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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gläserschrank in der Ecke. Ich sah, wie er ein Glas nahm und es füllte. Mir kam zum Bewusstsein, dass es doch recht merkwürdig wirkte, dass die Tochter des Generals keine Skrupel hatte, aus der Flasche zu trinken, während der Gangster Rayburne Wert darauf legte, ein Glas zu benutzen. Er nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. »Brr, Gin«, sagte er. »Ich hasse Gin. Er steht nur wegen Dolly hier.«
    »Sie hätten die Whiskyflasche nicht zerschlagen sollen«, sagte ich.
    Er zuckte die Schultern und ging zurück zur Couch. Er setzte sich. »Das ist mein Fehler. In gewisser Weise bin ich wie Dolly. Zu impulsiv.«
    »Warum haben Sie Ramsegger getötet?«
    Er starrte mich an. Es dauerte einige Sekunden, bevor er antwortete. »Ramsegger. Jetzt weiß ich worauf Sie hinauswollen. Aber einen Mord lasse ich mir nicht anhängen.«
    »Sie explodierten, als ich Long Island erwähnte…«
    »Ja«, nickte er. Seine Stimme klang wie gehetzt. »Ich war dort. In Locust Valley, Long Island. Ich habe den Tabakladen überfallen. Es war einfach lächerlich. Ganze siebzig Dollar sind dabei herausgesprungen.«
    Er schloss die Augen. »Ich dachte, Sie wüssten, dass ich es war. Ich wollte Sie zusammenschlagen und türmen. Wegen der siebzig Dollar gehe ich mindestens ein Jahr in den Bau…«
    »Wir werden das untersuchen«, sagte ich. »Ist es nicht eher so, dass Sie einen kleinen Raubüberfall auf sich nehmen, um der Anklage auf Mord zu entgehen?«
    Er hob die Lider. »Nein«, stieß er hervor. »Es gibt ein paar Dinge, für die ich mich nicht hergebe. Mord gehört dazu. Das müssen Sie mir glauben.«
    ***
    Phil klingelte an Bostons Wohnungstür.
    Er hörte zwar keinen Schrei, aber auch ihm lief ein Mädchen in die Arme. Das er kannte.
    Es war Eunice Patterson.
    »Hallo, Eunice«, sagte Phil lächelnd. »Haben Sie die Funktion eines Botenjungen übernommen?«
    Eunice starrte Phil an. Sie wusste nicht, ob und woher sie ihn kannte. Er stellte sich vor. Eunice wurde dadurch nicht froher gestimmt. »Ich weiß nicht, was Sie damit meinen… mit dem Botenjungen«, murmelte sie.
    Phil lächelte. Er fühlte sich ausgesprochen wohl. »Na ja«, sagte er. »Ihr Freund liegt im Krankenhaus. Er kann nicht alles allein erledigen.«
    »Mein Freund?«, echote sie unsicher.
    »James Roderick«, sagte Phil. »Sie haben ihn doch besucht?«
    »James? Natürlich. Ist das etwa verboten?«
    »Nicht die Spur«, sagte Phil vergnügt. »Was sollten Sie Boston denn bestellen?«
    Eunice holte tief Luft. »Jetzt reicht’s mir aber«, sagte sie dann. »Ralph ist’n alter Freund von mir. Ich habe ihn besucht… nur so, aus alter Freundschaft.«
    »Es ist rührend, wie treu Sie sind«, spöttelte Phil. »So etwas beeindruckt mich immer. Seit wann kennen Sie Boston?«
    »Soll das ein Verhör sein?«, fragte Eunice stirnrunzelnd. Sie trug ein türkisfarbenes Kostüm, an dessen Kragen eine Brillantbrosche befestigt war. Das Kostüm stammte fraglos aus einen führenden Modehaus der 5. Avenue.
    »Eine Frage«, stellte Phil liebenswürdig fest. »Fragen verlangen eine Antwort. Seit wann kennen Sie Boston?«
    »Was geht Sie das an?«
    »Ich bin ein bisschen protokollsüchtig«, sagte Phil. »Ich bin geradezu darauf versessen, Protokolle aufzunehmen. Wäre Ihnen diese Lösung lieber? Mein Wagen steht unten vor der Tür. Wir können in mein Office fahren und…«
    »Hören Sie auf«, unterbrach Eunice wütend. »Warum schnüffeln Sie hinter mir her? Und was wollen Sie von Ralph? Sie sollten lieber herauszufinden versuchen, wer den armen James niedergeschossen hat. Das war ein glatter Mordversuch. Aber daran sind die Herren G-men nicht interessiert. Wer ist 42 denn schon James Roderick? Ein Gangster, nicht wahr?«
    »Sind Sie fertig?«, fragte Phil freundlich.
    »Nein. Ich habe noch mehr Dampf zum Ablassen. Aber weshalb soll ich mich auf regen? Ich weiß, was ich von Ihnen und Ihresgleichen zu halten habe.«
    »Seit wann kennen Sie Boston?« wiederholte Phil.
    »Mindestens zwei Jahre lang.«
    »Vor zwei Jahren um diese Zeit saß er im Gefängnis«, bemerkte Phil.
    »Verdammt noch mal, ich führe über meine Bekanntschaften kein Tagebuch. Vielleicht kenne ich ihn drei Jahre, vielleicht nur achtzehn Monate. Jedenfalls sind wir gute alte Freunde.«
    »Das bedeutet, dass Boston auch Roderick kennt.«
    »Vielleicht ja, vielleicht nein. Woher soll ich das wissen? Fragen Sie ihn doch selber.«
    »Das habe ich vor. Ist er allein?«
    »Ja.«
    »Darf ich Sie bitten?«, sagte Phil

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