Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0455 - Der Zeit-Zauberer

0455 - Der Zeit-Zauberer

Titel: 0455 - Der Zeit-Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
verwirrend für einen müden alten Mann.«
    Der Gnom kicherte.
    »Ruhe«, knurrte Don Cristofero.
    Zamorra hob die Hand.
    »Ich bin Professor Zamorra deMontagne«, sagte er.
    Unwillkürlich zuckte der Dicke zusammen. Er wechselte einen schnellen Blick mit dem Gnom.
    »Ist das wahr?« stieß er dann hervor.
    Zamorra nickte.
    »Darf ich mal fragen, was das soll?« mischte Nicole sich ein. Sie hatte bislang nur ein einziges Mal erlebt, daß ihr Lebensgefährte und Chef sich mit dem Namenszusatz deMontagne vorstellte, und das lag sehr lange zurück. Im allgemeinen verzichtete Zamorra herzlich gern darauf, vor allem, weil dieser Name durch Leonardo deMontagne extrem in Verruf gekommen war - schon im tiefen Mittelalter.
    »Dann…«, murmelte Don Cristofero. »Dann ist das… dann ist das da das Amulett, das angeblich verschollen sein soll? Das Amulett des Leonardo deMontagne?«
    Zamorra nickte. »So kann man es nennen«, sagte er.
    Wieder starrte Don Cristofero den Gnom an, und seine Stirn bildete ein paar tiefe Falten.
    »Zukunft?« fauchte er. »In die Vergangenheit hat er uns wohl versetzt! Narr! In die Vergangenheit! In eine Zeit, wo dieses verfluchte Amulett noch nicht verschwunden ist!«
    »Moment mal«, wandte Nicole ein. »Soll das heißen, daß Sie aus einer anderen Zeit kommen? Aus der Zukunft?«
    Don Cristofero wandte sich wieder von dem Gnom ab.
    »Mademoiselle, ich erbitte Eure Verzeihung, doch möchte ich ein ernsthaftes Männergespräch mit Don Zamorra deMontagne führen. Wollt Ihr bitte so freundlich sein, Euch derweil ein wenig anzukleiden? Euer Anblick treibt mir die Röte ins Gesicht. Wohlgefällig seid Ihr anzuschauen, das ist wahr, doch verwirrt's mich gar sehr.«
    Nicole rümpfte die Nase. » Männergespräch «, zischte sie Zamorra leise zu. »Dem Typen geht's zu gut…«
    Zamorra küßte sie. »Tu ihm den Gefallen, ja?« bat er. »Wahrscheinlich ist es in seiner Zeit nicht üblich, nackt herumzuspazieren.«
    »Ist es mein Problem, daß er unangemeldet hier hereinschneit«, gab Nicole zurück. »Na gut, aber ich bin gleich wieder da. Weißt du was? Wir sollten auch Zeit-Sperren installieren, damit nicht mehr jeder x-beliebige Zeitreisende hier aufkreuzen kann. Langsam reicht mir das! Der letzte Besuch aus der Vergangenheit hat uns fast das Château und Bill Fleming das Leben gekostet.«
    In diesem Moment wurde die Tür von außen aufgestoßen, und die Peters-Zwillinge stürmten herein.
    Don Cristofero fuhr erschrocken herum - und verlor das Gleichgewicht.
    ***
    Zwischenspiel
    Sara Moon öffnete die Augen.
    Sie stellte fest, daß sie sich in einem verschlossenen Zimmer befand. Sie hatte geschlafen. Sie versuchte sich zu erinnern. Was war geschehen?
    Die Erinnerung kam nicht. So sehr sie auch grübelte, immer wieder stieß sie ins Leere. Sie wußte nicht, wie sie in diesen Raum gekommen war, und sie wußte auch nicht, wo er sich befand. Nicht einmal, wie weit ihre Gedächtnislücke in die Vergangenheit zurückreichte.
    Aber sie fühlte, daß sie sich unter einer weißmagischen Sperrglocke befand, die sie und ihr Lager einhüllte, auf dem sie ruhte. Sara versuchte sich zu bewegen, aber es gelang ihr nicht. Die Magie hielt sie fest.
    Plötzlich durchzuckte sie ein Erinnerungsfragment.
    Ich besitze druidische Kräfte!
    Diese Druiden-Magie konnte sie benutzen, um einen Befreiungsversuch zu starten. Es gefiel ihr nicht, daß sie bewegungslos gefangen war. Vorsichtig bemühte sie sich, die magische Kraft einzusetzen und die Sperre, unter der sie lag, abzutasten. Doch sie fühlte nichts. Diese abschirmende Magie, unter der sie gefangen war, blockierte ihre Druiden-Kraft.
    Warum?
    Irgend etwas Seltsames mußte mit ihr geschehen sein. Aber was? Sie konnte es nicht ergründen.
    Aber mit der Zeit registrierte sie, daß ihre Kräfte zurückkehrten. Die Sperre würde sie nicht mehr lange halten können.
    ***
    Zamorra wollte vorspringen, um Don Cristofero aufzufangen, aber er war ein paar Schritte zu weit entfernt.
    Die Luft flirrte. Sekundenlang glaubte Zamorra einen Wirbel bunter, leuchtender Funken zu sehen, die von den Händen und Augen des Gnoms ausgingen und Don Cristofero erreichten. Der Sturz des Zeitreisenden verlangsamte sich. Verblüfft verfolgte Zamorra, wie der Dicke sich im Zeitlupentempo wieder aufrichtete. Der Funkenwirbel erlosch.
    Zamorra hob die Brauen. Er hatte keine Magie registrieren können, obgleich sie benutzt worden sein mußte. Das Amulett hatte überhaupt nicht reagiert.
    »Was stürmt

Weitere Kostenlose Bücher