über noch ein paar andere Dinge unterhalten. Du kennst Zamorra und Tendyke, Bruder?«
    Ombre nickte.
    »Ich kenne beide, und ich kenne die Polizei. Die wird bald hier aufkreuzen, weil man feststellt, wem der ausgebrannte Cadillac gehört hat. Und ich…«
    Brack winkte ab. »Unwichtig. Natürlich werden sie kommen, aber das spielt weder für dich noch für mich eine Rolle, Bruder. Du sagtest gerade, du kennst Tendyke. Kennst, nicht kanntest. Das heißt also, daß er tatsächlich noch lebt?«
    Ombre atmete tief durch.
    »Sicher. Wenn er nicht vor ein paar Tagen mit dem Flugzeug abgestürzt ist, dann lebt er noch. Ich habe da gerade erst noch mit ihm gesprochen und…« Er unterbrach sich hastig.
    »Du kannst ihn also identifizieren?«
    Ombre nickte stumm.
    »Dann tu es, Mann!« verlangte Brack. »Denn danach dürfte der ganze verdammte Zauber vorbei sein! Tendyke ist der Mann, um den sich eigentlich alles dreht. Bruder, dich hat der Himmel geschickt. Du bist genau der Mann, den ich brauche, um die Probleme zu beseitigen.«
    Der Himmel? dachte Ombre ironisch. Wo ich doch gerade aus der Hölle gekommen bin?
    Er seufzte. Unwillkürlich faßte er nach seiner Brust, wo unter dem Hemd sein Amulett hing. Es war wieder einmal soweit. Er hatte etwas angerichtet - ohne zu ahnen, welcher Positiv-Effekt dahinter stand.
    Und er wurde das dumpfe Gefühl nicht los, daß Brack ihn jetzt erst recht nicht mehr aus seinen Klauen lassen würde…
    Zum Teufel, wo habe ich mich jetzt wieder hineingeritten?
    ***
    Diesmal sperrte sich Carlotta intensiver. Entsetzt starrte sie die Skelette an. Eine Ansammlung von Gerippen, die kreuz und quer durcheinander lagen. Einige waren in vermoderte Lumpen gehüllt, andere trugen Teile von Rüstungen. Allerlei Waffen lagen zwischen den Resten.
    Auch Carlottas unheimlicher Entführer schien verwirrt. Er zog sein Opfer nicht mehr hinter sich her, sondern war ebenfalls stehengeblieben. Sein Gesicht drückte vorübergehend Erstaunen aus.
    Hatte er selbst nicht mit diesem Anblick gerechnet?
    Abermals warf Carlotta einen Blick zurück. Das Taxi war immer noch verschwunden. Aber auch die Umgebung an sich hatte sich verändert. Das Gras besaß eine andere Tönung, die mehr ins Blaue ging, die Bäume und Sträucher…? Und der Himmel? Alle Farben waren anders geworden!
    Der Himmel - rot und flammend wie bei einem Sonnenuntergang, nur war es jetzt doch nicht die richtige Zeit!
    Bin ich verrückt? Oder stimmt etwas mit meinen Augen nicht? fragte Carlotta sich und sah sich einem Strauch gegenüber, den sie nicht kannte. Er wies verblüffende Ähnlichkeiten mit Nadelgewächsen auf, blühte dabei aber, und die handtellergroßen Blüten schimmerten in blau und schwarz! Und dann diese Ansammlung von Skeletten!
    Es war wie ein Alptraum, aber Carlotta wußte nur zu genau, daß sie nicht träumte. Traum und Wirklichkeit hatte sie schon immer gut voneinander unterscheiden können.
    Ihr Entführer sah sich jetzt ebenfalls um. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse. Seine Augen glühten. Für einige Sekunden glaubte Carlotta hinter seiner menschlichen Gestalt etwas anderes zu sehen. Etwas Fremdes, Unbegreifliches. Etwas, das der menschliche Verstand nicht zu begreifen vermochte. Aber dann war es schon wieder vorbei.
    Der Unheimliche sagte etwas in einer Sprache, die Carlotta nie zuvor gehört hatte. Etwas in ihr verkrampfte sich dabei. Solche Laute konnten niemals aus einer menschlichen Kehle kommen.
    Etwas Düsteres wehte aus dem Nichts heran und hüllte die grausige Szenerie ein. Dann aber, als das Düstere verschwunden war, sank Carlotta im türkisblauen Gras zusammen. Sie versuchte sich wieder zu erheben, aber ihre Gliedmaßen gehorchten ihr nicht mehr. Sie war wie gelähmt.
    Ihr Entführer entfernte sich von ihr. Er machte nur kleine Schritte. Dennoch entfernte er sich mit geradezu unheimlicher Geschwindigkeit von Carlotta.
    Sie schaffte es, die Augen zu bewegen: Den Kopf drehen konnte sie in ihrem Lähmungszustand nicht. Aber nun sah sie aus den

Weitere Kostenlose Bücher