Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Boston, der den Einwurf dankbar aufnahm. »Das würde ihm ähnlich sehen. Der schießt glatt auf ein harmloses Kaninchen. Blödsinn. Diese Knallerei in der Nacht muss doch auffallen.«
    Man hörte plötzlich das Brechen von Zweigen und lautes Keuchen. Jemand stolperte auf der hölzernen Veranda, die die Hütte umgab. Fäuste hämmerten gegen die Tür. »Aufmachen, Boston. Aufmachen.« Rodericks Stimme war kaum zu erkennen.
    »Was ist passiert. Roderick?«, fragte Boston.
    »Aufmachen, los.«
    »Sind Sie allein?«
    Ein dumpfer Fall ertönte. »Er ist verletzt« , Eunice. »Wir müssen ihm helfen.«
    »He, Roderick, was zum Teufel ist geschehen?«, brüllte Boston nervös.
    Draußen blieb alles still. Vorsichtig schob Boston den Riegel zurück. Er öffnete die Tür. Es war so dunkel, dass er nichts erkennen konnte. Er bückte sich und streckte eine Hand aus. Seine Finger berührten etwas Warmes, Klebrigfeuchtes. »Verdammter Mist«, sagte er nervös. »Wenn ich bloß wüsste, was los ist.«
    Er tastete den bewusstlosen Roderick ab und versuchte ihn in die Hütte zu zerren. In diesem Moment traf ihn der Lichtkegel eines Scheinwerfers. Eine Lautsprecherstimme ertönte. »Geben Sie auf, Boston! Die Hütte ist umstellt.«
    ***
    Wir sahen, wie Boston eine Sekunde fassungslos in das Licht starrte. Dann warf er Roderick auf die Veranda und griff nach der Pistole, die er vorübergehend in den Hosenbund geschoben hatte.
    »Kommt doch her, Schnüffler«, brüllte er. »Aber bildet euch ja nicht ein, dass ihr mich lebendig bekommt. Und vergesst nicht, dass Decker in der Hütte ist. Wenn ihr versuchen solltet, mich hier rauszuholen, wird er krepieren. Mein Wort darauf.«
    Ich schnappte mir die transportable Lautsprecheranlage, die bisher der Sheriff getragen hatte. Der Scheinwerfer 64 hüllte die Jagdhütte in grelles Licht. »Sie haben keine Chance, Boston. Ich warne Sie. Wenn Phil Decker auch nur ein Haar gekrümmt wird, sind Sie geliefert.«
    Boston schlug die Tür zu. Wir hörten, wie er sie von innen verriegelte. Er gab keine Antwort. Aus der Hütte ertönten Stimmen. Erregte Stimmen. Ich pirschte mich von hinten an die Hütte heran und achtete darauf, dass ich nicht in das Scheinwerferlicht geriet.
    Insgesamt waren wir neun Männer. Der Sheriff hatte sie für diese Aktion zusammengetrommelt. Einer davon hatte beim Anschleichen die Nerven verloren, als er plötzlich mit Roderick zusammengestoßen war.
    »Es ist alles vorbei«, hörte ich Boston im Inneren der Hütte sagen. »Sie werden mich nicht lebendig kriegen. Ich will nicht auf dem Stuhl enden.« Erlachte. Es klang schrill und hysterisch. »Aber ich gehe nicht allein. Ich nehme den G-man mit.«
    »Nein!«, schrie das Mädchen. »Es ist doch sinnlos. Es wäre…«
    Ich zuckte zusammen, als in der Hütte ein Schuss fiel.
    Meine Schultern sackten nach unten. Für den Bruchteil einer Sekunde war ich wie gelähmt. Dann sprintete ich los. Mir war auf einmal alles egal. Ich hörte die warnenden Stimmen des Sheriffs und seiner Leute, aber ich achtete nicht darauf. Ich stürmte um die Hütte herum und warf mich mit voller Wucht gegen die Tür. Es war eine grundsolide Tür, aber sie hing glücklicherweise in schwachen Angeln. Ich fiel beim ersten Versuch mitsamt der Tür ins Innere.
    Der Mann am Scheinwerfer reagierte blitzschnell. Er stellte das Licht ab, um Boston nicht die Chance zu geben, mich als klar umrissenes Ziel vor Augen zu haben. Ich kümmerte mich nicht darum. Ich dachte nur an Phil. Ich war im Nu auf den Beinen. Meine Hand fand den Lichtschalter.
    Boston stand mitten in der Hütte. Fassungslos starrte er das Mädchen an, das zu seinen Füßen kniete. Er hielt die rauchende Pistole in der Hand.
    »Warum… warum hast du das getan? Warum bist du mir in den Arm gefallen?«, stammelte er.
    In Eunice Pattersons Augen standen Tränen. Sie presste beide Hände auf die Schulterwunde. Durch ihre Finger sickerte Blut. Sie gab keine Antwort.
    Boston gab sich einen Ruck. Ihm wurde klar, dass er wertvolle Sekunden verschenkt hatte. Er hob die Pistole. Noch ehe er sie in Schusshöhe gebracht hatte, drückte ich ab. Boston brüllte, als ihn die Kugel traf. Er ließ die Waffe fallen. Hinter mir drangen der Sheriff und seine Leute in die Hütte. Die nächsten Sekunden waren laut und turbulent. Einer der Männer schleppte den verletzten Roderick herein, ein anderer kümmerte sich um das Mädchen.
    Ich trat an das Sofa, auf dem Phil lag und löste ihm die Fesseln. »Großes

Weitere Kostenlose Bücher