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0455 - Gangstertod durch süßes Gift

0455 - Gangstertod durch süßes Gift

Titel: 0455 - Gangstertod durch süßes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
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Überfall, nicht wahr?«
    Boston grinste. »Es war eine fabelhafte Komödie. Rodericks Einfall. Es wurmte Roderick, dass er es einfach nicht schaffte, den Respekt des Alten zu erringen. Da kam James auf die Idee, dem Ganzen etwas nachzuhelfen. Er bestimmte Mel dazu, den Alten zu überfallen. Natürlich war es kein echter Überfall. Es war eine exakt in Szene gesetzte Farce, die bloß dem Zwecke diente, Roderick zum Helden abzustempeln. Thorsten fiel prompt darauf rein.«
    »Ja, er änderte plötzlich die Meinung, die er bisher von Roderick hatte«, sagte Phil. »Aber dann kam die große Panne. Roderick und-Tomplin saßen allein in der Snack-Bar und lachten sich halb tot über den Streich, den sie dem Alten gespielt hatten. Phyllis hörte zufällig mit. Niemand weiß, was sie alles mitkriegte, aber ganz sicher war es mehr als genug. Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie stellte Roderick zur Rede. Roderick begriff, dass er alles verdorben hatte. An der Schwelle seines größten Triumphes sah er plötzlich der totalen Niederlage ins Auge. Ihm war klar, dass er Phyllis nicht gewonnen, sondern verloren hatte. Das führte zu einer Kurzschlusshandlung. Er brachte sie um.«
    »Wo?«
    »Weiß ich nicht. Irgendwo. Spielt das denn eine Rolle? Mir ist bekannt, dass er die Leiche im Garten ablegte und den Wagen in die Garage stellte. Niemand sah ihn dabei. Die Schlüssel für das Garten- und das Garagentor entnahm er Phyllis’ Handtasche.«
    Phil nickte. »Ihm wurde klar, dass Ramsegger alles verderben konnte. Ramsegger hatte gesehen, wie Roderick mit Phyllis’Wagen weggefahren war…«
    »Stimmt«, fuhr Boston fort. »Deshalb rief Roderick mich an. Er bot mir Zehntausend für Ramseggers Tod.« Boston grinste. »Ein günstiges Angebot.«
    »Es wird sich bald zeigen, dass es durchaus kein günstiges Angebot war, Boston.«
    »Wollen Sie mir Angst machen? Sie sind lustig. Konzentrieren Sie sich lieber auf das eigene Ende. Es ist nicht weiter von ihnen entfernt als diese Pistole hier.«
    »Wer hat aüf Roderick geschossen?«
    »Wenn James das wüsste, gäbe es in New York eine Leiche mehr«, sagte Boston.
    »Sie haben nichts damit zu tun?«
    »Bin ich verrückt? Niemand sägt den Ast ab, auf dem er sitzt. Ich hoffe, schon bald ein Mitglied von James’ Organisation zu werden.«
    »Das bringt mich zu einem anderen Punkt. Was ist mit Tomplin?«, fragte Phil.
    »Die beiden haben schon in der Sandkiste zusammengespielt. Später gehörten sie der gleichen Bande an. Sie wissen, wie das mit solchen Freundschaften ist. Sie überdauern Jahrzehnte. Als die beiden sich zufällig wiedertrafen, war Tomplin bei irgendeiner Luftfahrt-Forschungsfirma beschäftigt. Roderick brachte es fertig, ihn von dort loszueisen. Sie kennen Roderick. Er ist einer von denen, die immer gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen versuchen. Er schaffte es,Tomplin zum Diebstahl einiger Geheimdokumente zu bewegen.«
    »Wo befinden sich diese Dokumente jetzt?«
    »In Rodericks Besitz. Er muss erst Verbindung mit einer ausländischen Geheimdienstorganisation aufnehmen, um sie zu Geld zu machen. Der Diebstahl war gewissermaßen Tomplins Einstand. Die Krakeel-Szene bei Thorsten war sein erster regulärer Auftrag.«
    »Ja, so hat Jerry es vermutet.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Ich denke gerade an meinen Freund. Er hat geahnt, dass die Dinge so liegen.«
    »Hat er auch vorausberechnet, dass Sie bei den Ermittlungsarbeiten ins Gras beißen würden?«, fragte Boston höhnisch. »Wenn Sie Wert darauf legen, bestelle ich ihm Ihre letzten Grüße. Grüße aus Blei.«
    ***
    »Danke, das genügt«, sagte Ashwood.
    Die Scheinwerfer, die die sechs Männer auf der bühnenähnlichen Rampe in grelles Licht getaucht hatten, verloschen. Die Männer trotteten hinaus. Einer von ihnen war Emest Raybume.
    Kelly steckte sich eine Zigarette an. Er schien leicht nervös zu sein. Es klang fast wie eine Entschuldigung, als er sagte: »Da ist eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden, ohne Zweifel. Aber mehr ist es nicht. Der Mörder war etwas größer… und nicht so dick um die Gürtellinie herum.«
    »Schon güt«, meinte Ashwood. »Uns bleibt noch eine Chance.«
    Ich blickte auf die Uhr. »Eigentlich musste Phil schon hier sein.«
    »Gehen wir inzwischen in mein Office und trinken wir eine Tasse Kaffee«, sagte Ashwood.
    »Ich habe geahnt, dass es so kommen würde«, meinte ich, als wir in Ashwoods Büro saßen.
    »Ich bedaure nur, dass wir keine Handhabe haben, das Mädchen

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