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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ich behaupte nicht, dass Peggy für den Tod ihrer Schwester verantwortlich ist, aber ' Sie werden mir zugeben müssen, dass es leichtsinnig wäre, diese Fährte fallen zu lassen.«
    ***
    »Habe ich nicht eben meinen Namen gehört?«, ertönte in diesem Moment eine dunkle Mädchenstimme hinter uns. Wir schauten uns um. An einem offenen Terrassenfenster stand ein rotblondes Mädchen. Sie war schön genug, drei sonst durchaus nicht mundfaule Männer zu drei Sekunden erstaunten Schweigens zu verdonnern.
    »Guten-Tag, Miss Thorsten«, sagte ich dann. »Wie lange folgen Sie schon unserer Unterhaltung?«
    Ihre vollen weichen Lippen kräuselten sich spöttisch. »Es ist nicht meine Art, Gespräche anderer Menschen zu belauschen. Sie warten auf Papa?«
    »Ja«, sagte Ashwood, der sich mit einem Finger zwischen Kragen und Hals fuhr. »Ich… äh… ich hätte mich gern mal mit ihm unterhalten.«
    Das Mädchen verschwand. Sekunden später betrat sie die Terrasse. Sie trug ein duftiges weißes Kleid mit schwingendem Rock. Ein schmaler grüner Gürtel betonte die Schlankheit der Taille. Ashwood hatte sich inzwischen gefasst. »Sie haben Roderick besucht, nicht wahr?«
    »Setzen Sie sich doch, meine Herren. Ja, ich war bei ihm. Ich wollte sehen, wie der Mann aussieht, der in der Familie so viel Aufregung verursacht hat.«
    »Welchen Eindruck haben Sie von ihm gewonnen?«, fragte Ashwood.
    »Ein Spitzbube«, sagte das Mädchen kühl. »Er beweist viel Geschick, diese Tatsache zu kaschieren, aber ich merkte sofort, was mit ihm los ist.«
    »Sie tragen keine Trauer«, stellte Ashwood sachlich fest.
    »Genügt es nicht, die Trauer im Herzen zu tragen?«
    Ashwood zuckte die Schultern. Es war eine etwas ungemütliche Situation, die nicht dadurch besser wurde, dass Peggy plötzlich auf den Gedanken kam, mich mit ihren großen graugrünen Augen zu fixieren. In diesem Moment kam der General. Er trug einen dunklen An-34 zug und ging sehr aufrecht, aber ich sah zum ersten Mal, dass er einen Stock benutzte. Wir begrüßten uns. Ashwood zog sich mit dem Mädchen in den Salon zurück, während Thorsten, Phil und ich unter der Markise Platz nahmen. Wir zeigten dem General das mitgebrachte Foto.
    »Das ist er«, sagte Thorsten sofort. »Sie haben gute Arbeit geleistet.«
    »Ein Mann namens Tomplin«, sagte ich erklärend. »Er war nicht beim Militär.«
    Thorsten runzelte die Augenbrauen. »Aber er sagte…« begann er.
    »Vermutlich richteten Sie eine Suggestivfrage an ihn«, warf Phil dazwischen. »Er nahm sie dankbar auf, um die Ermittlungsarbeiten erschweren zu können…«
    Thorsten räusperte sich. »Das ist denkbar«, gab er zu. »Werden Sie ihn verhaften?«
    »Das würden wir gern tun, aber er ist verschwunden. CIA fahndet nach ihm. Tomplin steht in Verdacht, einige wertvolle Konstruktionspläne entwendet zu haben«, sagte ich.
    Thorsten winkte müde ab. »Im Grunde interessiere ich mich gar nicht für ihn. Phyllis’Tod überschattet alles andere.«
    »Ich hoffe, Ihre Tochter Peggy ist Ihnen in diesen schweren Stunden und Tagen eine verlässliche Stütze«, sagte ich.
    Thorsten musterte mich aus eisgrauen Augen. »Ja, das ist sie«, meinte er trocken. Es klang unverbindlich. Phil und ich stellten noch einige Fragen, dann betrat der Lieutenant die Terrasse, um sich zu verabschieden. Wir gingen mit ihm weg.
    »Ich war einfach unfähig, ein paar direkte Fragen an Peggy zu richten«, meinte er,'als wir im Freien standen. »Sie ist clever und unheimlich selbstsicher. Die hätte mich glatt mit einer Handvoll eiskalter Lügen abgefertigt. Haben Sie ihre Augen gesehen? Einem Mädchen mit solchen Augen traue ich alles zu. Alles. Fest steht, dass sie für die Tatzeit ein Alibi hat. Ich werde es natürlich überprüfen lassen. Peggy war zur fraglichen Zeit in New York.« Wir blieben stehen. Ashwood blickte zu meinem Jaguar hinüber. »So etwas werde ich mir wohl nie leisten können«, bemerkte er schnaufend. »Statt eines schnittigen Wagens, gibt es für mich immer nur schmutzige Arbeit.«
    »Daran herrscht auch bei uns kein Mangel«, tröstete ich ihn.
    Wir fuhren zurück in die Stadt. Dort wartete eine Überraschung auf uns. Der Farmer Kelly hatte zwei Bilder entdeckt, von denen er meinte, dass die darauf fotografierten Männer dem Mörder des Tankstellenbesitzers verblüffend ähnelten.
    Einer der Männer hieß Ralph Boston. Er war dreimal vorbestraft, davon zweimal wegen Teilnahme an bewaffneten Raubüberfällen. Er war erst zehn Tage aus dem

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